Hauptbild
Philharmonie Dessau gewinnt Musikpreis in Sachsen-Anhalt. Foto: Hufner
Nachrichten aus dem KIZ. Foto: Hufner
Hauptrubrik
Banner Full-Size

Corona macht Festivals zu schaffen - «Parookaville» im Wohnzimmer

Autor
Publikationsdatum
Body

Düsseldorf - Mit dem Sommer rückt die Saison der großen Open-Air-Festivals in NRW näher. Das Coronavirus könnte den Musikfans aber einen dicken Strich durch die Rechnung machen: Erste Festivals wurden bereits abgesagt. Andere Veranstalter sind noch optimistisch - und werden kreativ.

Keine Veranstaltungen und Konzerte: Das Coronavirus macht den Festivals in Nordrhein-Westfalen zu schaffen. «Wir sind tatsächlich gerade auf Null heruntergefahren», sagte Sandro Heinemann vom «Panama Open Air Festival», das vom 3. bis zum 5. Juli in der Rheinaue in Bonn stattfinden soll. Allerdings werde das Elektro-Festival möglicherweise auf September verschoben: Der Vorverkauf sei seit gut einer Woche «komplett weggebrochen», so Heinemann.

Bisher seien 4 000 Tickets weg - 600 bis 700 Karten weniger im Vergleich zum Vorjahr. Das Coronavirus hat in den vergangenen Tagen bereits für die ersten Absagen gesorgt, zum Beispiel des «Mayday» in den Dortmunder Westfalenhallen. Das Elektro- und Technofestival, das ursprünglich am 30. April geplant war, soll laut Veranstalter im Herbst nachgeholt werden. Auch das für Anfang Mai angesetzte «Hai in den Mai-Festival» in Stemwede (Kreis Minden-Lübbecke) fällt flach und soll in den Oktober gelegt werden.

Zu einem Plan B bei dem Reggae-Festival «Summerjam» am Fühlinger See Anfang Juli in Köln könne man noch nichts sagen: «Wir sind abhängig von den Entscheidungen der Behörden», teilte der Geschäftsführer des Tourneeveranstalters, Karl-Heinz Brozi, mit. Das Land NRW hatte angesichts der aktuellen Coronakrise beschlossen, Veranstaltungen zunächst bis zum 19. April zu verbieten. «Eine spätere Aufhebung des Verbots bedeutet einen großen Aufwand für uns, darüber hinaus wird die Zeit, um Eintrittskarten zu verkaufen, immer kürzer», so Brozi.

Das Festival lockt eigenen Angaben zufolge im Jahr mehr als 30 000 Musikfans an - die Festival-Leitung hofft, dass sie wie geplant zu den Reggae-Tönen feiern können. Auch das «Juicy Beats Festival» im Westfalenpark Dortmund soll nach bisherigem Stand regulär im Juli stattfinden, genauso wie «Ruhr-in-Love» in Oberhausen und «Parookaville» auf dem ehemaligen Militärgelände des Flughafen Weeze vom 17. bis zum 19. Juli.

Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, streamte der Veranstalter für Fans des Musik-Events in Weeze das komplette Festival aus 2019 am Wochenende über Online-Videoportale ins Wohnzimmer. «Damit sich möglichst viele daran halten und trotzdem nicht auf ihre Lieblings-DJs verzichten müssen», teilte «Parookaville»-Festivalsprecher Philip Christmann am Freitag mit. Über 90 Prozent der 85 000 Tickets für 2020 seien schon weg.

Autor
Musikgenre