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Salzburg - Die Salzburger Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler beklagt eine mangelnde Gesprächskultur in der Kulturbranche. «Man hört einen Diskussionsbeitrag doch meist nur dann, wenn es darum geht, andere herabzusetzen.» In der Kultur seien andere Anbieter nach ihrer Meinung «keine lästigen Konkurrenten, sondern hochwillkommene Mitstreiter, um die Stellung der Kunst zu behaupten», sagte Rabl-Stadler am Mittwoch der «Zeitschrift der Salzburger Festspielfreunde».
Gerade in Zeiten öffentlicher Geldknappheit sei es wichtig, Politik und Öffentlichkeit vor Augen zu führen, was die Gesellschaft bei der Schließung eines Theaters, bei der Kürzung eines Museumsbudgets verlieren könne. «Ich freue mich über jedes Festival, das auf einem bestimmten Niveau gut und erfolgreich ist, Maßstäbe setzt», sagte sie.
Am Donnerstag wird in Salzburg das Programm der Salzburger Festspiele 2015 vorgestellt. Nach dem Ausscheiden von Intendant Alexander Pereira, der als Intendant an die Mailänder Scala wechselte, wird das Musik- und Theaterfestival zwei Jahre lang vom bisherigen Schauspieldirektor Sven-Eric Bechtolf zusammen mit Rabl-Stadler geleitet. Ab 2017 wird dann der Pianist und Kulturmanager Markus Hinterhäuser, zur Zeit Direktor der Wiener Festwochen, als Intendant die Salzburger Festspiele verantworten.