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Open-Air-Musical  «Rebecca» startet auf Magdeburger Domplatz. Foto: Theater Magdeburg
Open-Air-Musical «Rebecca» startet auf Magdeburger Domplatz. Foto: Theater Magdeburg
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17.6.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Open-Air-Musical «Rebecca» startet auf Magdeburger Domplatz +++ Hamburger Ballett-Tage feierlich mit «Die Unsichtbaren» eröffnet +++ Hurricane-Festival startet - Sommerliche Temperaturen erwartet +++ Dresdner Schlössernacht macht nach Corona-Pause wieder Musik +++ Rheingau Musik Festival meldet «großen Zuspruch» - Beginn am 25. Juni +++ Tanzkongress Mainz sucht neue Formate und lädt zum Mitmachen ein

Open-Air-Musical  «Rebecca» startet auf Magdeburger Domplatz

Magdeburg (dpa/sa) - Der Dom in Magdeburg ist für die kommenden Wochen wieder Kulisse für ein Open-Air-Musical. Nach der Premiere an diesem Freitagabend wird das Stück «Rebecca» in englischer Schauerromantik bis zum 10. Juli 17 Mal zu sehen sein, wie das Theater Magdeburg mitteilte. Bislang seien rund 17 800 der verfügbaren Plätze belegt, das entspreche etwa 80 Prozent. Es seien noch etwa 5000 Karten verfügbar, vor allem für Vorstellungen am Mittwoch, Donnerstag und Sonntag. Für Freitags- und Samstagsvorstellungen gebe es nur noch vereinzelt Restkarten.

Das Musical erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die einen reichen, deutlich älteren Witwer heiratet und mit ihm auf seinen Landsitz zieht. Dort ist der Geist der verstorbenen ersten Ehefrau Rebecca allgegenwärtig. Zweifel und Gefahr mischen sich in die Einsamkeit, wie das Theater vorab über das Stück schrieb.

Musical-Autor Michael Kunze und der Komponist Sylvester Levay hätten mit «Rebecca» für die Vereinigten Bühnen Wien eines der erfolgreichsten deutschsprachigen Musicals überhaupt entwickelt. Basis ist ein Roman von Daphne du Maurier, den Alfred Hitchcock verfilmte. Das Theater Magdeburg sei das zweite Theater, das eine neue Produktion des Musicals entwickeln dürfe.

Inszeniert wird «Rebecca» in Magdeburg von Erik Petersen. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von David Levi. Es musizieren etwa 40 Musiker und Musikerinnen der Magdeburgischen Philharmonie.

 

Hamburger Ballett-Tage feierlich mit «Die Unsichtbaren» eröffnet

Hamburg (dpa) - Mit der Uraufführung von «Die Unsichtbaren» hat John Neumeier am Donnerstagabend im Ernst Deutsch Theater die 47. Hamburger Ballett-Tage eröffnet. In der Tanz-Collage, präsentiert vom Ensemble des Bundesjugendballetts, würdigt Neumeier Pioniere des modernen Tanzes im Deutschland der 1920er-Jahre, die in der Zeit des Nationalsozialismus von den Herrschenden verfolgt, ausgegrenzt und in die Emigration gezwungen wurden.

Die Collage findet für die ausgewählten Biografien sehr klare, teils beklemmende Bilder. Das um zwei Gäste erweiterte, zehnköpfige Ensemble tanzt bemerkenswert und findet in Pas de Deux und Gruppenszenen zu starkem Ausdruck. In den Soli glänzt Ida-Sofia Stempelmann als sprungstark sich verausgabende Mary-Wigman-Schülerin Gret Palucca. Außerdem beeindruckt Giuseppe Conte, der den wegen seiner Homosexualität inhaftierten und schließlich emigrierten Tänzer Alexander von Swaine verkörpert.

John Neumeier ergänzt den Tanz um zentrale, dokumentarisch angelegte Spielszenen. Der Abend der getanzten Erinnerung entreißt die Menschen und ihre Kunst dem Vergessen. Und verweist auf die Spuren ihrer Kunst in der popkulturellen Gegenwart, wenn das Ensemble zu Freddy Mercurys «Bohemian Rhapsody» zu ausladenden, befreiten Bewegungen findet.

