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Konzert für Orchester und Elb-Schaufelraddampfer in Dresden. Foto: Lieberwirth
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5. September 2021: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Ulm und Neu-Ulm erhalten Zuschlag für Deutsches Musikfest 2025 +++ Konzert für Orchester und Elb-Schaufelraddampfer in Dresden +++ Deutsches Symphonie-Orchester zieht mit Pop-Up-Konzerten durch Berlin +++ Staatsoper Hamburg feiert Saisonstart mit «Les Contes d'Hoffmann» +++ Konzert in Riga: Dirigent Andris Nelsons ist großer Fan von Wagner-Musik +++ Festspielfrühling auf Rügen kommt zurück - Programm vorgestellt

Ulm und Neu-Ulm erhalten Zuschlag für Deutsches Musikfest 2025

Ulm/Neu-Ulm (dpa) - Ulm und Neu-Ulm sind die Ausrichter des Deutschen Musikfests im Jahr 2025. Die beiden Nachbarstädte in Bayern und Baden-Württemberg hätten mit viel Erfahrung und einer ausgeklügelten Infrastruktur überzeugt, teilte die Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände (BDMV) mit. Die Veranstaltung mit zahlreichen Konzerten und musikalischen Wettbewerben findet vom 29. Mai bis 1. Juni 2025 in den beiden Donaustädten statt.

In der BDMV mit Sitz in Stuttgart sind über eine Million Mitglieder von Orchestern und Musikvereinen organisiert. Die Vereinigung richtet das Deutsche Musikfest alle sechs Jahre aus. Für das Fest im Jahr 2025 hatten sich außerdem die hessische Stadt Fulda und Mühlhausen in Thüringen beworben.

 

Konzert für Orchester und Elb-Schaufelraddampfer in Dresden

Dresden (dpa/sn) - Bei ihrem neuen Projekt «Elbkarawane» lassen die Dresdner Sinfoniker ordentlich Dampf ab. Das Stück «Vapora Fortis» von Andreas Gundlach wird am Samstag (18.30 Uhr) mitten auf der Elbe vor der Silhouette der Dresdner Altstadt uraufgeführt. Dabei sind die Solisten so spektakulär wie das Setting. «Concerto Grosso für fünf Schaufelraddampfer und Orchester» hat Gundlach sein Werk untertitelt und setzt dabei auf die laut tönenden und dampfenden Pfeifen von fünf historischen Dampfern.

Sie treten neben Bläsern, Schlagwerk, Klavieren und Streichern solistisch in Erscheinung, die Orchestermitglieder nehmen auf schwimmender Bühne Platz - einem Schubverband mitten im Fluss. Auf den Schiffen sorgen unermüdliche Heizer für konstanten Kesseldruck und die Kapitäne bedienen die Dampfpfeifen per Pedal. Es gibt jeweils einen separaten Dirigenten, der die Partitur verfolgt und die Anweisungen des Hauptdirigenten Premil Petrovic auf dem Schubverband an die Kapitäne weitergibt.

Die «Elbkarawane» kommt schon ab Mittag «in Fluss». Einzelne Instrumentalgruppen der Dresdner Sinfoniker schiffen sich ein paar Kilometer stromaufwärts in Pillnitz ein und geben auf kleinen Booten auf der Fahrt bis in die Innenstadt kostenfreie Mini-Konzerte: an Anlegestellen, Kieselstränden, Uferwiesen. Später steigen sie auf den 100 Meter langen Schubverband um, für die 1000 Konzertgäste ist ein Areal am Königsufer reserviert.

Nach dem «Pfeifkonzert» folgt eine weitere Uraufführung, «Being» des Amerikaners Michael Torke, einem Vertreter des Post-Minimalismus, jener Richtung, die der Minimal Music der 1960er Jahre neue Elemente aus Jazz und Pop hinzufügt.

 

Deutsches Symphonie-Orchester zieht mit Pop-Up-Konzerten durch Berlin

Pop-up-Klassik in Berlin: Mit halbstündigen Freiluftkonzerten ist das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin am Wochenende durch die Hauptstadt getourt. Zuschauer konnten mit dem Fahrrad folgen. Am Sonntag ging es auf der Spree weiter.

Berlin (dpa/bb) - Mit kostenlosen Freiluftkonzerten ist das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) am Wochenende auf den öffentlichen Plätzen der Hauptstadt und der Spree unterwegs gewesen. Unter dem Motto «Berlin braucht Musik» traten die Musikerinnen und Musiker am Samstag zunächst vor jeweils mehreren hundert Menschen unter anderem vor dem Humboldt-Forum, auf dem Mariannenplatz, dem Gendarmenmarkt oder vor dem Roten Rathaus auf. Insgesamt zehn Plätze in Mitte, Kreuzberg und Schöneberg suchten die Musikerinnen und Musiker auf. Die Pop-Up-Konzerte waren auf jeweils eine halbe Stunde angelegt.

Werke von Beethoven, Bach, Mozart und Händel wurden gespielt, aber auch Stücke von den Beatles. Wer wollte, konnte dem Orchester als Zuschauer mit dem Fahrrad folgen. Ebenfalls am Samstag besuchte ein Doppeldeckerbus mit Kammermusikensembles des Orchesters soziale Einrichtungen in Spandau, Charlottenburg, Reinickendorf und Pankow.

Am Sonntag gingen die klassischen Konzerte dann auf dem Wasser weiter. Mehrere Ensembles des Orchesters gingen in der Rummelsburger Bucht an Bord eines Floßes. Bis in den Nachmittag hinein bespielten sie dann die Uferwege entlang der Spree und des Landwehrkanals mit klassischer Musik. Am frühen Nachmittag erreichte das Floß den Urbahnhafen.

