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3.4.2022: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Sachsen-Anhalt: Festival «KlangART Vision» beginnt - Till Brönner zum Abschluss +++ Vom Fotoshooting in die Hölle - «Don Giovanni» in Berlin gefeiert +++ Publikum feiert in Neustrelitz Uraufführung von Oper zu Königin von Großbritannien +++ Festspiele Mecklenburg-Vorpommern planen volle Publikumskapazität

Sachsen-Anhalt: Festival «KlangART Vision» beginnt - Till Brönner zum Abschluss

Magdeburg (dpa/sa) - Zeitgenössische Musik in allen Klangfarben: Mehrere Orte in Sachsen-Anhalt sind bis in den Sommer hinein Gastgeber des «KlangART Vision»-Festivals. Nach der Eröffnung am Sonntag im Magdeburger Gesellschaftshaus stehen bis zum 17. Juni zwischen Arendsee und Zeitz Konzerte, Workshops und Werkstattgespräche auf dem Programm - vor Ort und digital. Das Motto lautet «(T)Raum Dialog». Es soll für die Öffnung neuer Räume für Musik und ungewöhnlichen Begegnungen zwischen den Akteuren und dem Publikum stehen. Das Festival will international renommierte Künstlerinnen und Künstler mit jungen Bühnentalenten vereinen.

Konzerte sind laut der veranstaltenden International Academy of Media and Arts aus Halle unter anderem in Magdeburg, Aschersleben, Salzwedel und Dessau-Roßlau geplant, darunter auch Uraufführungen. Zudem sind das Eröffnungskonzert der Landesschülertheatertage im Goethe-Theater in Bad Lauchstädt und die 33. Orchesterwerkstatt für junge Komponisten in Halberstadt Teile des «KlangART Vision».

Für die Abschlussveranstaltung in Halle wird Jazztrompeter Till Brönner erwartet. Er will als diesjähriger Residenzkünstler des Festivals gemeinsam mit dem Schlagzeuger Günter «Baby» Sommer und der Sopranistin Sarah Maria Sun auftreten.

Dem Veranstalter zufolge ist aktuell noch ein zweiter Festivalteil in Planung. Er soll von September bis November stattfinden und unter anderem die «Multiphonics 2022» in Magdeburg einschließen. Dabei handelt es sich um ein kleines Festival, das komponierenden Kindern und Jugendlichen und ihrer Musik eine Bühne bietet.

 

Vom Fotoshooting in die Hölle - «Don Giovanni» in Berlin gefeiert

Berlin (dpa) - Mit einem umjubelten «Don Giovanni» an der Berliner Staatsoper Unter den Linden haben Generalmusikdirektor Daniel Barenboim und der französische Opernregisseur Vincent Huguet ihre Trilogie der Mozart-Opern nach Libretti von Lorenzo Da Ponte vollendet. Den «Giovanni», für E.T.A. Hoffmann die «Oper aller Opern», interpretieren sie bei den drei eigentlich völlig eigenständigen Werken als Abschluss nach «Così fan tutte» und «Le nozze di Figaro». Bei den im April anstehenden Festtagen der Staatsoper werden die drei Abende zweimal als kompletter Zyklus zu erleben sein.

Der Lebemann Don Giovanni (Michael Volle) verführt bei Huguet als Starfotograf, angelehnt an Peter Lindbergh. Vor seiner Kamera wollen sich alle präsentieren, Leporellos (Riccardo Fassi) lange Liste der verführten Frauen wird von berühmten Fotoporträts begleitet. Die Feier im Stück gerät zur Vernissage, Donna Elvira (Elsa Dreisig) verleiht dem Fotografen im Merkel-Kostüm einen Orden. Die falsche Welt von Glitzer und Glamour blendet und lockt sie alle. Die versnobten Donna Anna (Slávka Zámecníková) und Don Ottavio (Bogdan Volkov) werden ihr genauso verfallen wie die scheinbar coolere Zerlina (Serena Sáenz) und ihr Masetto (David O?trek).

Zwar schickt der von Giovanni gleich nach der Overtüre ermordete Commendatore (Peter Rose) den fotografierenden Frevler per Todesspritze in die von Mozart vorgesehene Hölle. Doch zum Finale lässt Huguet seinen Giovanni wieder am Bühnenrand stehen - schallend lachend über die andauernde Doppelmoral seiner vermeintlich geschädigten Opfer.