 

Hurricane-Festival startet - Sommerliche Temperaturen erwartet

Scheeßel (dpa) - Nach zweijähriger Corona-Zwangspause wird Scheeßel an diesem Wochenende wieder zum Pilgerort für Musikbegeisterte. Auf dem Gelände in dem Ort zwischen Bremen und Hamburg werden täglich etwa 78 000 Besucherinnen und Besucher erwartet. «Alle Beteiligten haben lange darauf gewartet. Das allein macht das Festival schon zu etwas Besonderem», teilten die Veranstalter vor dem Start mit.

Das Event mit Rock, Pop und Hip-Hop gehört wie sein Schwester-Festival «Southside» in Baden-Württemberg zu den größten deutschen Open-Air-Festivals. Erwartet werden nationale und internationale Künstler, unter anderem Seeed, The Killers und Deichkind. Camper konnten schon am Donnerstag ihre Zelte aufstellen, am Freitag startet das Musikprogramm auf den vier Bühnen um 15.00 Uhr.

Das Gelände ist etwa 207 Hektar groß, das sind rund 289 Fußballfelder - also reichlich Platz fürs Campen, Feiern und Musik genießen. In diesem Jahr sollte niemand die Sonnencreme vergessen. Wie ein Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag sagte, werden in der Region am Wochenende warme Sommertemperaturen und nur einige Wolken erwartet. Es sei mit Temperaturen von 26 bis 28 Grad Celsius zu rechnen. Nur für den Sonntag sollte man zur Sicherheit eine Regenjacke dabei haben.

 

Dresdner Schlössernacht macht nach Corona-Pause wieder Musik

Dresden (dpa/sn) - Die Corona-Pandemie hat die Lust am Feiern in Dresden nicht gedämpft. Nach dreijähriger Pause soll am 16. Juli wieder eine Schlössernacht die Parkanlagen der drei Elbschlösser und die Saloppe zur Bühne machen. 250 Künstler sind an 15 Schauplätzen bei 80 Konzerten zu erleben, teilte der Veranstalter am Donnerstag in Dresden mit.

Stilistisch soll ein bunter Mix von Jazz und Rock über Swing und Weltmusik bis hin zu Salsa und Country geboten werden. Coverbands spielen etwa die Musik von U2, Adele und Frank Sinatra. Auch ein Elvis-Double soll seinen Auftritt bekommen. Tom Roeder, Ausstatter opulenter Inszenierungen, will das Römische Bad von Schloss Albrechtsberg verzaubern.

«Nach drei Jahren endlich wieder an den Start zu gehen, versetzt das ganze Team in Aufbruchsstimmung», sagte Veranstalter Mirco Meinel. Die Vorfreude sei riesig, die Herausforderung aber auch. Als Beispiel nannte er gestiegene Kosten oder die Suche nach Personal.

Die Schlössernacht verwandelt die Parks von Schloss Albrechtsberg, Schloss Eckberg, vom Lingnerschloss und der Saloppe jedes Jahr in eine Open-Air-Kulturlandschaft. Mittendrin ist das Römische Bad, das seit mehr als zehn Jahren auf die Sanierung wartet und zunehmend verfällt. Auch darauf wollen die Veranstalter aufmerksam machen. Der Eintritt zur Schlössernacht ist kostenpflichtig.

 

Rheingau Musik Festival meldet «großen Zuspruch» - Beginn am 25. Juni

Oestrich-Winkel (dpa) - Eine der größten Konzertreihen Deutschlands, das Rheingau Musik Festival, meldet eineinhalb Wochen vor dem Auftakt einen Vorverkauf von gut 86 Prozent der Eintrittskarten. Damit stoße das Festival in seiner 35. Saison wieder auf «großen Zuspruch», teilte eine Sprecherin am Mittwoch mit. Insgesamt 131 171 Karten gebe es für die 134 Konzerte an 25 Spielorten, wie etwa in Klöstern, Schlössern, Kirchen und Weingütern im hessischen Rheingau und in benachbarten Regionen einschließlich Rheinland-Pfalz. Nach den Corona-Einschränkungen 2021 bringe der diesjährige Festivalsommer vom 25. Juni bis 3. September «seinem Publikum die Musik in voller Strahlkraft und in gewohnt stimmungsvoller Art und Weise zurück».

