Dessau - Unter dem Motto «New Art ist True Art» (Neue Kunst ist wahre Kunst) ist das 18. Kurt-Weill-Fest am Freitagabend im Anhaltischen Theater Dessau eröffnet worden. Zum Auftakt stand die Uraufführung des Werkes «Offen Wunden» auf dem Plan, eine Auftragskomposition der Kurt-Weill-Gesellschaft an den Komponisten und diesjährigen Artist in Residence Helmut Oehring.
Mit der «Bordellballade. Ein Dreigoscherlnstück» gibt es beim Festival eine zweite Uraufführung, die ebenfalls als Auftrag an den Komponisten Moritz Eggert entstand. Insgesamt bietet das Fest bis 7. März mehr als 40 Veranstaltungen, darunter Konzerte, Führungen und Lesungen. Neben Dessau sind Köthen, Wittenberg und Bitterfeld-Wolfen Aufführungsorte.
Etwas mehr als 80 Prozent der Karten seien bereits im Vorfeld verkauft worden, sagte der Präsident der Kurt-Weill-Gesellschaft Thomas Markworth. Das entspreche den Vorjahreszahlen. «Wir haben keine Zukunftsängste», sagte er. Das Festival hat laut Intendant Michael Kaufmann einen Etat von rund 500 000 Euro. Knapp die Hälfte des Geldes stammt aus öffentlicher Hand, die andere Hälfte wird über Sponsoren und durch eigene Einnahmen finanziert.
Weill wurde am 2. März 1900 in Dessau geboren. Nach einem Musikstudium in Berlin floh er 1933 nach Paris, zwei Jahre später ging er nach New York, wurde einer der erfolgreichsten Theaterkomponisten am Broadway. Weill starb am 3. April 1950 in New York.
Vor der Eröffnung des Weill Festes hat das Anhaltische Landestheater gegen die von der Stadt Dessau-Roßlau geplante Streichliste für kommunale Einrichtungen protestiert. Aus Sicht der Initiatoren sollen damit Vereine und Institutionen in lautstarker und kreativer Weise auf den drohenden Niedergang der Stadt hinweisen.
Die Stadt Dessau-Roßlau plant angesichts ihrer aktuellen Finanzmisere die Einsparung von 13,8 Millionen Euro. Betroffen von den Kürzungen wären Bibliotheken, Museen, Freibäder und kommunale vSporteinrichtungen sowie das Anhaltische Landestheater.
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