Lübeck - Am Wochenende beginnt wieder das Schleswig-Holstein Musik Festival. Zur Eröffnung erklingt Mendelssohns Oratorium „Elias“. „Die Vorfreude bei uns ist riesig“, sagt Festivalintendant Kuhnt.
Am Wochenende beginnt wieder das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF). Den Auftakt bildet am Sonntag Felix Mendelssohns Oratorium «Elias» mit international renommierten Chören und Solisten. «Die Vorfreude bei uns ist riesig», sagt SHMF-Intendant Christian Kuhnt. «Wir haben drei anspruchsvolle Jahre hinter uns. Jetzt haben wir das Gefühl, wieder ohne angezogene Handbremse aktiv werden zu können und müssen keine Sorge mehr haben, dass Konzerte umbesetzt werden müssen, weil die Künstlerinnen und Künstler eventuell erkrankt sind», sagt Kuhnt.
Das Eröffnungskonzert findet am 2. Juli (20.00 Uhr) in der Lübecker Musik- und Kongresshalle (MuK) statt, eine Art öffentliche Generalprobe gibt es bereits am 1. Juli am gleichen Ort. Wegen des Umbaus des Kieler Schlosses wird nach Angaben des Festivals auch das Abschlusskonzert am 27. August (19.30 Uhr) in der MuK stattfinden.
Dazwischen liegen mehr als 200 Konzerte in Kirchen, Scheunen, auf Gutshöfen und an anderen eher ungewöhnlichen Orten. In diesem Jahr bespielt das SHMF insgesamt 113 Spielstätten. 10 davon sind neu dabei, wie das Kulturzentrum Fabrik in Hamburg, die Fischerkirche St. Andreas im Lübecker Stadtteil Schlutup oder das Filmtheater in Burg auf der Ostseeinsel Fehmarn. «Der Vorverkauf für alle Konzerte läuft sensationell gut», sagt Kuhnt. «Wir liegen bereits jetzt über dem Vor-Corona-Niveau.»
Das Festival 2023 steht unter dem Motto «Moin London». London sei ja eine Musikstadt, doch ebenso wichtig wie die Musik selbst sei auch die Gesellschaft, aus der sie erwachse: «Die Metropole London war uns beispielsweise in Bezug auf Geschlechtergerechtigkeit deutlich voraus», sagt Kuhnt. «Dort haben schon im 19. Jahrhundert Komponistinnen das musikalische Leben mitgestaltet. Deshalb widmen wir beispielsweise ein Konzert in der Elbphilharmonie auch ausschließlich Komponistinnen», sagt er.
Als einen weiteren Programmhöhepunkt des Festivals bezeichnet der Intendant die 50 Konzerte mit dem diesjährigen Porträtkünstler Daniel Hope, der während des Festivals 50 Jahre alt wird. Der in Südafrika geborene irisch-deutsche Geiger, der während des Festivals 50 Jahre alt wird, hat ein Programm aus 50 Veranstaltungen zusammengestellt, die auch über den Festivalzeitraum hinausgehen. Sein Festivalporträt sei für ihn wie eine musikalische Reise durch die eigene künstlerische Biografie, so wird Hope im Programmjournal des Festivals zitiert.