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Noch kein Termin für «Zukunftsgespräch» über Leipziger Buchmesse. Foto: Leipziger Buchmesse
Politik und Verlage geben klares Bekenntnis zur Leipziger Messe 2023. Foto: Leipziger Buchmesse
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Politik und Verlage geben klares Bekenntnis zur Leipziger Messe 2023

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Leipzig- Drei Absagen der Leipziger Buchmesse in Folge hatten heftige Debatten ausgelöst. Auch die Frage nach der Zukunft der Messe wurde laut. Nach einem Krisengespräch kommt nun von allen Beteiligten eine klare Ansage.

Nach drei pandemiebedingten Absagen in Folge haben Politik und Verlage ein klares Bekenntnis zur Leipziger Buchmesse abgegeben. «Diese Buchmesse hat eine ganz zentrale politische Bedeutung. Wir werden alles dafür tun, dass sie im kommenden Frühjahr wieder stattfindet», sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Donnerstag in Leipzig. Sie hatte sich mit Vertretern der sächsischen Landesregierung, der Stadt Leipzig, der Messe und den Verlagen getroffen, um über die Zukunft der Leipziger Buchmesse zu sprechen.

«Die Buchmesse war ein Forum der Demokratie, wir alle haben Interesse daran, dass diese Tradition fortgeschrieben wird», betonte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Es sei wichtig, dass diese Messe physisch stattfinde, dass man miteinander spreche und sich austausche, betonte der CDU-Politiker.

Die Leipziger Messe hatte im Frühjahr die erneute Absage damit begründet, dass vor allem große Verlagsgruppen aufgrund von Gesundheitsrisiken wegen der Corona-Pandemie auf eine Teilnahme in diesem März verzichten wollten.

Die Messe-Absage hatte heftige Debatten in der Buchbranche ausgelöst. Etliche Verleger und Kulturschaffende wollten sich nicht damit abfinden und organisierten an dem eigentlichen Buchmesse-Wochenende im März auf eigene Faust alternative Festivals und Lesungen in Leipzig. Sie stießen auf einen großen Zuspruch des Publikums. Rund 10 000 Besucher waren bei den verschiedenen Veranstaltungen gezählt worden.

«Wir standen im Frühjahr unter starkem Zeitdruck wegen der pandemischen Lage und die erneute Absage ist uns sehr schwer gefallen», betonte Alexander Lorbeer, Geschäftsführer der Holzbrinck-Druckverlage. Die Leipziger Buchmesse sei ein hohes Gut und die jetzigen bedrückenden Zeiten ein klares Signal, dass es Leipzig brauche.

Der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, erläuterte, dass bereits jetzt mit unterschiedlichen Szenarien und verschiedenen Begegnungsformaten für das kommende Frühjahr geplant werde. Nach früheren Angaben von Buchmesse-Direktor Oliver Zille soll die Literaturschau 2023 vom 23. bis 26. März stattfinden. In ihrer bisher letzten Auflage 2019 hatte die Messe samt dem dazugehörigen Festival «Leipzig liest» rund 286 000 Gäste angelockt.

Claudia Roth betonte, sie sei ein «gnadenloser Fan der Leipziger Buchmesse», bei der sie selbst vor einigen Jahren einmal gelesen habe. Gerade mit Blick auf die derzeitigen Krisen sagte sie: «Kunst, Kultur und Literatur bauen Brücken, wo andere Mauern errichten». Die Leipziger Buchmesse sei deshalb so wichtig, weil sie Türen öffne nach Mittel- und Osteuropa.

 

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