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Wagners «Ring» gemeinsam in Ludwigshafen und Halle

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Ludwigshafen und Halle wollen in den kommenden Jahren gemeinsam Richard Wagners «Ring der Nibelungen» auf die Bühne bringen. Anlässlich des 200. Geburtstags Wagners (1813-1883) wird damit erstmals nach dem Fall der Mauer 1989 dessen berühmtestes Werk gemeinsam von ost- und westdeutschen Kultureinrichtungen aufgeführt.

Dazu werden die Theater, Oper und Orchester GmbH in Halle, das Ludwigshafener Theater im Pfalzbau sowie die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz kooperieren, wie Ludwigshafens Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) am Mittwoch mitteilte.

Regie und Ausstattung bei dem Gemeinschaftsprojekt übernimmt Pfalzbau-Intendant Hansgünther Heyme, die musikalische Leitung liegt in den Händen von Karl-Heinz Steffens, dem Chefdirigenten der beiden beteiligten Orchester aus Halle und Ludwigshafen. Geplant ist, dass in den Jahren von 2010 bis 2012 zunächst nacheinander die vier Teile des Rings gezeigt werden: «Das Rheingold» im November 2010, «Die Walküre» im September/Oktober 2011 sowie "Siegfried» im Frühjahr 2012 und die «Götterdämmerung» im Herbst 2012.

Während bei den Einzelaufführungen die Sängerbesetzung übergreifend für die beiden Spielstätten ausgewählt wird, bleiben die beiden Orchester in ihrer jeweiligen Heimatstadt. Zum 200. Geburtstag Wagners im Frühjahr 2013 ist eine Gesamtaufführung des «Rings der Nibelungen» in beiden Städten geplant, bei der jeweils beide Orchester gemeinsam auftreten sollen.

Intendant Heyme sagte, er gehe davon aus, dass dieses Gemeinschaftsprojekt kulturpolitische Akzente setzen könne, die weit über die jeweiligen Regionen für Aufsehen sorgen werden. «Unser Ziel ist es, die Werke Richard Wagners für die Bevölkerung wieder anschaulich und erlebbar zu machen», fügte Heyme hinzu. So gehe es auch darum, Bürger zu erreichen, die normalerweise nicht in die Oper gingen.

Lohse sprach von einer großen Herausforderung, aber auch von Chancen für die jeweiligen Kulturbetriebe. «Wir sind stolz darauf, dieses deutsch-deutsche Kooperationsprojekt mitzutragen», sagte die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin. Die Kulturreferentin der Stadt Halle, Ursula Wohlfeld, nannte das Vorhaben «kühn und mutig».

Die Kosten des Projekts stehen nach Angaben von Ludwigshafens Kulturdezernentin Cornelia Reifenberg noch nicht endgültig fest. «Wir stehen am Beginn eines Riesenprojekts, laut unseren Kalkulationen können wir das gemeinsam stemmen», sagte Reifenberg Oberbürgermeisterin Lohse ergänzte, dass gerade die Zusammenarbeit beider Städte finanzielle Vorteile mit sich bringe.

 

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