Bayreuth - Festspielchefin Katharina Wagner hat bei einer Ehrung der Stadt Bayreuth für die Mitwirkenden des Opern-Festivals gefehlt. Bei der traditionellen Auszeichnung hätte sie am Freitag die Richard-Wagner-Medaille bekommen sollen. Festspielsprecher Peter Emmerich sagte, Katharina Wagner habe stattdessen zu einem Vorsingen gemusst, das nicht verschoben werden konnte.
Die Auszeichnung war geplant gewesen, weil die 37-Jährige seit 15 Jahren aktiv bei dem weltberühmten Festival mitarbeitet - zunächst als Regieassistentin und Mitarbeiterin der Festspielleitung, dann von 2007 an als Regisseurin und schließlich seit 2008 als Chefin an der Seite ihrer Halbschwester Eva Wagner-Pasquier. Von diesem Herbst an übernimmt Katharina Wagner die Leitung alleine.
Für die Festspielleitung bedankte sich am Freitag der kaufmännische Direktor Heinz-Dietrich Sense bei den Mitwirkenden auf und hinter der Bühne sowie im Orchestergraben: Die hohen Temperaturen hätten in diesem Jahr für extreme Bedingungen und tropische Hitze im Festspielhaus verursacht. Die Festspiele enden am 28. August.
Gestern startete zudem die Kartenbestellung für die Bayreuther Festspiele 2016. Interessierte müssen ganz klassisch einen Bestellschein per Post absenden oder aber im Internet Karten vorbestellen. Ob sie tatsächlich ein Ticket bekommen, wird bis Anfang 2016 entschieden, wie ein Sprecher der Festspiele am Donnerstag mitteilte. Berücksichtigt wird dabei, wie lange der Opernfreund schon auf Bayreuth-Tickets wartet. Die Hälfte der Tickets, die für den Verkauf zur Verfügung stehen, wird über dieses Prinzip verteilt.
Die andere Hälfte geht in den Online-Handel, der am 31. Januar 2016 startet: Hier entscheidet die Reihenfolge der eingehenden Bestellungen. Nach Angaben der Festspiele werden drei Viertel der insgesamt 60 000 Karten frei verkauft - der Rest geht demnach etwa an Mitwirkende oder Sponsoren und wird an die Mäzenatenvereinigung «Gesellschaft der Freunde von Bayreuth» veräußert.