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Unübersehbar #8 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 19. bis zum 25.6.2020
Unübersehbar #8 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 19. bis zum 25.6.2020
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Unübersehbar #8 – nmz-Streaming-Empfehlungen vom 19. bis zum 25.6.2020

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In der achten Ausgabe der nmz-Streaming-Tipps geleiten wir Sie an die Bayerische Staatsoper, in Bachs Leipzig, zur Fête de la musique, ans Theater Lübeck und in den öffentlich-rechtlichen Äther. Gute Reise!

Ab 19. Juni

Gordon Kampe: SPRING DOCH! – Eine Online-Uraufführung an der Bayerischen Staatsoper
Uraufführung am Freitag, den 19. Juni, 16.00 Uhr, danach 6 Monate verfügbar
Live-Videostream: Staatsoper TV

Wenn Lena im Turnunterricht nicht wieder als Letzte in die Mannschaft gewählt worden wäre, hätte sie sich nie zu dem Satz hinreißen lassen: „Ich springe heute Nachmittag vom Dreier!“ Eine Mutprobe – aber auch ein Akt der Emanzipation, der Befreiung und der Selbstüberwindung. Zwei Sängerinnen und zwei Sänger, ein Kinderchor sowie ein kleines Instrumentalensemble erzählen von den großen und kleinen Herausforderungen vor dem großen Sprung. Leider ist die geplante Uraufführung der Kinderoper Spring im Mai pandemiebedingt geplatzt. Aber das Team um Regisseur David Bösch hat aus der Not eine Tugend gemacht und eine neue künstlerische Herausforderung angenommen. Der Film „Spring doch“ zeigt eine eigene Filmfassung der Oper und gibt einen bilderreichen und musikalischen Vorgeschmack auf die verschobene Uraufführung im Dezember.

Die Online-Uraufführung findet am 19. Juni um 16.00 Uhr statt. Verfügbar bis 19. Dezember 2020, 15.59 Uhr [Martin Hufner]

20. und 21. Juni

Bach-Marathon des Bachfests Leipzig: 1.500 Minuten Bach „zur Recreation des Gemüths“
Tag 3: „6 Stunden Trost – für die Seele“: Samstag 20. Juni 2020, 16:00 bis 22.00 Uhr
Tag 4: „6 Stunden Zuversicht – aus h-Moll wird D-Dur“: Sonntag 21. Juni 2020, 16.00 bis ca. 20.00 Uhr
Live-Videostreams bei Facebook und YouTube

Das zum Bachfest 2020 geplante Treffen der weltweiten Bach-Community ist auf 2022 verschoben, aber auch im mit beeindruckender Präzision realisierten Online-Festival „Bach-Marathon“ purzeln Zahlen im Steilflug nach oben: „Die h-Moll-Messe zum Mitsingen“ in einer von Gewandhauschor-Leiter Gregor Meyer verkleinerten Fassung knüpft an die ungeheure medial-interaktive Breitenwirkung der ‚kleinen‘ „Johannes-Passion“ vom Karfreitag aus der Thomaskirche an (siehe nmz-Online-Artikel vom 11. April).

Mit Hilfe der Leipziger Gruppe und der Sparkasse konnte die Summe der von der Bachfest-Leitung eingeworbenen Drittmittel von 20.000 Euro auf 70.000 Euro erhöht werden, die direkt in die Honorare der mitwirkenden freischaffenden Künstler fließen und damit einer vom Lockdown und Sicherheitsbestimmungen existenzbedrohend beeinträchtigten Einkommensgruppe zugute kommen. Alle an den beiden Wochenenden mitwirkenden 160 Musiker*innen (z. B. Calmus Ensemble, Mendelssohn Kammerorchester, Ensemble Nobiles und Säulen der Bach-Interpretation wie Mahan Esfahani und Klaus Mertens) erhalten das gleiche Honorar.

Das Programm beinhaltet Backstage-Videos wie ein vokales Warm-Up unter David Timm, einen musikalischen Live-Gottesdienst mit Ton Koopman und der Merseburger Hofmusik sowie Live-Konzerte des Leipziger Vokalensembles Amarcord, von Collegium 1704 mit Werken von Johann Christoph Bach und Johann Sebastian Bachs „Actus tragicus“ u. a. Auf der Webseite des Bachfests steht umfangreiches Material zum Download bereit. [Roland H. Dippel]


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Corona-Talks mit Persönlichkeiten des Musiklebens

Der 21. Juni ist traditionsgemäß der „Tag der Musik“, initiiert durch den Deutschen Musikrat. In den vergangenen Jahren haben Amateur- wie Profimusikerinnen und -musiker in ganz Deutschland rund um diesen Tag die Vielfalt der Musik gefeiert. In diesem Jahr ist fast alles anders. Musikrat und nmz fragen Musikerinnen und Musiker nach dem Stellenwert der Musik in Zeiten von Corona – und wie sich die Musikwelt verändern wird. Bisher dabei: Carolin Widmann, Moritz Eggert, John Neumeier, Björn Gottstein, Joris, Nils Mönkemeyer, Julia Hülsmann, Matthias Pintscher, Jan Vogler und Mine. Die Reihe wird fortgesetzt, zu sehen bei nmzMedia.

