Lieselotte Sievers ist 34 Jahre jung, als sie, eine geborene von Hase, 1962 als Ururenkelin des namensgebenden Gottfried Christoph Härtel in die Verlagsleitung von Breitkopf & Härtel einsteigt. Bis 2016 führt sie den Verlag durch bewegte Zeiten, dann gibt sie die Geschäftsführung an Nick Pfefferkorn und Sebastian Mohr ab. Anfang des Jahres ist Lieselotte Sievers im Alter von 96 Jahren verstorben.
96 Jahre in Liebe für die Musik
Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte Lieselotte von Hase zunächst in Freiburg Violine und Musikpädagogik, bevor sie sich zur Musikalienhändlerin ausbilden ließ, einige Auslandsreisen unternahm und schließlich 1951 in den Verlag eintrat. Später heiratete sie den Verlagslektor Gerd Sievers und kümmerte sich schwerpunktmäßig um die Bereiche Vertrieb, Werbung und Urheberrecht. Im Laufe ihrer langjährigen Tätigkeit für Breitkopf & Härtel ist Lieselotte Sievers außerdem zu einer geschätzten Größe in den Fachausschüssen des Deutschen Musikverleger-Verbandes geworden.
Zur persönlichen Erinnerung an diese bedeutende Persönlichkeit der jüngsten Musikgeschichte, lässt die nmz einen langen Weggefährten von Sievers, Gehrhard Rohde, zu Wort kommen. Er schrieb zu ihrem 80. Geburtstag:
„Was für eine Musikverlegerin neben dem arbeitsreichen Tagesgeschäft am wichtigsten sein dürfte, das hat sich Lieselotte Sievers unverändert bewahrt: Liebe zur Musik, Neugier für alles, was junge Komponisten heute so komponieren, kritische Anteilnahme am allgemeinen Musikbetrieb, wozu auch die Freuden und Nöte eines Musikverlages gehören. Wenn man die unverändert jung und mädchenhaft wirkende Lieselotte Sievers in Oper, Konzert oder auf Festivals trifft, weiß man, dass es stimmt: Musik hält jung.“
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