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Neue Staatsopernsaison in München: «Meistersinger» und mehr Petrenko

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München/Bayreuth - Ein Fast-Debüt für Jonas Kaufmann und die Rückkehr der «Meistersinger». Die Bayerische Staatsoper hat ihr neues Programm vorgestellt. Die beste Nachricht für die Münchner Opernfreunde: Dirigent Petrenko hat künftig mehr Zeit für sie. Wenn er das Dirigat des «Ring des Nibelungen» bei den Bayreuther Festspielen nach diesem Sommer abgibt, will er sich noch stärker auf seine Arbeit in München konzentrieren.

Nebenbei sei der «Ring» einfach zu anstrengend. «Es ist körperlich zu viel. Das sind 16 Stunden Musik», sagte der russische Dirigent am Mittwoch bei der Präsentation der neuen Opern-Spielzeit in München. «Wäre es eine Oper nur gewesen in Bayreuth, hätte ich es vielleicht fünf Jahre gemacht.»

Auch in München hat Petrenko Richard Wagners «Ring»-Mammutwerk aus vier Opern bislang dirigiert. In der Spielzeit 2015/16 bleiben vom «Ring» noch die «Walküre» und die «Götterdämmerung». Dafür kommen zwei Premieren dazu: Zum ersten Mal dirigiert Petrenko mit der Oper «South Pole» von Miroslav Srnka und Tom Holloway eine Uraufführung. 

Außerdem wird er bei Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg» am Pult stehen. «Natürlich erfüllt es einen mit Ehrfurcht, so ein Werk an seinem Uraufführungsort aufzuführen», sagte Petrenko. Star-Tenor Jonas Kaufmann gibt darin sein szenisches Rollendebüt als Walther von Stolzing. Die Rolle sang er bislang nur konzertant. Die «Meistersinger» wurden 1868 in München uraufgeführt.

Die neue Saison steht unter dem Titel «Vermessen». «Die unterschiedlichen Bedeutungen dieses Wortes - einerseits der technische Begriff, andererseits ein das menschliche Handeln zwischen Ambition und Übermut umschreibendes Adjektiv - beschäftigen uns in allen Premieren», sagte Opernintendant Nikolaus Bachler.

Sieben Premieren stehen insgesamt auf dem Programm, darunter die «Faust»-Oper «Mefistofele» und «Der feurige Engel» von Sergej Prokofjew in einer Inszenierung von Barrie Kosky, dem Intendanten der Komischen Oper in Berlin. Und mit fast 80 Jahren wagt sich Dirigent Zubin Mehta an eine Oper, die er noch nie dirigiert hat: «Un Ballo in Maschera» von Giuseppe Verdi in einer Inszenierung von Johannes Erath.

 

 

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