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Offener Brief an Merkel für inhaftierte Künstler in der Türkei. Foto: Hufner
Nachrichten aus dem KIZ. Foto: Hufner
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Kultur reagiert mit Unverständnis auf Entscheidungen der Regierung in Mecklenburg-Vorpommern

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Schwerin - Kulturvertreter haben mit Unverständnis auf die jüngsten Entscheidungen der Landesregierung für besonders mit Corona belastete Regionen in Mecklenburg-Vorpommern reagiert. Konkret geht es darum, dass von Donnerstag an unter anderem Fitnesscenter in Regionen der Kategorie «Rot plus» öffnen dürfen, Kulturstätten wie Theater, Kinos und Museen hingegen weiter geschlossen bleiben müssen.

Betroffen sind von «Rot plus» derzeit die Landkreise Mecklenburgische Seenplatte und Rostock. Dort gibt es über längere Zeit sehr hohe Corona-Zahlen und es droht eine Überlastung des Gesundheitswesens.

«Wir finden es gut, dass Sport wieder möglich wird», sagte der Geschäftsführer des Kulturzentrums Alte Kachelofenfabrik in Neustrelitz, Martin Geyer, der Deutschen Presse-Agentur. Dies diene der Gesunderhaltung der Menschen. Unverständlich sei ihm allerdings, warum die Kultur weiter geschlossen bleiben muss. «Die Kultur wird wieder als entbehrliche Sparte betrachtet.» Dabei diene Kultur der geistigen Gesunderhaltung. In den besonders mit Corona belasteten Regionen darf der Vereinssport und der Sport in Fitnessstudios mit 2G plus - also genesen oder geimpft und getestet - von Donnerstag an wieder ausgeübt werden.

Die Geschäftsführerin des Kulturquartiers in Neustrelitz, Dorothea Klein-Onnen, schrieb einen Brief an Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Kulturministerin Bettina Martin (beide SPD). Darin heißt es unter anderem: «Die jetzige Schließung des Museums oder die Einführung von 2G plus in der Stadtbibliothek verursacht vor allem Verärgerung und Unverständnis bei den Besucher*innen. Und auch uns fällt eine nachvollziehbare Erläuterung der Notwendigkeit dieser Maßnahmen schwer, wenn 100 Meter weiter ein buntes, G-freies, kommunikatives Treiben in Supermärkten und Drogerien herrscht.»

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