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Opernintendant Ulf Schirmerin Leipzig. Foto: Oper Leipzig
Im Zeichen Wagners: Ulf Schirmer stellt «Wagner 22» vor. Foto: Oper Leipzig
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16. Juli 2021: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Im Zeichen Wagners: Leipziger Oper plant kommende Spielzeit +++ «Herzerwärmend»: Gewandhausorchester beendet Konzertreihe +++ Usedomer Musikfestival mit Gedenken an Litauens Meisterkomponisten +++ Mehr Besucher bei Musiktagen Hitzacker - Virtual-Reality-Projekt

Im Zeichen Wagners: Leipziger Oper plant kommende Spielzeit

Leipzig (dpa) - Nach monatelangen Schließungen wegen der Corona-Pandemie plant die Leipziger Oper ihre neue Spielzeit, in der das Werk Richard Wagners im Mittelpunkt stehen soll. Alle 13 Bühnenwerke des Komponisten sollen im Rahmen der Festtage «Wagner 22» aufgeführt werden, wie Intendant Ulf Schirmer am Donnerstag bei einer Pressekonferenz sagte. «Die Nachfrage ist bislang überwältigend. Das haben wir in diesen Jahren noch nicht erlebt.»

Für Schirmer, der seit 2011 als Intendant die Leipziger Oper prägte, ist es die letzte Saison. In den kommenden Monaten soll es einen geordneten Übergang mit seinem Nachfolger Tobias Wolff geben, der ab der Saison 2022/23 übernimmt.

Die Wagner-Festtage sind für die Oper zugleich Höhepunkt und Abschluss der kommenden Spielzeit. Geplant ist, dass zwei Wagner-Opern als Open-Air-Veranstaltungen auf dem Augustusplatz übertragen werden. «Das soll den Volksfest-Charakter widerspiegeln, den Wagner in seinem Denken durchaus angestrebt hat», sagte Schirmer.

Neben zwei Wagner-Premieren steht eine Erstaufführung von Carl Nielsens komischer Oper «Maskarade» an. Außerdem wird die Premiere von Viktor Ullmanns Bühnenweihefestspiel «Der Sturz des Antichrist» nachgeholt. Diese war als Leipziger Beitrag zum Gedenken an den 75. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz geplant, musste coronabedingt aber verschoben werden.

Besonders an dieser Saison ist, dass es 20 Wiederaufnahmen und damit deutlich mehr als in anderen Spielzeiten gibt - ebenfalls eine Folge der Pandemie. Viele Opern seien so lange nicht mehr gespielt worden, dass die Künstlerinnen und Künstler sie zum Teil neu erarbeiten müssten, sagte Schirmer. Darunter sind Klassiker wie Puccinis «Tosca», Verdis «La Traviata» oder Mozarts «Zauberflöte».

 

«Herzerwärmend»: Gewandhausorchester beendet Konzertreihe

Leipzig (dpa) - Sie musizierten vor Pflegeheimen, Krankenhäusern und anderen sozialen Einrichtungen - die Konzertreihe «Gewandhausorchester unterwegs» war aus Sicht von Gewandhausdirektor Andreas Schulz ein Erfolg. «Manchmal haben wir nur drei Leute erreicht, manchmal saßen 20, 30, 40 Leute draußen oder hatten die Fenster auf, um uns zuzuhören. Das war herzerwärmend», sagte er. Am Freitag (9.30 Uhr) geben die Musikerinnen und Musiker ihre vorerst letzten Konzerte der Reihe auf dem Gelände des Krankenhauses Sankt Georg.

Monatelang konnten die Leipziger nicht ins Konzerthaus gehen - also kam die Musik zu ihnen. 140 Konzerte vor rund 7000 Menschen hätten die Künstlerinnen und Künstler - im Duo oder in kleinen Formationen - vor sozialen Einrichtungen und auf öffentlichen Plätzen gespielt, sagte Schulz. «Es war gar nicht unser Auftrag, viele Menschen zu erreichen. Es war der Auftrag, da zu sein.» Unter den Zuhörern waren etwa Pflegerinnen und Pfleger, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung. «Manchmal waren auch frühere Abonnenten dabei, die mittlerweile nicht mehr ins Konzert gehen können und sich gefreut haben, dass ihr Orchester zu ihnen kommt.»

Den Anfang machten im Herbst 2020 Konzerte in kleinen Formationen. «Dann hatten wir die Idee, zur Weihnachtszeit einen Bus zu mieten und mit dem durch Leipzig zu fahren und vor karitativen, sozialen Einrichtungen und Krankenhäusern zu spielen», berichtete Schulz. Aus dieser Idee sei schließlich «Gewandhausorchester unterwegs» entstanden.

Am Freitag spielen noch einmal verschiedene Gewandhaus-Musiker auf dem Gelände des Krankenhauses Sankt Georg. Mit dabei sind etwa das Leipzig Brass Ensemble, die Streicher und Kontrabässe des Orchesters.