«Es ist genau das eingetreten, was wir uns mit erhofft haben», sagte DSO-Sprecher Benjamin Dries am Sonntag: «Viele Menschen sind auf den Brücken und am Ufer stehen geblieben und haben der Musik gelauscht.» Das schöne Wetter habe die Musikerinnen und Musiker dabei an beiden Tagen bestens unterstützt.

 

Staatsoper Hamburg feiert Saisonstart mit «Les Contes d'Hoffmann»

Hamburg (dpa) - Nach einem Jahr voller Unsicherheiten in der Pandemie hat die Hamburgische Staatsoper zu Beginn der Spielzeit 2021/22 ein Zeichen der Hoffnung gesetzt: Am Samstag feierte Jacques Offenbachs «Les Contes d'Hoffmann» («Hoffmanns Erzählungen») in der Lesart von Regisseur Daniele Finzi Pasca Premiere. Als Fest der Poesie und Farben, der Fantasie und des diskret-absurden Humors wurde die Aufführung mit Jubel des Publikums aufgenommen.

Die Titelfigur des Werks in fünf Akten ist dem romantischen Dichter E.T.A. Hoffmann nachempfunden. Allerdings ist dieser in Offenbachs «Opéra fantastique» grell überzeichnet, dem Alkohol und seinen Frauenschwärmereien haltlos ergeben. Er merkt nicht einmal, dass seine Zuhörer, die ihn anfeuern, sich über ihn lustig machen. Und so fließen in seinen Erzählungen Wirklichkeit und Einbildung untrennbar ineinander.

Finzi Pasca fasst dieses witzige und doch elegisch grundierte Durcheinander in federleichte Bilder. Doppelgänger schweben durch den Bühnenraum, der Sängerin Antonia wachsen Schmetterlingsflügel, und die Puppe Olympia dreht sich, auf einer riesigen Spieluhr stehend, um die eigene Achse. Die Sopranistin Olga Peretyatko brilliert in der virtuosen Partie wie auch in den Rollen der übrigen drei Verehrten, die sie ebenfalls verkörpert. Dem Tenor Benjamin Bernheim gelingt ein ergreifendes, stimmlich hochdifferenziertes Rollenporträt des Hoffmann. Die zahlreichen Rollen sind exzellent besetzt, der Chor meistert die Herausforderungen der räumlichen Abstände souverän, und das Philharmonische Staatsorchester unter Kent Nagano lässt mit seinem nuancierten, flexiblen Spiel bei aller Melodienseligkeit immer wieder Raum für die Momente tiefen Ernstes in Offenbachs Partitur.

 

Konzert in Riga: Dirigent Andris Nelsons ist großer Fan von Wagner-Musik

Riga (dpa) - Der lettische Dirigent Andris Nelsons ist ein großer Fan der Musik von Richard Wagner (1813-1883). «Wagner ist einer der genialsten Komponisten. Die Musik steht mir persönlich sehr nah», sagte der Kapellmeister des Gewandhausorchesters in Leipzig am Samstag dem lettischen Rundfunk. Die Begeisterung für die Klänge des deutschen Musikgenies rührten aus seiner Kindheit. «Meine Eltern nahmen mich mit zur ersten Oper, als ich fünf war, und es war 'Tannhäuser'. Seitdem mag ich Wagners Musik sehr, ich war fast wie abhängig von seiner besonderen Musik», sagte Nelsons.

Nelsons gibt an diesem Wochenende in seiner Heimatstadt Riga zwei Konzerte mit dem Bayreuther Festspielorchester. Auf dem Programm der beiden Gastspiele am Freitag und Samstag standen Auszüge von Werken von Richard Wagner, der einst selbst in Riga gewirkt hatte - von 1837 bis 1839 war er Kapellmeister am städtischen Deutschen Theater. Auch begann er dort mit der Komposition seiner frühen Oper «Rienzi».

«Es ist eine große Ehre und Freude», betonte Nelsons. Die beiden Auftritte mit dem Bayreuther Festspielorchester in der Lettischen Nationaloper seien für ihn nicht nur musikalisch etwas Besonderes. «Wenn immer ich nach Riga komme, ist das mit Ruhe, Erinnerungen und Familiensinn verbunden», sagte Nelsons dem Rundfunk.

 

Festspielfrühling auf Rügen kommt zurück - Programm vorgestellt

Putbus (dpa/mv) - Nach zweijähriger Corona-Pause soll im kommenden Jahr der Festspielfrühling zurück nach Rügen kommen. Das Programm unter künstlerischer Leitung des Geigenvirtuosen Daniel Hope lädt vom 18. bis 27. März auf Deutschlands größte Insel, wie die Festspielleitung am Freitag bekannt gab.

Rund 25 Veranstaltungen seien geplant, darunter große Orchesterkonzerte, Kammermusik, Literatur, ein Familienkonzert, Künstlergespräche und Meisterkurse. Unter den Spielstätten befinden sich etwa der Marstall oder das Theater in Putbus, die Seebrücke von Sellin, das Jagdschloss Granitz und auch eine Backstube in Sassnitz.

Mitwirkende sind unter anderem die Cellistin Josephine Knight, der junge Pianist Maxim Lando, die Neubrandenburger Philharmonie und der Schauspieler Sebastian Koch.

«Der Festspielfrühling Rügen bedeutet 2022 ein ganz besonderes Frühlingserwachen», teilte Intendantin Ursula Haselböck mit. Man freue sich, nach der langen herausfordernden Zeit ohne Kultur endlich wieder Gäste begrüßen zu dürfen - insbesondere nach den zwei ausgefallenen Auflagen des Festspielfrühlings.

 

 

 

 

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