Hauptrubrik
Banner Full-Size

Wagner-Stadt Bayreuth will Franz Liszt 2011 mit Festprogramm ehren

Autor
Publikationsdatum
Body

Die Richard-Wagner-Stadt Bayreuth will im kommenden Jahr das Musikgenie Franz Liszt in den Mittelpunkt eines umfangreichen Festprogramms stellen. Der Komponist und Klaviervirtuose wurde vor 200 Jahren in Raiding im Burgenland geboren und starb 1886 in Bayreuth, wo er auch begraben liegt. Dort verbrachte er seine letzte Lebenszeit ganz in der Nähe seiner Tochter Cosima und deren Ehemann Richard Wagner.

«Franz Liszt ist nicht so verehrt wie Wagner. Aber er war der Freund und Förderer Wagners, auch wenn dieser ihn nicht immer gut behandelt hat», sagte der Kulturbeauftragte der Stadt für Musik und Theater, Nicolaus Richter, der Nachrichtenagentur ddp.

Ohne Franz Liszt gäbe es die berühmten Bayreuther Festspiele nicht, so glaubt Richter. «Liszt hat seinen späteren Schwiegersohn immer wieder vor den Häschern bewahrt und ihn aus Schuldenfallen befreit», sagte er. Auch habe er Wagner-Werke uraufgeführt - so zum Beispiel den «Lohengrin» in Weimar. Zudem habe Liszt als einer der ersten großen europäischen Kulturpolitiker «viele Fäden gezogen und viel Gutes bewirkt». «Das ist neben seinen musikalischen Werken der Grund, warum die kleine Stadt Bayreuth Liszt 2011 mit 150 Veranstaltungen feiert.»

Höhepunkte sind ein Festkonzert eines Projektorchesters unter der Leitung von Christian Thielemann, ein Klavierabend mit der Französin Helene Grimaud, ein Liederabend mit dem amerikanischen Bariton Thomas Hampson und ein großer Festakt zum 200. Geburtstag Liszts mit Adam Fischer. Außerdem soll seine einzige Oper, «Don Sanche», aufgeführt werden. Regie werde sein Urururenkel Antoine Wagner-Pasquier führen, der Sohn von Festspielchefin Eva Wagner-Pasquier.

Bei der Gestaltung des Musikprogramms, das fast alle Klavierwerke sowie sakrale Werke umfasst, gebe es auch engen Kontakt zur Stadt Weimar, wo der Musiker 30 Jahre lang gelebt hat. Eine ganze Reihe von sonstigen Veranstaltungen begleitet die Musik im Liszt-Jahr 2011. «Es gibt geführte Stadtrundgänge 'Auf den Spuren Franz Liszts', Halbtagsausflüge zu 'Liszt und die Romantik', Ausstellungen, Vorträge und Besuche des Liszt-Museums mit einem Erlebnisprogramm», sagte Richter.

Der Kulturbeauftragte sieht das Liszt-Jahr mit seinem umfangreichen Programm auch als Generalprobe für das große Wagner-Jahr 2013. Dann erinnert  die fränkische Kleinstadt an den 200. Geburtstag Richard Wagners und seinen 130 Todestag.

Ort
Autor
Musikgenre