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«Reformopern» in Leipzig

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Leipzig - Der international gefragte Opernregisseur Peter Konwitschny startet am Leipziger Opernhaus seinen lange geplanten «Ring» mit Opern des Komponisten Christoph Willibald Gluck (1714-1787). «Als roter Faden verbindet die Werke ´Alkestis´, ´Iphigenie auf Tauris´, ´Iphigenie in Aulis´ und ´Armida´ die zunehmende Entfremdung zwischen Mann und Frau in unserer Zivilisation», sagte der 65-jährige Regisseur der Nachrichtenagentur ddp in Leipzig.

Am Samstag (17. April) hat dort «Alkestis» Premiere. In den folgenden Jahren gibt es jeweils eine weitere Neuinszenierung in dem sächsischen Opernhaus zu sehen. Diesen Artikel weiter lesen

Glucks Werke gelten als «Reformopern», von denen auch Richard Wagner stark beeindruckt war. «Gluck hat seine Opern von allem Überflüssigen befreit. Er wollte wichtige Botschaften vermitteln und nicht nur im Sinne der Barockoper Unterhaltung und schöne Töne produzieren», sagte Konwitschny. Dass der Komponist trotzdem an den Opernhäusern längst nicht so populär ist wie andere Barockkomponisten, führt Konwitschny auf die «stupiden Inszenierungen» mancher Regiekollegen zurück. «Da geben sich einige wenig Mühe, zu dieser Musik ein spannungsvolles Theater zu bauen», sagte er.

Konwitschny, der seit zwei Jahren Chefregisseur der Oper Leipzig ist, bringt nach einer Reihe von Wiederaufnahmen früherer Inszenierungen wie «Aida», «Unter der großen Sonne von Liebe beladen» und «Lohengrin» sowie der Neuinszenierung der Bach-Kantate «Ich habe genug» im Kellertheater nun seine erste Neuinszenierung im Großen Haus auf die Bühne. Nach Hamburg und Granz hat der 65-Jährige in Leipzig eine neue künstlerische Heimat gefunden. «Aber es ist auch eine gute Erfahrung, mehrere Standbeine zu haben und künstlerisch auch weiter an mehreren Häusern tätig zu sein», sagte er. So werde er in der kommenden Spielzeit auch in Zürich und Graz inszenieren.

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