 

Mehr Besucher bei Musiktagen Hitzacker - Virtual-Reality-Projekt

Hitzacker (dpa) - Die Sommerlichen Musiktage Hitzacker können fast in den Post-Corona-Modus wechseln. «Die Inzidenz in unserem Landkreis Lüchow-Dannenberg liegt seit Wochen anhaltend bei Null bis wenig darüber, wir dürfen deshalb schon ganz normale Veranstaltungen ohne Abstand abhalten», sagt Intendant Oliver Wille. Die mehr als 50 Veranstaltungen von Deutschlands ältestem Kammermusikfestival unter dem diesjährigen Motto «Schubert.JETZT!» finden vom 31. Juli bis 8. August statt, einige auch als Open Air. Die Künstler widmen sich den Kammermusikwerken des Wiener Komponisten Franz Schubert (1797 - 1828).

«Und wir merken einfach, dass weit mehr Menschen die Konzerte erleben möchten, als bisher im Schachbrett-Saalplan zugelassen. Deshalb öffnen wir jetzt Konzertsaal und Online-Ticketverkauf auch für Konzerte, die wir nicht doppeln können», berichtet Wille. Vor der Pandemie kamen etwa 10 000 Besucher an den neun Festivaltagen - auf eine annähernd ähnliche Besucheranzahl hoffen die Organisatoren dieses Jahr. In den Konzertsaal wird nur eingelassen, wer nachweislich zur GGG-Gruppe gehört (vollständig geimpft, nachweislich genesen oder zertifiziert negativ getestet). Elf Uraufführungen stehen auf dem Programm, einige Konzerte gibt es doppelt, die Künstlerinnen und Künstler spielen zweimal.

Bei einem kostenlosen Virtual-Reality-Projekt können Besucher mit speziellen Brillen und Kopfhörern virtuelle Räume mit Schuberts Musik erleben. Man muss einen Termin für die Kunsthalle Oktogon in Hitzacker online vorab buchen.

 

Usedomer Musikfestival mit Gedenken an Litauens Meisterkomponisten =

Heringsdorf (dpa/mv) - Das Usedomer Musikfestival wird in diesem Jahr in besonderer Weise des litauischen Komponisten Anatolijus Senderovas (1945-2019) gedenken. Der Litauer jüdischer Abstammung wird zu den bedeutendsten Komponisten seines Landes gezählt. Er fand auch international große Anerkennung, wie die Veranstalter am Freitag in Heringsdorf (Vorpommern-Greifswald) erläuterten. 2002 hatte Senderovas, der auch Meisterkomponist Litauens genannt wurde, den Europäischen Komponistenpreis erhalten.

Das Usedomer Musikfestival stellt vom 19. September bis 9. Oktober die baltische Republik Litauen und ihr Musikleben in den Mittelpunkt von mehr als 30 Konzerten. Angekündigt sind Stars wie der litauische Cellist David Geringas, der mit Senderovas befreundet war, und als «Artist in Residence» sieben Konzerte gibt. Der Cellist spielt unter anderem zur Eröffnung im Seebad Heringsdorf aus dem Zyklus «Aus dem vergessenen Buch», der sich der Geschichte der Juden Litauens widmet.

Angekündigt sind zudem Auftritte des NDR Elbphilharmonie Orchesters und des Orchesters Baltic Sea Philharmonic mit Kristjan Järvi. Wie die Konzerte stattfinden, werde abhängig von den dann geltenden Corona-Vorschriften sein.

 

Mehr Besucher bei Musiktagen Hitzacker - Virtual-Reality-Projekt

Hitzacker (dpa) - Die Sommerlichen Musiktage Hitzacker können fast in den Post-Corona-Modus wechseln. «Die Inzidenz in unserem Landkreis Lüchow-Dannenberg liegt seit Wochen anhaltend bei Null bis wenig darüber, wir dürfen deshalb schon ganz normale Veranstaltungen ohne Abstand abhalten», sagt Intendant Oliver Wille. Die mehr als 50 Veranstaltungen von Deutschlands ältestem Kammermusikfestival unter dem diesjährigen Motto «Schubert.JETZT!» finden vom 31. Juli bis 8. August statt, einige auch als Open Air. Die Künstler widmen sich den Kammermusikwerken des Wiener Komponisten Franz Schubert (1797 - 1828).

«Und wir merken einfach, dass weit mehr Menschen die Konzerte erleben möchten, als bisher im Schachbrett-Saalplan zugelassen. Deshalb öffnen wir jetzt Konzertsaal und Online-Ticketverkauf auch für Konzerte, die wir nicht doppeln können», berichtet Wille. Vor der Pandemie kamen etwa 10 000 Besucher an den neun Festivaltagen - auf eine annähernd ähnliche Besucheranzahl hoffen die Organisatoren dieses Jahr. In den Konzertsaal wird nur eingelassen, wer nachweislich zur GGG-Gruppe gehört (vollständig geimpft, nachweislich genesen oder zertifiziert negativ getestet). Elf Uraufführungen stehen auf dem Programm, einige Konzerte gibt es doppelt, die Künstlerinnen und Künstler spielen zweimal.

Bei einem kostenlosen Virtual-Reality-Projekt können Besucher mit speziellen Brillen und Kopfhörern virtuelle Räume mit Schuberts Musik erleben. Man muss einen Termin für die Kunsthalle Oktogon in Hitzacker online vorab buchen.

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