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Eckhart Rohlfs. Foto: Juan Martin Koch

Eckhart Rohlfs. Foto: Juan Martin Koch

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Danke, Eckart

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Editorial von Theo Geißler
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Kritischer Freund, geschätzter Kollege, hochkompetenter Berater, geduldiger Ziehvater: All diese Eigenschaften hat Eckart Rohlfs für mich teils gleichzeitig in den verschiedenen Stationen und Situationen während der mehr als fünfzig Jahre unserer gemeinsamen Partnerschaft engagiert ausgefüllt. In unserer Redaktion und auch in unserer Verlagsplanung. Des kundigen Journalisten und Musikmanagers, des Zeitschriften- und Verbandsgründers wird zurecht in den Nachrufen der unterschiedlichen, von ihm mitgeprägten Institutionen gedacht. In direkter Nachbarschaft auf dieser Seite gratulieren wir dem Deutschen Musikrat zu seinem siebzigsten Geburtstag. Einen zentralen Teil seiner Bedeutung verdankt dieser Rat Eckart Rohlfs: dem Erfinder, langjährigen Begleiter und konsequenten Weiterentwickler von Jugend musiziert, der kulturpolitisch eingeordnet sicherlich effektivsten musikalischen Nachwuchs-Fördermaßnahme in der Bundesrepublik.

 

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Eckarts kulturpolitisches Engagement war freilich noch weitsichtiger und umfassender. Als Vorsitzender formte er den Verband deutscher Musikerzieher und konzertierender Künstler, später DTKV zu einer ersten Standesvertretung freiberuflicher Musiker, deren soziale Situation im Bild des „Armen Poeten“ Carl Spitzwegs eine passende Visualisierung fand (und teils bis heute dringend verbesserungsbedürftig ist). Wenig später gründete er zwecks gesellschaftlicher Stärkung die Gewerkschaft GDMK, in der auch die Pädagoginnen und Pädagogen der Musikschulen eine kräftigere Stimme fanden.

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Eckart Rohlfs, Mitbegründer der "neuen musikzeitung" und langjähriger "Jugend musiziert"-Chef, ist im Alter von 93 Jahren verstorben. Im Gedenken an ihn zeigen wir nochmal einen kurzen Ausschnitt aus unserer Dokumentation "Jugend musiziert" aus dem Jahr 2013.

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All diese Initiativen blieben nicht unhinterfragt. Eckart stand im Sinne seines selbsterteilten, durchaus auch idealistischen Auftrages solche Anfeindungen (auch aus den eigenen Reihen) „für die Sache“ mutig durch. Unvergessen ein ziemlich früher digitaler Zwist – ausgelöst durch Eckarts seinerzeitige Computer-Faszination: Ein damals unglaublich teurer IBM-Rechner mit einer noch teureren 20-Megabyte-Festplatte kam ins damalige Multi-Verbands-Büro im Münchner Funkhaus – und wurde zwischen den Mitmietern bis aufs letzte Byte ein wenig schwäbisch aufgeteilt. Nun – nicht alle Verbände nutzten ihren großzügig bemessenen Platz – und so blieb im Jahr 1980 Speicher für den Transfer bereits auf Lochkarten erfasster Musik-Almanach-Daten ins Digital-Zeitalter – und die Realisierung. Danke, Eckart.

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