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Neustart in Gold - Staatsoper Unter den Linden wiedereröffnet. Foto: Christian Mang
Staatsoper Unter den Linden wiedereröffnet. Foto: Christian Mang
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Berlins Staatsoper feiert Geburtstag - Keine Baustelle mehr

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Berlin - Berlins Staatsoper Unter den Linden hat schon manche Stunde Null erlebt. Im Zweiten Weltkrieg wurde sie zweimal von Bomben zerstört. Umbenennungen, Umbauten und ein Brand gehören zu ihrer Geschichte. Zum 275. Geburtstag, den die Staatsoper an diesem Donnerstag (7. Dezember) mit einem Konzert feiert, steht wieder ein Neuanfang ins Haus.

Das Ensemble von Daniel Barenboim und Intendant Jürgen Flimm spielt nun in einem frisch renovierten Theaterkomplex, mit neuester Technik und ausgefeilter Akustik.

Zwar hatte die Staatsoper bereits vor zwei Monaten die Rückkehr in ihr Stammhaus nach den «Exiljahren» im Schiller Theater mit einer Premierengala gefeiert. Doch nach einigen Tagen musste das Haus wieder schließen. Viele Arbeiten vor allem an der Bühnentechnik waren noch nicht fertig. Jetzt müsste es nach sieben Jahren und mehr als 400 Millionen Euro Baukosten soweit sein. Oder?

«Zunächst einmal sind wir alle wahnsinnig glücklich, wieder zurück im Stammhaus Unter den Linden zu sein», sagt Ko-Intendant Matthias Schulz. Am vergangenen Donnerstag wurde das Gebäude von der Bauverwaltung der Staatsoper offiziell übergeben - unter Auflagen, wie Schulz sagt. Amtlich ist die Staatsoper keine Baustelle mehr, sondern ein Betrieb.

Handwerker sind aber noch immer unterwegs - um Mängel zu beheben, wie Katrin Dietl, Sprecherin der Berliner Senatsbauverwaltung, sagt. «Ein paar Fliesen hier, ein Spiegel dort» - um solche Fragen gehe es jetzt.

Eröffnet wird der reguläre Betrieb mit einem Geburtstagskonzert unter Leitung von Daniel Barenboim mit Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Pierre Boulez und Richard Strauss. Am Freitag gibt es dann die erste Opernpremiere, Engelbert Humperdincks «Hänsel und Gretel» in der Regie von Achim Freyer.

«Ein Zauberschloss» hatte sich Friedrich II. (1712-1786) vorgestellt, als er den Auftrag für den Bau einer «Königlichen Hofoper« gab. Sein Architekt, Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff, baute ihm das erste freistehende Opernhaus. Es war das erste Gebäude auf dem späteren «Forum Fridericianum», zu dem heute das wiederaufgebaute Hohenzollernschloss zählt.

Eröffnet wurde die Hofoper mit Carl Heinrich Grauns «Cleopatra e Cesare». Doch die neue Oper stand nur 100 Jahre. In der Nacht vom 18. zum 19. August 1843 brannte sie bis auf die Grundmauern ab. Sie wurde neu errichtet und im Herbst 1844 wieder eröffnet.

Seitdem gehört die Lindenoper zu den führenden Musiktheatern weltweit. Richard Strauss, Wilhelm Furtwängler, Erich Kleiber, Otto Klemperer und Herbert von Karajan standen hier am Pult. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Opernhaus zweimal durch Bomben zerstört. Während es beim ersten Mal rasch wieder aufgebaut wurde, zog sich die Neuerrichtung nach der zweiten Zerstörung bis zum Jahr 1955 hin.

 

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