Zahlreiche Ensembles werden nach den Angaben beim Rheingau Musik Festival (RMF) im Zeichen des Leitgedankens «Zusammenhalt» und mit einem Etat von acht Millionen Euro erwartet. Im Fokus stehen die Violinistin Julia Fischer und der Pianist Jan Lisiecki. Beide treten mehrmals auf - unter anderem in Orchesterkonzerten und als Duo. Zudem sollen anlässlich des 175. Todestages von Felix Mendelssohn Bartholdy in diesem Jahr auch etwa Oratorien des Komponisten erklingen.

Zudem stehen Konzerte mit fünf traditionsreichen Knabenchören auf dem Programm, darunter mit den Regensburger Domspatzen. Zu Gast sind überdies Solisten wie die Violinistin Anne-Sophie Mutter, der Tenor Jonas Kaufmann und der Pianist Daniil Trifonov. Auch Jazz soll zu hören sein. So tritt Schlagzeuger Wolfgang Haffner mehrfach auf, etwa mit der hr-bigband und dem Pianisten Michael Wollny.

 

Tanzkongress Mainz sucht neue Formate und lädt zum Mitmachen ein

Mainz (dpa/lrs) - Mit einer Solo-Performance über die Verletzlichkeit des Körpers hat am Donnerstag auf einem öffentlichen Platz in Mainz ein Tanzkongress mit mehr als 800 Teilnehmern aus Deutschland und darüber hinaus begonnen. Die mexikanische Tänzerin Yansi Méndez Bautista thematisierte in ihrem autobiografisch geprägten Stück «El-la» Verwundbarkeit, Selbstbewusstsein und Willensstärke. Dabei verwendete die mit einer Behinderung geborene Künstlerin ihre alten Gehhilfen, die sie jetzt nicht mehr braucht.

Die Kongresspremiere verdeutlichte damit den Anspruch des Tanzkongresses, neue Formate und Ausdrucksweisen zu entwickeln, ebenso wie den Willen, sich mehr als bisher der breiten Öffentlichkeit zuzuwenden. Das zeitgenössische Tanztheater setzt mehr denn je auf Partizipation, auf die Mitwirkung aller. Die Teilnehmer wollen sich bis Sonntag in etwa 90 Workshops, Diskussionsveranstaltungen und Aufführungen mit aktuellen Trends der Szene beschäftigen.

Die Kulturstiftung des Bundes nannte als Ziel des alle drei Jahre veranstalteten Tanzkongresses, unterschiedliche Tanzszenen zusammenzubringen, den künstlerischen Austausch zu fördern und die Sichtbarkeit der Kunstform Tanz zu erhöhen. Die Kulturstiftung fördert den Kongress mit 940 000 Euro. Für mehrere Workshops wurde die Bevölkerung von Mainz zum Mitmachen eingeladen. Auch in dem ebenfalls am Donnerstag eröffneten «Dance Tunnel» ist die Bevölkerung aufgerufen, sich im Tanzen der eigenen Körperlichkeit bewusst zu werden.

19 Kuratorinnen und Kuratoren betreuen zwölf inhaltliche Module des Kongresses mit dem Motto «Sharing Potentials». In einigen Modulen werden die Tanzschaffenden nach den sie bewegenden Themen gefragt, darunter Ausbildungsfragen, innovative Arbeitsmodelle, digitale Plattformen oder Perspektiven für den ländlichen Raum. Auch aktuelle politische Themen werden diskutiert, etwa zur Rolle der Tanzkunst angesichts von Krieg und Gewalt.

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