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Zeitschriftenlandschaft künstlich vergrößert. Foto/Bearbeitung: Hufner
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Nach „Intro“ stellt nun die „Spex“ ihr Erscheinen als Zeitschrift ein

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Mitte des Jahres hat das Popmagazin „Intro“ aufgegeben, Ende des Jahres wird wohl die „Spex“ folgen. Die Gründe hierfür hat der Chefredakteur vorab bekannt gemacht. Das sieht düster aus für die Zukunft des Musikjornalismus.

Unter anderem schreibt der Chefredakteur der Spex, Daniel Gerhardt: „Wenn Sie die jüngeren – und teilweise auch gar nicht mehr so jungen – Entwicklungen im internationalen Zeitschriftenwesen verfolgt haben, kennen Sie die Gründe für die Einstellung von SPEX bereits. Der Anzeigenmarkt befindet sich seit Jahren im Sinkflug. Immer mehr Unternehmen ziehen sich vollständig aus dem Printgeschäft zurück und investieren ihre Marketinggelder stattdessen vermehrt in Social-Media-Werbung – ein Trend, der sich 2018 nochmals verschärft hat. Verändert hat sich aber nicht nur das Geschäftliche, sondern auch das Medienverhalten des popinteressierten Publikums. Jahrzehntelang kümmerte sich der Pop-Journalismus nicht zuletzt darum, seinen Leser_innen einen Überblick über eine kaum zu fassende Menge an neuen Alben, Büchern, Filmen, Serien und Ausstellungen zu verschaffen. Heute sind beinahe alle Platten der Welt für beinahe alle Menschen gleichzeitig verfügbar. Die sogenannte Gatekeeperfunktion von Pop-Journalist_innen hat sich weitgehend erledigt.“ [Quelle]

Damit setzt das Zeitschriftensterben seinen unguten Weg fort (Intro). Wir hatten ja schon berichtet, dass die Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) ihre journalistischen Pforten geschlossen hat. „Melodie & Rhythmus“ ging dem voran, kämpft sich nun aber doch noch mal mit allerlei Initiativen zurück. Die JazzZeitung hat es vor einigen Jahren getroffen, sie existiert aber online weiter.

Was heißt das für die Zukunft dieser Zunft. Lesen Sie dazu noch einmal den Leitartikel von Theo Geißler aus der aktuellen Ausgabe der nmz: „Make News“. Darin heißt es unter anderem: „Muss sich jedwede Kultur-Kritik, -Analyse, -Betrachtung, der unter ökonomischem Zwang stehenden  – und deshalb Oberflächen-Glättung benötigenden – „Entwicklungs-Geschwindigkeit“ alias sogenanntem technologischen Fortschritt anpassen?“

 

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