Treulosigkeit der Agierenden und ständige Widersprüche sind verbindende Elemente der drei Opern, die Mozart bereits durch musikalische Zitate verknüpft hat. Gegensätze von schöner Bling-Bling-Welt und innerer Leere und Verkommenheit finden sich jeweils in immer neuen Konstellationen. Dazu siedelt Huguet «Così fan tutte» in einer Hippie-Welt der späten 1960er an, den «Figaro» lässt er in den ausgehenden 1980er Jahren eines Almodovar-Films spielen. Der «Giovanni» schließlich landet in Lindberghs Todesjahr 2019.

Das Premierenpublikum verteilte die Ovationen zu gleichen Teilen auf überzeugende Solisten, den Staatsopernchor und die erneut glänzende Staatskapelle unter Barenboim.

 

Publikum feiert in Neustrelitz Uraufführung von Oper zu Königin von Großbritannien

Neustrelitz (dpa/mv) - Mit minutenlangem Applaus und Bravo-Rufen hat das Publikum am Samstagabend die Uraufführung der Oper «Sophie Charlotte» am Theater in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) gefeiert. Das Stück stammt aus der Feder des 57-jährigen Komponisten Torsten Harder und erinnert an die aus Mirow bei Neustrelitz stammende Königin Charlotte von Großbritannien und Irland (1744-1818). Sie war mit 17 Jahren - als Prinzessin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz - nach London gegangen. Dort hatte sie 1761 König Georg III. geheiratet und wird bis heute zu den einflussreichsten Adligen jener Zeit gezählt.

Der Mecklenburger Komponist und Musiker Harder hat vor allem den Gegensatz zwischen dem geselligen Leben in Mirow und den vielen Zwängen eines königlichen Lebens bei Hofe aufgegriffen. Die Inszenierung des Auftragswerks der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz übernahm deren Intendant Sven Müller.

Besonders gefeiert wurden bei der Uraufführung Sängerin Yvonne Friedli, die Sophie Charlotte spielt sowie Schauspieler und Sänger Ryszard Kalus, der den britischen König Georg III. darstellt. Das Großherzogtum Mecklenburg-Strelitz bestand von 1701 und bis 1918. Das Herzogshaus, aus dem auch eine Preußenkönigin stammte, hat viele Verbindungen zu bedeutenden Königshäusern in Europa.

Die Theater und Orchester GmbH ist mit rund 200 Beschäftigten einer von vier großen Theater- und Orchesterstandorten im Nordosten.

(Demnächst folg eine Rezension auf nmzOnline)

 

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern planen volle Publikumskapazität

Schwerin (dpa/mv) - Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern wollen nach zwei Pandemie-Jahren in diesem Sommer wieder vor voll besetzten Publikumsrängen spielen. «Dank neuer Verordnung herrscht nun Gewissheit, dass die Zuschauerräume während des Sommers wieder komplett gefüllt werden können», sagte Intendantin Ursula Haselböck am Freitag.

Bisher seien die Konzerte 2022 nur mit halber Kapazität und Bestuhlung nach dem Schachbrettmuster verkauft worden, um langwierige Rückabwicklungen und kurzfristige Anpassungen aufgrund sich ändernder Vorgaben zu umgehen. Seit Freitag würden Tickets für alle Plätze verkauft.

Sollten die Inzidenzzahlen wieder steigen, würden Maßnahmen wie die 2G-Regelung (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) und die Maskenpflicht wieder greifen, sagte Haselböck. «Eine Reduzierung der Plätze wie in der Vergangenheit ist jedoch ausgeschlossen. Erworbene Karten behalten also in jedem Fall ihre Gültigkeit.»

Der Festspielsommer soll in diesem Jahr vom 18. Juni bis 18. September stattfinden. Angekündigt sind 141 Konzerte an 60 Orten. Neben Orchestern wie dem BBC Symphony Orchestra und dem Konzerthausorchester Berlin werden Klassik-Stars wie die Cellisten Daniel Müller-Schott und Harriet Krijgh oder der Pianist Kit Armstrong erwartet. Als Preisträger «in Residence» soll vor allem der Geiger und Dirigent Emmanuel Tjeknavorian den Festspielsommer in 24 Konzerten prägen.

 

 

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