Alpensinfonie von Strauss verjazzt
Lackerschmids „Mountain’s Eleven“ unternimmt einen Ausflug ins Gebirge
Ein Artikel von Dr. Franzpeter Messmer
Zu Beginn führte „Climbing“ mit Solopassagen der Bläser in die musikalischen Höhen der Jazz-Improvisationskunst. Dabei war der „Anstieg“ aus der Alpensinfonie herauszuhören. In der „Schneeballnacht“, einer Reminiszenz an Lackerschmids „Schneeballschlacht“ aus dem Album „One more life“ (1992), sinkt die „Nachtmelodie“ aus der Alpensinfonie herab, um dann von Vibraphon- Rhythmen und Saxophonklängen vertrieben zu werden. In den „Pitztal Daybreak“ klingt der „Sonnenaufgang“ der Alpensinfonie herein. Doch dann entführt die Band in die fernen Regionen des Hip Hop („No greater lunch“) und des afrikanischen Groove („Catch the bird“), um schließlich am Ende dieses musikalischen Bergausfluges im „Dreiköniginnen Ländler“ wieder nach Oberbayern zurückzukehren.
Die Band war hochkarätig besetzt, mitreißende Improvisationen spielten insbesondere Joo Kraus an der Trompete, Christine Pemsl an der Harfe und Wolfgang Lackerschmid am Vibraphon. Stephanie Schlesinger überzeugte als Sängerin mit unter die Haut gehendem Jazztimbre. Die Musik von Richard Strauss – das zeigte dieses Konzert – inspiriert nicht nur Symphonieorchester, sondern auch Jazzbands.
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