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Alle Artikel kategorisiert unter »Wolfgang Koch«

Film- contra Bühnenhandlung – „Die Walküre“ bei den Bayreuther Festspielen

29.07.15 (Peter P. Pachl) -
Nach dem „Rheingold“, das in der Inszenierung von Frank Castorf in den Sechzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts in den USA angesiedelt ist, springt die kontinuierliche Forterzählung der Handlung in Aleksandar Denićs Bühnenraum um ein halbes Jahrhundert zurück, nach Baku und in die Zeit der Revolution. Die Spielastik der Darsteller ist gegenüber dem Vorabend bedeutend reduziert, allerdings intensiv konterkariert durch Schwarzweißfilme. Gleichwohl kommt so die Musik stärker zu ihrem Recht – und das in der Interpretation unter Kirill Petrenko erstklassig.

Parodos in Kamera-Bilderflut – „Das Rheingold“ bei den Bayreuther Festspielen

28.07.15 (Peter P. Pachl) -
Leider zum letzten Mal dirigiert in diesem Bayreuther Sommer Kirill Petrenko den „Ring des Nibelungen“. Dessen Klangmagie ist das eigentliche Ereignis der von Frank Castorf im Bühnenbild von Aleksandar Denić und in opernuntypischen Kostümen von Adriana Braga Peretzki inszenierten Tetralogie Richard Wagners ist – zumindest am Vorabend des Zyklus – zum reinen Genuss gesteigert. Beim kritischen Betrachten der Inszenierung stellen sich hingegen im dritten Jahr einige Ermüdungserscheinungen ein.

Krokodil-Nachwuchs oder: Im Dienste einer unbekannten, höheren Ordnung – „Siegfried“ bei den Bayreuther Festspielen

31.07.14 (Peter P. Pachl) -
Intermedialität, Assoziationsketten und Polysemantik ergänzen und obsiegen über Wagners originale Handlungsvorgaben in dem von Frank Castorf in Bayreuth inszenierten „Ring“-Zyklus. Wer sich daran stört, muss sich mächtig ärgern, aber wer sich auf die neue Sichtweise einlässt, kann insbesondere im dritten Teil der Tetralogie Ungewöhnliches und auch viel Spaß erleben.

Götter-Soap und Gangsterkomödie – „Das Rheingold“ bei den Bayreuther Festspielen

28.07.14 (Peter P. Pachl) -
Der Vorabend des „Ring des Nibelungen“ ist Frank Castorf im Bühnenbild von Aleksandar Denić und in ungewöhnlichen Kostümen von Adriana Braga Peretzki bereits im Vorjahr besonders aktionsreich gelungen. Hier wurde in diesem Sommer Einiges modifiziert, zugleich aber mit noch mehr Spielmomenten angefüllt, deren Details von Kameras live auf einen beiderseitig bespielbaren, gigantischen LED-Monitor auf dem Dach des Spielorts übertragen werden. Vieles wird beim zweiten Sehen klarer, und wenn sich der Betrachter erst einmal auf die ungewöhnliche Sicht- und Erzählweise eingelassen hat, bereitet sie durchaus Vergnügen.

Nostalgische Leberkäs- und Weißwursthölle – Andreas Homoki inszeniert Wagners „Lohengrin“ an der Wiener Staatsoper

14.04.14 (Frieder Reininghaus) -
Will ein Intendant eines der maßgeblichen europäischen Opernhäuser einen in seiner Liga spielenden Kollegen zu einer Gastinszenierung einladen, ist die Auswahl nicht mehr allzu groß. Die meisten Kapitäne der großen Musiktheaterdampfer sind mehr oder minder begnadete Verwaltungsprofis – in Wien wie in Paris, Brüssel, London, Madrid oder an der Deutschen Oper Berlin, aber auch in den Container-Transportern von Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Essen, Hannover, Karlsruhe oder Antwerpen (Simone Young in Hamburg ist zugleich GMD und Intendantin, mithin eine wirkliche Ausnahme).

