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Theater&Philharmonie Thüringen: Braunfels setzt Braunfels ins Bild

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Der Stararchitekt Stephan Braunfels (Pinakothek der Moderne, München; Regierungsbauten, Berlin) entwirft das Bühnenbild für die Oper „Ulenspiegel“ seines Großvaters Walter Braunfels, die erstmals seit ihrer Uraufführung 1913 am Königlichen Hoftheater Stuttgart wieder inszeniert wird. Theater&Philharmonie Thüringen setzt damit seine vielbeachtete Reihe von Opernwiederentdeckungen fort. Regie führt Generalintendant Matthias Oldag. Premiere ist am 28. Januar 2011, 19.30 Uhr im Großen Haus der Bühnen der Stadt Gera.

 

 

 




Im Mittelpunkt der auf Charles de Costers populärem Roman „Thyl Ulenspiegel“ basierenden Oper steht der Freiheitskampf der Flamen gegen die spanische Unterdrückung in der Zeit des Achtzigjährigen Krieges (1568 bis 1648). Till Eulenspiegel wird zu einem Anführer des Widerstands, dem seine Geliebte Nele zum Opfer fällt.

Walter Braunfels (1882-1954) war Anfang des 20. Jahrhunderts einer der bedeutendsten Komponisten Deutschlands. Die Uraufführung seiner Oper »Die Vögel« 1920 in München wurde ein überwältigender internationaler Erfolg. Doch mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten verlor Braunfels als »Halbjude« alle seine Ämter und erhielt Aufführungsverbot.

Weitere Vorstellungen in Gera: 4.2., 5.3., 24.4.2011

 

Stephan Braunfels wurde 1950 in Überlingen am Bodensee geboren. Der Enkel des Komponisten Walter Braunfels gilt als einer der bedeutendsten Architekten Deutschlands.

Stephan Braunfels studierte an der Technischen Universität München Architektur. 1978 gründete er in München ein eigenes Architekturbüro, 1996 in Berlin. 2004 folgte er einer Berufung zum Professor für Städtebau an die Technische Fachhochschule Berlin (TFH Berlin).

Zu Braunfels wichtigsten Bauten zählen die Pinakothek der Moderne in München, das Bundesarchiv in Berlin, die Parlamentsbibliothek des Deutschen Bundestages (Marie Elisabeth Lüders Haus), das Abgeordnetenhaus des Bundestages (Paul Löbe Haus) und das Kaufhaus Münstertor in Ulm. Braunfels zeichnet außerdem für die Neugestaltung von Schloss Wilhelmshöhe in Kassel, den Umbau des ehemaligen E-Werkes zum Konzertsaal in Saarbrücken (Saarphilharmonie) u.a. verantwortlich. Als Städteplaner entwarf er u.a. ein Gesamtkonzept für die zerstörte Innenstadt Dresdens, den Berliner Spreeplatz, den Münchner Marienhof und das Hofgartenareal in München.

Braunfels entwarf Bühnenbilder für die Inszenierung des „Fidelio“ an der Deutsche Oper am Rhein (Regie Amélie Niermeyer) und für „Lohengrin“ im Festspielhaus Baden-Baden in Kooperation mit der Mailänder Scala (Regie Nikolaus Lehnhoff).

 

 

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