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Restaurierter Filmklassiker „Die Nibelungen“ an der Deutschen Oper Berlin

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Die restaurierte Fassung des Stummfilmklassikers «Die Nibelungen» wird am 27. April erstmals in der Deutschen Oper Berlin gezeigt. Wie die verantwortliche Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung am Freitag in Potsdam-Babelsberg mitteilte, ist die abendfüllende, nur von einer Pause unterbrochene Aufführung des fünf Stunden langen Zweiteilers geplant. Musikalisch begleitet wird die Uraufführung vom Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks.

Das Film-Epos von Regisseur Fritz Lang sei vier Jahre lang im Auftrag der Stiftung restauriert worden, sagte Kuratoriumsvorsitzender Eberhard Junkersdorf. Die Kosten dafür lägen bei 750 000 Euro. Der Film war 1924 nahezu komplett in Babelsberg gedreht worden. Junkersdorf zufolge war der Film damals bezüglich Lichtsetzung, Bauten sowie Trickaufnahmen innovativ und übt noch heute «eine Faszination» aus. Erstmals restauriert wurde der Film in den 1980er Jahren in München.

Nach Angaben von Restauratorin Anke Wilkening wurden für die
aktuelle Restaurierung Kopien aus 17 Ländern verwendet. Anders als
bei der Überarbeitung von «Metropolis» hätten in den «Nibelungen»
jedoch keine Lücken ergänzt werden müssen. Vielmehr habe die
Verbesserung der Filmqualität aus in den vergangenen Jahren
aufgetauchtem Material im Mittelpunkt gestanden.

Einzig eine früher geschnittene Schlusssequenz zu Kriemhilds Tod
sei wieder eingefügt worden. «Leider gibt es nach wie vor mehrere
Szenen im zweiten Teil, die vollständig verschollen sind», räumte
Wilkening ein. Besonderes Augenmerk sei auf die fotochemische
Restaurierung der einstigen Orange-Färbung im Film gelegt worden.

Stiftungsangaben zufolge wurde auch die Originalmusik des
Komponisten Gottfried Huppertz rekonstruiert und um verloren
gegangene Abschnitte ergänzt. Geplant ist eine Film-Auswertung im
Kino und auf DVD. Im Fernsehen würden Langs «Nibelungen» später auf arte gezeigt, sagte Junkersdorf.

 

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