New Baroque-Sonatas. Ada Witczyk (Violine), Simon Standage (Violine), Dominika Maszcynska (Cembalo). First Hand Records +++ Carl Wittigs Aurora Oktett: Continuity & Resonance. XJazz
unüberhörbar 2025/04
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New Baroque-Sonatas. Ada Witczyk (Violine), Simon Standage (Violine), Dominika Maszcynska (Cembalo). First Hand Records
Kann es so etwas wie einen Neo-Neo-Barock geben? Diese Frage drängt sich angesichts dieses digital veröffentlichten Albums mit sechs Werken auf, die aus den Einsendungen der 2020 gegründeten Ružicková Composition Competition hervorgegangen sind (bisher wurden über 200 Werke aus 46 Ländern eingereicht). Hinter dem Wettbewerb steht die Frage, wie es gelingen kann, zeitgenössische Musik für barocke Instrumente (hier: Violine und Cembalo) mit entsprechenden Kompositionstechniken und Instrumenten zu verbinden. Die hier eingespielten sechs Werke machen es einem freilich allzu leicht. Schon die Titel Sonata, Suite und Ostinato weisen den Weg zu Partituren, die ihre Bezugspunkte vorzugsweise bei Vivaldi, dem Concerto und dem Tango suchen. Dennoch finden sich darunter einige echte Highlights wie etwa die groovende Ostination von Salvatore Passantino (*1992) oder der harmonisch immer wieder überraschend ausweichende Satz Summer Folly von Andrew Wilson (*1960). Keine Innovationen, aber ein herrliches Spiel mit der Vergangenheit. [Michael Kube]
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Carl Wittigs Aurora Oktett: Continuity & Resonance. XJazz
In doppelter Kammerbesetzung aus Streicher- und Jazz-Ensemble vereinbart das Aurora Oktett des Bassisten Carl Wittig „Continuity & Resonance“, und zwar indem die jeweiligen Partien miteinander kommunizieren. Da begegnen sich mit erfrischender Neugier stoischer Pizzicato-Puls und ein Unisono-Cantus mit Trompete und Saxophon, Streicher-Polyphonie und ein geschmeidiges Thema des Modern Jazz. Improvisation, Groove und kompositorische Entlehnungen aus Operndrama, Madrigal und Vaudeville-Stil ergänzen sich zu verblüffenden, Genres transzendierenden Konstellationen. [Hans-Dieter Grünefeld]
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