Vor kurzem habe ich mit einer Bekannten über gute und schlechte Bahnhöfe gesprochen. Das Privileg, ein weißer und relativ großer Mann von meist guter Gesundheit zu sein, bringt eine gewisse Naivität mit sich. In diesem Fall dachte ich, Gütekriterien von Bahnhöfen wären die Kürze der Wege, viele Züge bei wenig Zugluft und ein Konsumangebot, das den obligatorischen Zugausfall von einer urbanen Survival-Prüfung trennt. Ich muss feststellen, dass ich mich Bahnhöfen gegenüber wie ein Baby verhalte: Hält er mich warm, satt und trocken, gebe ich mich ihm mit einem Urvertrauen hin.
Hauptrubrik
Schluss mit „nur Bahnhof“
Untertitel
Cluster 2024/05 von Mathis Ubben
Vorspann / Teaser
Paragraphs
Text
Umso wichtiger und beeindruckender ist solch eine Anstrengung, wie sie zum Beispiel die Münchner Musikhochschule unternimmt. Zwar auch ausgehend von vergangenen Fällen, wird sich hier aber nicht auf die Vergangenheit beschränkt, sondern eine Veränderung der Gegenwart für eine freiere Zukunft ehrlich in Angriff genommen.
Ein erster Schritt für Naivlinge wie mich muss sein, den Fokus anzupassen: warm, satt, trocken und gewaltfrei.
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