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Unsuk Chin. Foto: Rui Camilo/ESMSt

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Unendliches Spiel hell leuchtender Klänge

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Der Ernst von Siemens Musikpreis 2024 geht an die koreanische Komponistin Unsuk Chin
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Der internationale Ernst von Siemens Musikpreis geht 2024 an die südkoreanische Komponistin Unsuk Chin. Die Auszeichnung für ein Leben im Diens-te der Musik ist mit 250.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet am 18. Mai 2024 im Herkulessaal der Münchner Residenz statt. Die mit je 35.000 Euro ausgestatteten Förderpreise Komposition gehen 2024 an Bára Gísladóttir aus Island, den Italiener Daniele Ghisi sowie Yiqing Zhu aus China.

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Mit Unsuk Chin zeichnet die Ernst von Siemens Musikstiftung eine international renommierte Komponis-tin aus, deren Werke weltweit aufgeführt werden. In der Jurybegründung  heißt es: „Mit ihren großen Erfolgen wie der Oper „Alice in Wonderland“ (2007) hat sie der neuen Musik neue Wege aufgezeigt und ein breites Publikum begeistert. Chin setzt tradierte Konzepte wie Melodie und Harmonik nicht außer Kraft, sondern interpretiert sie immer wieder neu. Ihre Werke zeichnen sich durch luzide, traumhafte Klänge und eine humoristische Leichtigkeit aus. Es entsteht eine Musik, zu der das Publikum leicht Zugang findet, die aber gleichzeitig komplex und herausfordernd bleibt. Chin versteht sich als internationale Komponistin, die sowohl mit der asiatischen wie auch westlichen Kultur vertraut ist.“

Chin wurde 1961 in Seoul geboren. Sie studierte zunächst Komposition in Südkorea, bevor sie durch ein DAAD-Stipendium die Möglichkeit erhielt, ihr Studium bei György Ligeti in Hamburg fortzusetzen. Ende der 1980er-Jahre zog sie nach Berlin. Hier lernte sie elektroakustische Musik kennen, die ihr kompositorisches Denken bis heute prägt. Aus dieser Erfahrung erschließt sie sich ein unendliches Spektrum an Klangmöglichkeiten, vom reinen bis hin zum verstärkten und elektronisch veränderten Instrumentalklang. Dies sei für sie der Fundus, aus dem sie Ideen entwickelt, sagt die Komponistin. Unsuk Chin beschreibt ihre Musik selbst als „Spiegelbild meiner Träume. Ich versuche in der Musik den Eindruck strahlenden Lichts und die Leuchtkraft der Farben aus meinen Träumen einzuflechten, ein Spiel des Lichts und der Farben, das den Raum erfüllt und eine akustische Form annimmt.“

Unsuk Chin hat Werke für alle musikalischen Gattungen und Besetzungen geschrieben. Einen Einschnitt in ihrem kompositorischen Schaffen markiert für sie das Konzert „Šu“ für Sheng und Orchester für Wu Wei und das Tokyo Symphony Orches-tra (UA 2009 in der Suntory Hall, Korea).

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