Wir waren ungefähr gleichaltrig, hatten ähnliche Interessen, viele gemeinsame Ziele und nutzten unterschiedliche Startrampen für unsere Ideen. Mein Freund, Reinhart von Gutzeit ist gestorben.

Reinhart von Gutzeit, Rektor der Universität Mozarteum Salzburg. Foto: Martin Hufner
Zum Tod von Reinhart von Gutzeit
Er war für die Entwicklung der Musikerziehung und der positiven Gestaltung einer angemessenen gesellschaftlichen Umwelt für die Entwicklung kindlicher und Jugendlicher Sensibilität, Dank einer verantwortungsbewussten und zugleich feinfühlige Musikerziehung, ein Vorbild im Feld der deutschsprachigen Musikerziehung.
Vom Musikschullehrer, Musik, Schulleiter, vom Vorsitzenden des Verbandes deutscher Musikschulen über Hochschullehre, unter anderem auch in Linz und Salzburg, prägte ihr eine neue, der Einzelhaft am Instrument sehr ferne Form der Musikerziehung.
Als Herausgeber der Zeitschrift „Üben und musizieren“, als Autor zahlreicher kluger, oft auch im besten Sinne streitbarer Beiträge zur Aufgabe kultureller sowie musikalischer Bildung hat er ganz maßgeblich ein Wertekonvolut definiert und geschaffen, das seinen Tod zum einen besonders schmerzhaft macht, zum anderen ein Vermächtnis ist, dass für Jahre dazu beitragen wird, der Musikerziehung gesellschaftliche Bedeutung und Zukunft in einem faszinierend durchargumentierten intellektuellen und emotionalen Garten zu garantieren.
Als langjähriger Gestalter des Wettbewerbes "Jugend musiziert" hat er mit seinem Engagement fürs Ensemblespiel von Anfang an dem Musikleben eine soziale Kopf- und Herznote verliehen, die charakteristisch war für die fantasievolle und Qualitätsbewusste Positionierung all erdenklichen Klanggeschehens als human formendes Grundelement unseres materialistisch und opportunistisch gefährdeten gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Danke, Reinhart!
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