Mit der ganzen Familie ins Theater zu gehen, kann mitunter einiges an Geld kosten. Die Kulturbetriebe wollen ihre Kunst trotzdem für alle erreichbar halten. Aber wie?
Wer in den großen Städten Sachsen-Anhalts ins Theater will, kann oder muss gelegentlich tiefer in die Tasche greifen als noch vor wenigen Jahren. Der Besuch eines Musicals in Magdeburg kostet derzeit bis zu 49 Euro, teilte Lisa Dreßler vom Theater Magdeburg mit. Vor fünf Jahren mussten Besucherinnen und Besucher maximal 40 Euro ausgeben. Auch die Preise für Opern, Sinfoniekonzerte und Schauspiel seien gestiegen.
Die Ticketpreise müssten regelmäßig angepasst werden, um den steigenden Kosten und veränderten Rahmenbedingungen gerecht zu werden, erklärte die stellvertretende Generalintendantin des Theaters Magdeburg, Bettina Pesch. So erhöhten sich die Kosten für Personal, Technik, Energie, Bühnenbilder, Kostüme sowie Gastkünstlerinnen und Gastkünstler kontinuierlich.
Außerdem wachse der Anspruch an Qualität und Vielfalt des Spielplans, sagte Pesch. Dadurch würden zusätzliche Investitionen erforderlich. Öffentliche Zuschüsse und Fördermittel blieben hingegen konstant.
Premium statt Preiserhöhung
Die immer weiter wachsenden Kosten stellten auch den Betrieb der Bühnen Halle vor große Herausforderungen, sagte die Sprecherin des Hauses, Melina Ademaj. Inflations- und Tarifsteigerungen, höhere Energie- und Sachkosten sowie gestiegene Mindestlöhne belasteten den Haushalt spürbar.
Der Betrieb, zu dem verschiedene Häuser der Stadt gehören, haben seine Preise in den vergangenen fünf Jahren allerdings nicht erhöht, erklärte Ademaj. Im Jahr 2023 sei aber für alle Sparten - also Oper, Ballett, Orchester, Schauspiel und Puppentheater - eine «Premium-Kategorie» eingeführt worden.
Bei den Sinfoniekonzerten der Staatskapelle Halle sei in Halle hingegen eine günstigere Preisgruppe geschaffen worden. In Magdeburg lege man - trotz der Kostensteigerungen - auch Wert darauf, dass Theater für alle zugänglich bleibt, betonte Pesch. Deshalb gebe es weiterhin ermäßigte Tickets und spezielle Angebote für besondere Gruppen, etwa Kinder und Jugendliche, Studierende oder Menschen mit geringem Einkommen.
Steigende Besucherzahlen
Und obwohl Besucherinnen und Besucher tiefer in die Tasche greifen müssen - oder können - begrüßen die Häuser in Magdeburg und Halle jedes Jahr Tausende Menschen. In Magdeburg wurden in der Spielzeit 2024/25 demnach insgesamt 163.816 Menschen gezählt. Das sei etwas mehr als noch in der Spielzeit davor. In Halle waren es im vergangenen Jahr 152.101 Besucherinnen und Besucher. Für dieses Jahr sei davon auszugehen, dass die Besucherzahl auch hier über der von 2024 liegt.