An der Bayerischen Staatsoper hebt sich am Montag (22. Februar) der Vorhang für die Uraufführung der neuen Oper des ungarischen Komponisten und Dirigenten Peter Eötvös. Das Textbuch zu der «komisch-utopischen» Oper «Die Tragödie des Teufels» stammt von dem Münchner Dramatiker und Lyriker Albert Ostermaier. Es nimmt Motive von Imre Madáchs 1861 entstandenem Nationaldrama «Die Tragödie des Menschen» auf, das als der ungarische «Faust» gilt.
Eötvös, der sein Werk selbst dirigiert, ist ein Schüler des ungarischen
Meisterkomponisten Zoltán Kodály und zählt zu den erfolgreichsten
zeitgenössischen Opernschöpfern.
In Ostermaiers Version schickt der gefallene Engel Lucifer Adam
und Eva auf eine Reise durch verschiedene Welten zwischen Realität,
Virtualität und Science Fiction. Dabei spielt der Schriftsteller mit
Motiven des US-Science-Fiction-Klassikers «Matrix» aus dem Jahr 1999. Darin erfährt ein Computer-Hacker, dass die Welt, wie wir sie kennen, nur eine Scheinwelt ist, die den Menschen von der «Matrix», einer Schöpfung von Maschinenwesen aus dem 22. Jahrhundert, vorgegaukelt wird.
Eötvös, der seit 1966 in Deutschland lebt, gilt als Schöpfer
außergewöhnlicher Klangwelten und will in seinen Kompositionen die
Zuhörer durch Klang «verzaubern». Der 66-jährige Künstler arbeitete unter anderem mit Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen zusammen.
Der Bühnenraum für seine neue Oper stammt von dem ukrainischen
Künstlerpaar Ilya und Emilia Kabakov. In ihren Installationen
inszeniert Balázs Kovalik, künstlerischer Leiter der Ungarischen
Staatsoper, die vielschichtige Handlung der «Tragödie des Teufels».