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Deutsche Theaterpreise für Neuenfels, Selge und Castorf
Stefan Rosinski, Geschäftsführer der Bühnen Halle, abberufen. Foto: Hufner
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Bilanz aktuell: Musikschulen in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen …

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Sachsen-Anhalt: Jeder vierte Musikschullehrer steht kurz vor Ruhestand +++ Sachsen: Musikschulen sind gefragt +++ Mecklenburg-Vorpommern: Weiter Ansturm auf Musikschulen - Landesweit 22 000 Schüler +++ Thüringen: Musikschulen bei Senioren beliebt +++ Berlin: Mehr ältere Erwachsene an Musikschulen +++ Brandenburg: Mehr Geld für Musikschulen

Sachsen-Anhalt: Jeder vierte Musikschullehrer steht kurz vor Ruhestand

Magdeburg - Mehr als ein Viertel der Musikschullehrer in Sachsen-Anhalt steht kurz vor dem Ruhestand. 2015 gab es knapp 930 Lehrkräfte an den Musikschulen im Land, wie der Geschäftsführer des Landesverbands der Musikschulen Sachsen-Anhalt, Christian Reineke, in Magdeburg sagte. Davon waren fast 260 über 55 Jahre alt. Vor allem in den ländlichen Regionen könnte das für die Einrichtungen künftig problematisch werden. Denn dort fehlten junge, qualifizierte Lehrer. Sie sind laut Reineke nur mit lukrativen Festanstellungen aufs Land zu locken.

Sachsen: Musikschulen sind gefragt

Leipzig (dpa/sn) - Immer mehr Kinder und Jugendliche wollen in Sachsen vor allem Klavier, Violine, Gitarre oder Flöte spielen. Laut Landesverband der Musikschulen ist die Zahl der Schüler in den 25 kommunalen Musikschulen des Verbandes allein im vergangenen Jahr von rund 65 000 im Jahr 2014 auf mehr als 67500 gestiegen. Die Schulen wünschen sich jedoch mehr finanzielle Hilfe vom Land. Der Zuschuss von rund 5,1 Millionen Euro jährlich sei seit 2002 praktisch unverändert, hieß es. Die Kosten hingegen seien gestiegen. Dem Verband zufolge fehlen gemessen am damaligen Stand etwa 1,5 Millionen Euro.

Mecklenburg-Vorpommern: Weiter Ansturm auf Musikschulen - Landesweit 22.000 Schüler

Schwerin/Rostock - Die Musikschulen in Mecklenburg-Vorpommern erfreuen sich weiter großer Nachfrage, die Wartelisten sind lang. „Je nach Instrument kann es ein Jahr und länger dauern, bis ein Platz frei wird“, sagte Wolfgang Spitz, Direktor der Musikschule Stralsund, in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt werden dort bis zu 1000 Schüler unterrichtet. Lange Wartezeiten gibt es beispielsweise auch an den Konservatorien in Schwerin und Rostock, wo über das Jahr hinweg rund 1500 beziehungsweise 1800 Schüler unterrichtet werden. Die Schulen merken auch, dass seit einigen Jahren die Geburtszahlen ansteigen - die musikalische Früherziehung erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Die Vorsitzende des Landesverbands der Musikschulen, Christiane Krüger aus Ueckermünde, geht davon aus, dass im neuen Schuljahr wieder rund 22.000 Schüler an den 18 öffentlichen Musikschulen unterrichtet werden.

Thüringen: Musikschulen bei Senioren beliebt

Weimar - Menschen im Rentenalter sind längst keine Ausnahme mehr an den 25 Musikschulen in Thüringen. „Sie starten im Ruhestand noch mal durch, wollen sich mit dem Erlernen von Klavier oder Saxofon einen langgehegten Traum erfüllen oder Kenntnisse aus der Kinderzeit auffrischen“, sagte der Vorsitzende des Musikschulverbandes Thüringen, Matthias Deichstetter, der Deutschen Presse-Agentur. Etwa 15 Prozent der knapp 20000 Schüler an den kommunalen Musikschulen sind älter als 18 Jahre. Erfasst wird nicht, wie viele Teilnehmer im Seniorenalter sind. Vorrangiges Ziel ist die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Da Lehrer knapp sind, können Angebote für Senioren etwa im Saale-Orla-Kreis nicht erweitert werden.

Berlin: Mehr ältere Erwachsene an Musikschulen

Berlin - In Berliner Musikschulen nehmen immer mehr Erwachsene am Unterricht teil. Vor allem die Anzahl der über 60-Jährigen steigt, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab. Laut der Statistik des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) besuchten im vergangenen Jahr 1299 Menschen im Alter über 60 den Musikunterricht. Zum Vergleich: 2010 waren es nur 891, im Jahr 2005 sogar nur 549. Mit dem Anteil an erwachsenen Schülern im Unterricht belegt Berlin im bundesweiten Vergleich laut VdM-Statistik Platz eins. Knapp 22 Prozent der Musikschüler sind 19 Jahre und älter.

Bei der Anzahl von Musikschülern insgesamt belegt Berlin im Jahr 2015 Platz drei. 51 931 Schüler besuchten laut der VdM-Statistik die zwölf städtischen Musikschulen der Hauptstadt. Davor liegen nur die größeren Bundesländer Baden-Württemberg (282080) und Bayern (186746). Deutschlands einwohnerstärkstes Bundesland Nordrhein-Westfalen landet dagegen mit 327291 Schülern auf Platz 10.

Brandenburg: Mehr Geld für Musikschulen

Potsdam - Der Bedarf an musikalischer Bildung wächst in Brandenburg. Wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab, verzeichnen sowohl private als auch öffentliche Musikschulen im Land seit Jahren steigende Schülerzahlen. „Die Zahl der Musikschüler ist trotz rückläufiger Schülerzahlen an den allgemeinbildenden Schulen von rund 25 000 im Jahr 2000 auf mittlerweile rund 45 000 gestiegen“, sagte eine Sprecherin des Landesverbands der Musik- und Kunstschulen.

Rund 40.000 Menschen werden laut Bundesverband Deutscher Privatmusikschulen aktuell an privaten Einrichtungen musikalisch ausgebildet. Um der hohen Nachfrage entsprechen zu können, haben die Musikschulen in der Vergangenheit mehr finanzielle Förderung vom Land erbeten. Diesem Wunsch will Brandenburg nach Auskunft des Potsdamer Bildungsministeriums vom kommenden Jahr an nachkommen. Die Förderung werde von derzeit 2,63 Millionen auf dann rund 4,73 Millionen Euro aufgestockt.

 

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