Berlin - Die neue Intendantin der Bayreuther Richard-Wagner-Festspiele, Katharina Wagner, will Vermarktung und Außendarstellung der renommiertesten Opernfestspiele der Welt modernisieren. «Wir wollen die Strategie des Abgeschiedenen aufbrechen», sagte die 31-Jährige am Dienstagabend in Berlin bei ihrer Präsentation des Konzepts «Zukunft Bayreuth».
Dazu gehörten ein verbesserter Internetauftritt, allgemeine Werkseinführungen vor den Aufführungen, das Projekt Oper für Kinder und die Opernübertragung auf einen öffentlichen Platz.
Ihre gleichfalls angekündigte Halbschwester Eva Wagner-Pasqier, wie Katharina Wagner ebenfalls neue Intendantin der Festspiele, nahm an der Vorstellung des Konzepts ohne Angaben von Gründen nicht teil.
«Die Festspiele sind öffentlich gefördert, also hat die Öffentlichkeit auch ein Anrecht zu erfahren, was in Bayreuth geschieht», sagte die 31-jährige Urenkelin Richard Wagners. Katharina Wagner kündigte an, eine «lückenlose Dokumentation der Geschichte Bayreuths» erstellen zu lassen. Dazu werde ein Institut beauftragt, das die Archive der Festspiele durchforsten und der Frage nachgehen könne, wie weit die Verstrickungen in den Nationalsozialismus reichten. Den Festspielen wird immer wieder vorgeworfen, sich nicht genügend mit der Aufarbeitung der Geschichte während der NS-Zeit bemüht zu haben. «Die Türen stehen offen, was die Festspiele angeht», sagte Wagner. Sie hoffe, zum Wagner-Jahr 2013 erste Zwischenergebnisse vorlegen zu können.
Bei den jährlich stattfindenden Bayreuther Festspielen werden im Wechsel ausschließlich die zehn Hauptwerke Richard Wagners (1813-1883) aufgeführt. Die ersten Festspiele fanden am 13. August 1876 unter der Leitung des Komponisten statt.