Dresden/Moritzburg - Das Moritzburg Festival setzt nach den Worten seines künstlerischen Leiters Jan Vogler in diesem Jahr dem Schwerpunkt Romantik als Kontrast jazzige Elemente entgegen. Die zum Festival gespielte Kammermusik sei mit ihrer Suche nach innerer Einkehr «sehr romantisch und philosoph». Vor diesem Hintergrund habe er gezielt den Saxophonisten Daniel Schnyder als Composer-in-Residence 2010 ausgewählt, sagte Vogler.
Schnyder sei für ihn «derzeit der weltbeste Sax-Spieler». Der in New York lebende Schweizer schaffe meisterhafte Collagen aus Klassik und Jazz. So gelinge es Schnyder, Schubert und Brahms im Spiegel unserer Zeit zu zeigen, sagte Vogler. Zum Auftaktkonzert am Sonntag werde der Musiker seine Komposition «Songbook für Saxophon und Orchester» als Solist vorstellen.
Den Hauptakt zur Eröffnung bestreitet Vogler zufolge das diesjährige Festival Orchester mit Beethovens «Eroica». Die jungen Musiker arbeiten seit Anfang des Monats innerhalb der Festival Akademie miteinander.
Auch die Veranstaltungsorte stünden im Kontrast zueinander, sagte Vogler. In die Manufaktur komme eher junges Publikum. Auch die Frauenkirche werde vielleicht von jemandem besucht, «der noch nie Klassik gehört hat und damit seinen Einstieg findet», sagte der Intendant. Anders als in der Barockkirche oder im Schloss von Moritzburg kämen dort möglicherweise auch Leute, die eigentlich nur die Sehenswürdigkeit bewundern wollten. Die Picknicks vor Schloss Proschwitz wiederum bereiten nach Ansicht von Vogler «locker» auf ein Konzert vor.
Das 18. Moritzburg Festival wird am Sonntag in Dresden in der Gläsernen Manufaktur eröffnet. Geboten werden bis zum 22. August zehn Konzerte.