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Spitze des Konzerthauses Berlin kritisiert Senat

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Berlin - Begleitet von scharfer Kritik am Kultursenat haben die Spitzen des Konzerthauses Berlin ihre Pläne für die Saison 2009/2010 präsentiert. Der scheidende Intendant Frank Schneider sagte am Montag: «Diese Behörde ist mein Defizit.» Sein Nachfolger Sebastian Nordmann konstatierte eine «finanzielle Armut» für das Haus. Chefdirigent Lothar Zagrosek kündigte für kommende Woche ein Krisengespräch mit Kulturstaatssekretär André Schmitz (SPD) an.

Zagrosek hatte am Freitag in einer persönlichen Erklärung mit Nichtverlängerung seines Vertrages über 2011 hinaus gedroht. Als Begründung nannte er die mangelnde Unterstützung des Konzerthausorchesters durch den Senat. Am Montag ergänzte Zagrosek, er habe gleichwohl den Eindruck, dass Schmitz während des Gesprächs zu einem Ergebnis kommen wolle.

Orchestersprecher Ernst-Burghard Hilse sagte, der Klangkörper habe seit 2002 keine Tarifanpassung mehr erlebt. Bei den derzeitigen bundesweiten Tarifverhandlungen für Orchester habe Berlin «ganz offensichtlich» ein Kommunikationsproblem mit dem Deutschen Bühnenverein.

Intendant Schneider betonte, dass sein Ausscheiden nach 18 Jahren freiwillig sei. In dieser Zeit habe er die Einrichtung zwar modernisiert, den Service verbessert, das künstlerische Niveau gehalten und einen vierten Saal eröffnet. Nicht gelungen sei ihm allerdings, das Haus «aus seiner auskömmlichen finanziellen Misere zu befreien».

Derzeit erwirtschaftet das Haus jährlich mit sechs Millionen Euro rund 33 Prozent seines Gesamtetats selbst. Die Auslastung stieg den Angaben zufolge von 76,1 Prozent 2008 auf 78,5 Prozent Anfang 2009. Die Zahl der Abonnenten liegt bei 13 000. Für die im August beginnende neue Saison sind rund 300 Veranstaltungen geplant. Schwerpunkte bilden das 25-jährige Jubiläum der Wiedereröffnung im Oktober und der 200. Geburtstag des Komponisten Robert Schumann 2010.


 

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