Leipzig - Das am Freitag (11. Juni) beginnende Leipziger Bachfest hat nach den Worten von Festivalleiter Dettloff Schwerdtfeger schon vor der Eröffnung einen «regelrechten Besucherboom» ausgelöst. Der Kartenvorverkauf sei «sehr erfreulich» angelaufen, sagte Schwerdtfeger der Nachrichtenagentur ddp. Ein wichtiger Grund dafür sei auch die Wiedereröffnung des Leipziger Bachmuseums im März, die zahlreiche Besucher an Bachs einstige Wirkungsstätte locke.
Das diesjährige Bachfest werde mit Werken der Komponisten Robert Schumann und Johannes Brahms bereichert. «Das ist der Versuch, die Bachstadt im Verhältnis zur Musikstadt immer wieder zu thematisieren», erklärte Schwerdtfeger. Das Bachfest firmiert dieses Jahr unter dem Titel «Bach - Schumann - Brahms».
«Man muss Leipzig als Bachstadt und als Musikstadt ernst nehmen», erklärte er. Zudem habe die Stadt das Potenzial der Musikstadt als Verkaufsvorteil im touristischen Bereich erkannt, sagte Schwerdtfeger. Daneben sei es aber wichtig, die «Tradition, die sich festmacht an Thomanerchor, Gewandhausorchester und der
Integrationsfigur Bach, in ein modernes, zukunftsfähiges Konzept einer Musikstadt zu überführen». Ohne eine zeitgenössische Verwurzelung der Musikstadt Leipzig bestehe die Gefahr, dass sie «zunehmend musealer» wird.
Mit den nur eine Woche früher in Halle stattfindenden Händel-Festspielen besteht Schwerdtfeger zufolge seit einigen Jahren eine «sehr gute Nachbarschaft». Beide Festivals planten, die Zusammenarbeit im Bereich der Musiktheater zu intensivieren. «Wir sind aber weiterhin zwei separate, unterscheidbare Festivals, die aus individuellen Überlegungen heraus hervorragend zusammenarbeiten», betonte der Festivalchef. Im vergangenen Jahr besuchten laut Veranstalterangaben 65 000 Besucher das Bachfest. In unregelmäßigen Intervallen findet es seit 1904 und jährlich seit 1999 statt.