Herrscher über den Verzückungsapparat: Kirill Petrenko triumphiert mit Strauss‘ „Die Frau ohne Schatten“ an der Bayerischen Staatsoper

22.11.13 (Juan Martin Koch) -
Hugo von Hofmannsthal wusste, wovon er sprach, als er Richard Strauss davor warnte, bei der Komposition der „Frau ohne Schatten“ die Titelfigur, die Kaiserin, aus den Augen zu verlieren: „…sonst wird der dritte Akt unmöglich…“ Diese Warnung war man geneigt, auch Regisseur Krzysztof Warlikowski zuzurufen, und doch geriet diese Münchner Jubiläumspremiere zu einem Triumph.

Die kommunistischen Großköpfe und Siegfrieds Kalashnikow: „Siegfried“ bei den Bayreuther Festspielen

30.07.13 (Peter P. Pachl) -
Ein heftiger Buhsturm brandete nach dem Schlussduett des „Siegfried“ auf. Frank Castorf wurde seinem Attribut als „Stücke-Zertrümmerer“ gerecht und brachte nach der szenischen Ebbe in der „Walküre“ nunmehr eine Bilderflut an Regieeinfällen. Mit den Solisten war besser gearbeitet worden als in der „Walküre“ und auch Kirill Petrenkos musikalische Leitung bot eine erneute Steigerung.

Das Festspielorchester unter Kirill Petrenko auf dem Vormarsch: Vorwiegend statische „Walküre“ bei den Bayreuther Festspielen

28.07.13 (Peter P. Pachl) -
Die Zeitreise der Bayreuther Neuinszenierung des „Ring des Nibelungen“ hat einen Sprung nach hinten getan: Nach dem „Golden Motel“ der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts begegnet der Zuschauer den Personen der Handlung in der „Walküre“ in deutlich anderem Kostüm und neuer Maske zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder. Die Inkontinuität der szenischen Erzählweise gemahnt dabei an jenen Stuttgarter „Ring“-Zyklus, dessen vier Teile von unterschiedlichen Regisseuren ins Bild gesetzt worden waren. Zur dramaturgisch unklaren Szene musizierte das Festspielorchester unter Kirill Petrenko auf bestem Festspielniveau.

Die von der Tankstelle: Frank Castorfs Inszenierung des „Rheingold“ bei den Bayreuther Festspielen

27.07.13 (Peter P. Pachl) -
Auch die Welt des „Ring“ ist global geworden. Frank Castorf, Chef der Volksbühne am Berliner Rosa-Luxemburg-Platz, siedelt den Vorabend von Wagners Bühnenfestspiel an der Route 66 in den Vereinigen Staaten an. Im weiteren Verlauf der Neudeutung soll das Erdöl an die Stelle des Goldes treten. Aber auf davon ist in der „Rheingold“-Handlung noch wenig zu spüren. Spielte Wieland Wagner den „Ring“ auf der Scheibe, so ist es bei Castorf die Drehscheibe, auf der Bühnenbildner Aleksandar Denić ein Motel mit Tankstelle, Shop und Swimmingpool ansiedelt, das „Golden Motel“.

Der Himmel hängt voller Metaphern: Zur Eröffnung der Salzburger Osterfestspiele mit Wagners „Parsifal“ unter Christian Thielemann

25.03.13 (Michael Ernst) -
Salzburg ist konservativ. Da bricht man nicht so schnell mit Traditionen. Wenn zu den dortigen Osterfestspielen nun allerdings von „Neubeginn“ die Rede ist, kommt das einer Kulturrevolution gleich. Fast ein halbes Jahrhundert lag das durch Herbert von Karajan gegründete Elite-Festival fest in den Händen der Berliner Philharmoniker. Die spielen nun Ostern in Baden-Baden und Salzburg wird sächsisch. Konnten Christian Thielemann und die Sächsische Staatskapelle Dresden dem hohen Erwartungsdruck gerecht werden? „Parsifal“ – was sonst im Wagner-Jahr? – setzte am Samstag den Auftakt.
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