Salzburg - Mit Luigi Nonos «Al gran sole carico d'amore» präsentieren die Salzburger Festspiele am Sonntag (2. August) eine der bedeutendsten Musiktheaterkompositionen des 20. Jahrhunderts. Das schwer zu realisierende Stück steht nur sehr selten auf den Spielplänen der Opernhäuser. In der Salzburger Felsenreitschule wird Ingo Metzmacher das Werk zusammen mit den Wiener Philharmonikern präsentieren. Metzmacher stand dem 1990 verstorbenen Komponisten auch persönlich nahe. Die Regie liegt in den Händen der Engländerin Katie Mitchell.
Bei «Al gran sole carico d'amore» handelt es sich nicht um eine Oper im klassischen Sinne, sondern eine Art szenische Collage. Dafür hat Nono verschiedene Texte von Marx und Lenin, Ausschnitte aus Dramen von Bertolt Brecht und Maxim Gorki, Lyrik von Arthur Rimbaud sowie Äußerungen von Fidel Castro, Ernesto Che Guevara und revolutionären Frauen wie der Pariser Kommunardin Louise Michel zu einer Anthologie der Revolutionen zusammengefasst.
Der überzeugte Kommunist Luigi Nono habe sich nie gescheut, in seinen Stücken unmissverständlich «Stellung zu nehmen zu den Ungerechtigkeiten dieser Welt», wird Metzmacher in der Festspielzeitung zitiert. Am deutlichsten werde diese Haltung in seinen beiden Musiktheaterwerken «Intolleranza» und «Al gran sole carico d'amore».