Der aus Weimar stammende Musiker Hans Tutschku, der seit 2004 als Kompositionsprofessor an der Harvard University tätig ist, kehrt zu seinen Wurzeln zurück. Gemeinsam mit dem Ensemble für Intuitive Musik Weimar (EFIM) gestaltet er im Juni Workshops und drei Konzerte unter dem Motto „Klänge des Augenblicks“, in denen es um das Wechselspiel zwischen Orgel und Live-Elektronik geht.
Der zweitägige Workshop wird auf Einladung von Prof. Martin Sturm für das Experimentalstudio Orgel der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ gestaltet. Die Ergebnisse werden gemeinsam mit den Studierenden im Abschlusskonzert am Freitag, 9. Juni, ab 19:30 Uhr in der Kirche von Denstedt präsentiert. Ein historischer Ort, an dem Franz Liszt 1860 „ländliche Klangexperimente“ durchführte und 1988 die 1. Tage Neuer Musik zum 60. Geburtstag von Karlheinz Stockhausen stattfanden. Im Widerstand zur Kulturpolitik der DDR in der Nische der Dorfkirche begründet, erlebte das Festival bis 2021 in der Klassikerstadt insgesamt 33 Auflagen. Sein Gründer Michael von Hintzenstern korrespondierte von 1970 bis 2007 mit Stockhausen, der mit dem EFIM 2005 die CD „Für kommende Zeiten“ veröffentlichte. Vom Goethe-Institut nach der politischen Wende gefördert, gastierte die Gruppe in 30 Ländern. Die Zusammenarbeit mit Hans Tutschku ist seit 1982 von Kontinuität geprägt.
Zu einem weiteren Konzert wird am Samstag, 10. Juni, ab 18 Uhr, in die klassizistische Coudray-Kirche von Rastenberg (Landkreis Sömmerda) eingeladen: „Orgel – Live-Elektronik – Tanz“. Dabei steht die prächtig restaurierte Schulze-Orgel von 1827 im Mittelpunkt. Die Tänzerin Julia Heß (Erfurt) knüpft mit einem Beitrag an die sakralen Ursprünge der Choreographie an.
Am Sonntag, 11. Juni, gastiert die Gruppe um 19:30 Uhr im Renaissance-Schloss Kannawurf (Landkreis Sömmerda) unter dem Motto „Unerhörtes Gehäuse – Die Vielfalt experimenteller Musik“.