„Ich denke, sie werden mich überdauern“, prophezeite John Cage einmal seinen Werken, und er sollte recht behalten. Anlässlich des 100. Geburtstags des großen amerikanischen Komponisten und experimentellen Avantgardisten (1912-1992) ehrt die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar ihn mit gleich vier Konzerten an einem einzigen Abend.
Als großformatiges Kooperationsprojekt der Institute für Tasteninstrumente und Neue Musik – unter Beteiligung vieler Studierender der Orchesterinstrumente und des Fachs Gesang – wird das Schaffen von John Cage am Freitag, 14. Dezember ab 18:00 Uhr im Festsaal Fürstenhaus in ein spannendes Bezugsfeld zu seinen Zeitgenossen sowie auch zu aktuellen kompositorischen Entwicklungen gestellt.
Zunächst erklingen um 18:00 Uhr im Konzertblock „Cage I“ seine immer wieder überraschenden Sonaten für präpariertes Klavier im Wechsel mit den „Gnossiennes“ von Eric Satie, die keine Taktstriche kennen und zwischen „Statik und Unendlichkeit“ zu schweben scheinen. Es folgt um 19:30 Uhr („Cage II“) ein Auftritt des Ensembles für Neue Musik der Hochschule unter der kompetenten Leitung des Ehrengastes Peter Rundel, eines Experten auf dem Gebiet der zeitgenössischen Musik: Die Studierenden spielen neben Cages Konzert für Präpariertes Klavier und Kammerorchester auch die Uraufführung von Eunsung Kims „Twenty-two (music for John Cage)“ sowie Morton Feldmans „Voices and Instruments II“ für drei Frauenstimmen, Flöte, Celli und Kontrabass.
Im dritten Block „Cage III“ ab 21:00 Uhr kommt erneut das Ensemble für Neue Musik unter Peter Rundel auf die Bühne: Noch einmal werden Bezüge zwischen den Klang-Experimentatoren Erik Satie und John Cage hergestellt. Zu hören sein werden Saties „Le piège de Méduse“ und Cages „Sixteen dances“. Zum Abschluss der langen Cage-Nacht präsentiert das „Studio für elektroakustische Musik“ der Hochschule um 22:30 Uhr („Cage IV“) teils über Lautsprecher, teils unter Beteiligung von Vibraphon und anderem Schlagwerk neben Werken von John Cage auch den „Fontana Mixer“ von Karlheinz Essl. In den Gängen des Fürstenhauses erfolgt zwischen den Konzertblöcken zudem die Uraufführung von Aaron Einbonds „postcagecards“ für Bassklarinette, Kontrabass und Live-Elektronik. Einbonds Werk ist eine Auftragskomposition der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.
Eintrittskarten zu 7,50 (ermäßigt 5) Euro, die – einmal gekauft – für alle vier Konzerte Gültigkeit besitzen, gibt es bei der Tourist-Information sowie an der Abendkasse.