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Junger Musiker. Foto: Kurt Hufner

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Mitmachen, Ottilie Klein!

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Cluster 2025/10 von Martin Hufner
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Anlässlich des Mottojahres des Deutschen Musikrats meldet sich die kulturpolitische Sprecherin der CDU im Bundestag, Dr. Ottilie Klein, mit einem gewichtigen Beitrag zu Wort. Sie stellt fest: „Die Demokratie steht unter Druck, weltweit und auch in Deutschland. Nicht nur die Politik, auch die Gesellschaft ist gefordert, vormals selbstverständlich geglaubte Errungenschaften zu schützen – Freiheit, Toleranz und ein respektvolles Miteinander.“ Wie es sich für eine Politikerin eben gehört, nimmt sie den Ballast von der Politik und holt die Zivilgesellschaft mit ins Boot und verdeckt gerade damit, dass es vor allem eine regressive und in Teilen längst faschistische Politik ist, die unsere freiheitlich-demokratische Werteorientierung permanent attackiert.


 

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Die Musikkultur versteht sie dabei als Traumlandschaft der Demokratie, weil: beim „Festivalbesuch oder Musizieren geht es eben nicht um die Frage von Herkunft, politischer Meinung oder Religionszugehörigkeit, sondern um das gemeinsame Erlebnis, das verbindet. Alle sind eingeladen, alle können mitwirken.“ Wenn sie nur wüsste …, aber ein Problem dabei sieht sie immerhin doch: „Teilhabe und Vielfalt sind aber nur dann möglich, wenn wir die dafür notwendigen Freiräume sichern.“ Deshalb tut die Politik auch alles, um Zugangsbarrieren zu schleifen, die Freiräume mit allen möglichen Mitteln staatlich zu unterstützen, unabhängig von Herkunft, politischer Meinung oder Religionszugehörigkeit. Man sollte hinzufügen: unabhängig von kulturellem Kapital, Lebenswelt und persönlichem Glück oder Unglück. Nee, nicht solch’ Gedöns machen. Sie sagt: „Jeder Einzelne ist gefordert, sich für unseren Zusammenhalt einzusetzen. Also: Mitmachen!“ Auf diese Idee ist ja bisher noch niemand gekommen. Das sollte man mal endlich umsetzen, da hat sie recht. Leute, packt’s an, Schluss mit Schnappatmung und diesen ganzen egoistischen Förderungswünschen aus der Kulturszene.

Auf die Politik sollten wir also besser nicht warten. Ich fürchte, da hat sie leider einen Punkt und sich einen Platz im Beirat des Musikinformationszentrums verdient.

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