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Alle Artikel kategorisiert unter »Philharmonia Zürich«
Asymmetrisches Leben: Holligers „Lunea“
22.06.22 (Dirk Wieschollek) -
Künstlerphysiognomien an der Schnittstelle von visionärer Kunstausübung und pathologischer Psyche standen bei Heinz Holliger schon immer hoch im Kurs. Seine jüngste Oper „Lunea“ (2018) kreist um das Leben und Wirken Nikolaus Lenaus (1802–1850), der mit 42 Jahren in einen Zustand geistiger Umnachtung fiel. Was Holliger an Lenau besonders faszinierte, waren aber nicht die prominenten Gedichte, die zwischen Schumann und Berg zu den meistvertonten des 19. Jahrhunderts gehören, sondern die sprachliche Kühnheit von dessen „Notizbuch aus Winnenthal“, gefüllt in der dortigen Nervenheilanstalt mit aphoristischen Texten und Gedankensplittern.
Leise schwebende Töne am Rand der Hörbarkeit – Diana Damrau als Anna Bolena im Opernhaus Zürich
07.12.21 (Georg Rudiger) -
Ganz am Ende nach der langen Wahnsinns-Szene steht Diana Damrau bei ihrem Rollendebüt als Anna Bolena nochmals allein auf der Bühne. Der erste Vorhang im Opernhaus Zürich gehört der deutschen Sopranistin, die den stürmischen Applaus berührt entgegennimmt. Zu Beginn des Abends war eine andere Sängerin im Mittelpunkt: Edita Gruberova, die vor wenigen Wochen verstorbene Königin des Belcanto.
Traumlogik – Heinz Holligers Oper „Lunea“ am Opernhaus Zürich uraufgeführt
05.03.18 (Georg Rudiger) -
Die Musik beginnt ohne einen bewussten Anfang. Zarte Arpeggien auf der Harfe, dem Zymbal und dem Klavier vermischen sich mit Liegetönen in den Bläsern, gesummten Akkorden und Glockenschlägen zu einem Klangstrom, der immer in Bewegung bleibt. Heinz Holligers neue Oper „Lunea“, die bei ihrer Uraufführung am Opernhaus Zürich von ihm selbst dirigiert wird, bleibt nie stehen.
Traurige Schmonzette als zähe Revue – „Das Land des Lächelns“ am Opernhaus Zürich
22.06.17 (Georg Rudiger) -
Der schwarze Bühnenvorhang mit schmalen, goldenen Bordüren ist noch geschlossen, da wird im Orchestergraben der Züricher Oper die Musik angeknipst. Fabio Luisi geht mit der Philharmonia Zürich in die Vollen und fordert von Beginn an bei Franz Lehárs Operette „Das Land des Lächelns“ einen opulenten Sound, der das Melos betont und Streicherschmelz mit Blechglanz kombiniert. Und wenn die Melodie des Operettenschlagers „Dein ist mein ganzes Herz“ im Orchester erklingt, dann ist man schon mitten in der traurigen Schmonzette angekommen. - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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Verdis „Macbeth“ in Zürich: Ein Sitzplatz in der Hölle
12.04.16 (Joachim Lange) -
Barrie Kosky und Teodor Currentzis triumphieren in Zürich mit Giuseppe Verdis „Macbeth“. Joachim Lange beobachtet eine herausragende Inszenierung, einen Abstieg in die Finsternis menschlicher Abgründe, eine Perspektivenrochade; kurz: Wahnsinn mit Methode. - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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Theaterlandschaft mit finaler Katastrophe – Alban Bergs „Wozzeck“ in Zürich
15.09.15 (Georg Rudiger) -
Gelber Bühnenrahmen, schwarzer Hintergrund. Aus dem Nichts tauchen Wozzeck und der Hauptmann auf. Wie im Kasperletheater lässt Regisseur Andreas Homoki die Figuren von unten hinter der hüfthohen Bande hochschnellen. Wozzeck schaut ins Leere, während der skurrile Hauptmann über die Ewigkeit sinniert. Generalmusikdirektor Fabio Luisi entwickelt mit der Philharmonia Zürich einen kammermusikalischen, ganz beweglichen Ton. - Anmelden um Kommentare zu schreiben
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