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21. Juni

Fête de la Musique
Live-Musik und Streams unter https://www.fetedelamusique.info/

1982 fand in Paris die allererste Fête de la Musique statt – ein Straßenfest, auf dem Künstler*innen in der ganzen Stadt verteilt honorarfrei und ohne Eintritt ihre Musik präsentierten. 1985 schwappte das französische Fest nach München über und seitdem in viele andere deutsche Städte. Auf Plätzen und Wegen, in Parks, Höfen, Kirchen, Galerien und überall, wo Musiker*innen mit ihren Instrumenten und ihrem Publikum Platz finden. So erklingen ganze Städte stets zum Sommeranfang. Trotz der zurückgenommenen Corona-Maßnahmen kann die Fête de la Musique nicht wie sonst stattfinden. Die über 50 teilnehmenden Städte gehen damit unterschiedlich um und bieten jede ihr eigenes Programm. Hier seien drei Beispiele genannt: In Berlin wird aufgerufen an diesem Tag zu Hause oder auf dem Balkon Musik zu machen. Man kann aber auch Aufzeichnungen einschicken oder einen Live-Stream anbieten, was dann am 21. Juni on air gehen wird. Hannover gibt es eine Mischung aus on- und offline. Es wird zwar Hofkonzerte im MusikZentrum und beim NDR geben, weitaus mehr findet im Netz statt. Es gibt sogar eine eigene Fête de la Musique Hannover-App. Bei „Band Mash Up goes digital“ kreieren fünf Bands aus Rouen, Poznan, Liverpool, Auckland und Hannover gemeinsam einen Song, verbunden sind sie über Slack. Bei „Around the World“ wird ein Konzert des Hannoveraner HipHop-Singer-Songwriter-Duos Ottolien, auf Facebook zu sehen sein.  Aus Sachsen-Anhalt wird es Streams mit regionalen Künstler*innen und Bands aus Aschersleben, Burg, Magdeburg, Quedlingburg und Salzwedel geben. Es lohnt sich zu schauen, was die eigene Stadt macht oder vielleicht mal ganz bewusst eine andere Stadt als sonst auszugucken.

Neu ist, dass es dieses Jahr eine gemeinsame Mitsing-Aktion aller Städte geben wird. Zum Einstieg wird um 17 Uhr die „Ode an die Freude“ gesungen, zum Ausklang um 23 Uhr „Der Mond ist aufgegangen“. [Juana Zimmermann]

Bis auf weiteres verfügbar

Theater Lübeck – „Alive.Saisonschluss-20“
Video-Stream auf der Homepage des Theaters und auf YouTube

Irgendwie versuchen alle Opernhäuser und Theater ja mehr oder weniger, den Rückweg aus dem digitalen Exil in die angestammte Heimat der realen Welt ihrer Häuser, zu ihrem Publikum und zu neu Produziertem zu finden. Das Theater in Lübeck hat gerade ein schönes Beispiel dieser Art von Sowohl-als-auch Musiktheater produziert und ins Netz gestellt. Unter dem Titel „Alive.Saisonschluss-20“ gab es am 13. Juni live im Großen Haus und ab da im Netz eine Art besonderer Revue aus 14 „Nummern“, die nicht nur den Weg in die veränderte Normalität behauptet, sondern auch ein Abschied für die langjährige Operndirektorin Dr. Katharina Kost-Tolmein ist. Künstlerinnen und Künstler aller Sparten bespielen dabei ihr noch leeres Haus. Unter Anleitung von in den letzten Jahren vor Ort gefeierten Regie- und Choreographenteams: von Jochen Biganzoli und Milo Pablo Momm über Tom Ryserbis zu Lillian Stillwell. Und mit Musikern des Philharmonischen Orchesters unter Leitung seines Ersten Kapellmeisters Andreas Wolf. Dabei gibt es Begegnungen mit Bekanntem, Besonderem und Ungewohntem. Heinrich Schütz neben Webers Ännchen, Mozart neben Verdi, Korngold neben Schubert u.v.a.m.

Ein paar Plätze im Haus wurden verlost – Konrad Kästner sorgte mit seiner Video-Regie dafür, dass der Abend mit 14 „Nummern“ auch digital zum abwechslungsreichen Ereignis am Bildschirm wird. Am Ende werden die Abdeckungen der Plätze im Zuschauerraum entfernt. Hier noch als Teil der Inszenierung und als Zeichen der Hoffnung. [Joachim Lange]

Neues Konzertportal von Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova
Audio-Streams

Seit Beginn der Coronakrise übertragen Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova Kulturereignisse auf ihren Sendern. Live-Übertragungen oder Aufzeichnungen gibt es unter anderem aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal in Köln, dem Berliner Deutschlandradio-Funkhaus oder der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem. Ab sofort bündelt ein neues Konzertportal die aktuellen Aufnahmen – die Audios und Beiträge sind dort jeweils mindestens 30 Tage abrufbar. Derzeit sind unter anderem Konzerte folgender Interpret*innen verfügbar: Dresdner Philharmonie (Haydn und Hindemith), Amaryllis Quartett, zusammen mit Sarah Willis und Felix Klieser (Mozart, Beethoven, Hefti) und Boulanger Trio (Jones, Françaix, Copland, Glass, Bernstein, Piazzolla). Im Bereich der Wort/Musik-Beiträge kann man u.a. eine Reportage über das in Rheinsberg gestrandete „Orquesta Experimental de Instrumentos Nativos“ nachhören. [Juan Martin Koch]

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