Erfurt - Theaterbegeisterte müssen sich aller Voraussicht nach noch länger bis zu den nächsten Publikumsvorstellungen gedulden. Die Intendanten der Thüringer Theater und Orchester und Vertreter der Verbände der Freien Theater seien sich grundsätzlich einig, dass über den 31. März hinaus auch im April noch kein regulärer Spielbetrieb zu erwarten sei.
Das sagte Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) nach einer Telefonbesprechung mit den Theatern und Verbänden am Donnerstag. Der Thüringer Theaterverband werde dazu aber noch seine Mitglieder befragen. In der dritten Märzwoche solle es eine weitere Konferenz mit den Intendanten geben, bei der es unter anderem um die Bedeutung und Umsetzung der Teststrategie gehen solle.
Noch Mitte Januar hatten die Theatervertreter gehofft, ab April die Häuser wieder für Konzerte, Schauspiel und Ballettvorstellungen für Publikum öffnen zu können. In Anbetracht der anhaltend hohen Infektionswerte in Thüringen zeigten sich die Vertreter nun aber zurückhaltender.
Am Donnerstag lag die Zahl der bekannten Neuinfektionen im Freistaat je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 127,5. Das war laut Robert Koch-Institut mit Abstand erneut der höchste Wert unter allen Bundesländern.
«Wir brauchen alles, vor allem Impfstoffe, aber auch Schnelltests und darüber hinaus digitale Nachverfolgung», sagte Hoff mit Blick auf Voraussetzungen für die Öffnungen von Kultureinrichtungen und -veranstaltungen. Er betonte aber auch, dass die Unsicherheit gerade bei Veranstaltungsplanungen noch auf längere Zeit bestehen bleiben werde. «Das Virus spricht sich nicht mit uns ab.» Dass Veranstaltungen tatsächlich wie im Voraus geplant stattfinden könnten, sei kaum zu garantieren. «Das ist das Dilemma, mit dem wir so lange leben werden, bis wir eine Herdenimmunität erreicht haben.»