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Neuigkeiten über Adler, Gans und Strauss: Eine wissenschaftliche Tagung zur Reichsmusikkammer

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Die Reichsmusikkammer gilt als zentrales Steuerungsinstrument des Musiklebens im NS-Staat. Es überrascht deshalb, dass es bislang mit Ausnahme von Nina Okrassas grundlegender Biographie über Peter Raabe kaum ausführliche Studien zu diesem Thema gab. Umso willkommener war die Idee, eine ganze Tagung unter dem Motto „Die Reichsmusikkammer. Im Zeichen der Begrenzung von Kunst“ durchzuführen.

Die Musikwissenschaftsprofessoren Albrecht Riethmüller (Berlin) und Michael Custodis (Münster) luden elf Referenten ins Clubhaus der Freien Universität Berlin ein, die mehr oder weniger direkt das Thema umkreisten. Während man zur Rolle von Richard Strauss, Wilhelm Furtwängler und Peter Raabe in der Reichsmusikkammer kaum Neues erfuhr (Nina Okrassa war nicht eingeladen worden), präsentierte Susanne Schaal-Gotthardt ein bisher unbekanntes Gedicht, in dem Paul Hindemith diese Institution mit bissiger Ironie als eine von Rivalitäten geprägte „Geflügelzucht“ charakterisierte:  Neben dem eitlen „Strauss“ (Kammerpräsident Richard Strauss) seien dem „Adler“ (Furtwängler) und der „Gans“ (Hindemith selbst) kaum noch Entfaltungsmöglichkeiten geblieben.

Aufschlussreiche Informationen zur Organisationsstruktur bot Martin Thrun, der auch persönliche Gespräche mit Heinz Drewes, dem Leiter der Musikabteilung im Goebbels-Ministerium, auswerten konnte.

Ein ausführlicher Bericht folgt in der September-Ausgabe der nmz.

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