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Alle Artikel kategorisiert unter »Anja Kampe«

Auf Nicht-Linien zum Blackout – Wagners „Lohengrin“ in einer verquasten Neudeutung im Münchner Nationaltheater

04.12.22 (Wolf-Dieter Peter) -
2004 hätte der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó … doch da hat er eine Überschreibung der germanischen Sagen als „Nibelungen-Wohnpark“ in Budapest inszeniert… Aber parallel zum EU-Beitritt seiner Heimat hätte er in der dortigen Staatsoper die sensationelle, schneidend kühne und politisch unbequeme Neudeutung des „Lohengrin“ durch die damals zu Recht als Regie-Hoffnung eingestufte Katharina Wagner und ihren herausragenden Dramaturgen Robert Sollich erleben können. Dann wäre wohl etwas Anderes herausgekommen als…

„Götterdämmerung“ an der Lindenoper: musikalisch monumental, sängerisch laut, regielich absurd

10.10.22 (Dieter David Scholz) -
Nun hat sich der neue „Ring“ von Dmitri Tcherniakov vollends als absurd, ja ärgerlich erwiesen, trotz einer international hochkarätigen Sängerequipe und einem, wenn auch zu laut dirigierenden Christian Thielemann. Mit der „Götter­dämmerung“ ist der enttäuschende Schlussstein der Neuinszenierung der Wagnerschen Tetralogie an der Berliner Lindenoper eingefügt worden.

Sängerfest, Dirigentenglück und absurdes Regietheater: Wagners „Siegfried“ an der Lindenoper

07.10.22 (Dieter David Scholz) -
„We saw a nice forrest“ sagte eine Zuschauerin, die eigens aus England angereist war, in typisch britischem, trocken-bitterem Humor. Tatsächlich ist in diesem „Siegfried“ kein Wald zu sehen. Er ist nur zu hören, im „Waldweben“ etwa. Keine Höhle, keine Felsen, kein loderndes Feuer, keine Schmiede auf der Bühne. Keine suggestiven Lichtstimmungen (Gleb Filshtinsky), zu schweigen von Romantik. Stattdessen die hinlänglich bekannten, sterilen Räumlichkeiten eines modernen in unserer Gegenwart angesiedelten Großklinikums, Tcherniakov nennt es „Forschungszentrum E.S.C.H.E.“

Szenisch einleuchtender, musikalisch fesselnder: „Die Walküre“ an der Lindenoper

04.10.22 (Dieter David Scholz) -
Stürmisch ist er, der Beginn der „Walküre“, die einen Tag nach dem „Rhein­gold“ an der Berliner Staatsoper Premiere hatte. Christian Thielemann nimmt ihn rasant. Der „Zirkus Walküre“ (Friedrich Nietzsche) liegt ihm hörbar mehr als der Vorabend der „Nibelungen“-Tetralogie. Auch ist die Regie von Dmitri Tcherniakov am zweiten Abend bezwingender und verständlicher als im „Rheingold“.

Osterfestspiele Salzburg im Herbst – Neue Farben, anderes Licht

04.11.21 (Michael Ernst) -
Österreich tickt anders als Deutschland. Ganz anders. Nicht nur in der Politik, sondern auch in der Kultur. Fortschreitender Pest-Werte zum Trotz wird das kulturelle Leben (noch) hochgehalten und geht es nicht nur um stadtfestige und weihnachtsmärktige Risikofaktoren à la Brot und Spiele, sondern um bestens abgesicherte Veranstaltungen, die – hier freilich im Hochpreisniveau – dem Publikum etwas bieten und den ausübenden Künstlerinnen und Künstlern eine Spielfläche geben sollen.

Puccinis Wild-West-Oper mit Stuntmen – „La fanciulla del West“ an der Staatsoper Unter den Linden

14.06.21 (Peter P. Pachl) -
Lange hat es gedauert, bis jene Oper Giacomo Puccinis, die er selbst für seine beste erachtete, den Weg an die Berliner Staatsoper gefunden hat. Deren erste Aufführung war zugleich die erste Premiere nach der COVID-19-bedingten Schließzeit. Neben dem Live-Publikum im (immer noch ausgedünnten) Auditorium war diese Erstaufführung auch als live-Streaming zu erleben, und gleichzeitig für Opernfreund*innen in 200 Autos am Tempelhofer Feld als live-Kino-Übertragung.

Naturalismus versus Abstraktion – „Lady Macbeth von Mzensk“ in Frankfurt

04.11.19 (Wolf-Dieter Peter) -
Eine gegen dominierende patriarchale Strukturen mörderisch aufbegehrende Frau und der direkt über den massiven Blechbläsern samt Schlagwerk sitzende Stalin samt Parteientourage – das musste 1934 lebensgefährlich schief gehen: der 28jährige Dmitri Schostakowitsch fürchtete fortan um sein Leben. Das ist vorbei – doch in unseren „#metoo“-Zeiten ist das Werk virulenter denn je – weshalb unser Kritiker Wolf-Dieter Peter auf eine sehr „heutige“ Deutung hoffte.

Im Westen nichts Goldenes: Puccinis „La fanciulla del West“ an der Bayerischen Staatsoper

17.03.19 (Juan Martin Koch) -
In seiner vierten Operninszenierung hat sich der Filmregisseur Andreas Dresen („Halbe Treppe“, „Sommer vorm Balkon“, „Gundermann“) Giacomo Puccinis eher selten gespielte „Fanciulla del West“ vorgenommen. Seines eher unentschiedenen Zugriffs zum Trotz entwickelte sich dank einer famosen Ensemble- und Orchesterleistung ein packender Premierenabend an der Bayerischen Staatsoper.

„Die Walküre“ unter Placido Domingo bei den Bayreuther Festspielen und andere Veranstaltungen rund um den „Ring“

02.08.18 (Peter P. Pachl) -
Als König Ludwig II. nicht warten mochte, das ihm gewidmete Festspiel für drei Tage und einen Vorabend auf der Bühne zu erleben und jeweils nach Vollendung der Partituren Einzelaufführungen von „Das Reingold“ und „Die Walküre" ansetzte, kam es zum empfindlichsten Bruch in der engen Freundschaft zwischen Komponist und königlichem Mäzen. Denn für Wagner von größter Wichtigkeit war die zyklische Aufführung seines Bühnenfestspiels „Der Ring des Nibelungen“, und die fand dann 1876 zum ersten Mal bei den Bayreuther Festspielen statt, wo seit Ende des 19. Jahrhunderts der komplette „Ring“-Zyklus zum Kanon der dort gespielten Werke Richard Wagners gehört.

Ungewöhnlich, doch nur partiell gelungen – „Tristan und Isolde“ an der Staatsoper Berlin

16.02.18 (Peter P. Pachl) -
Dmitri Tcherniakov hatte die Latte mit seiner Berliner Debüt-Inszenierung an der Staatsoper extrem hoch gelegt, konnte seine Leistung bei „Parsifal“ nur unterlaufen, und auch seine Inszenierung „Tristan und Isolde“ bleibt hinter der „Zarenbraut“ deutlich zurück. Auch für Wagners Handlung wählt er einen (dezenten) medialen Ansatz, verlegt sie nach heute, in eine (russische) Party-Gesellschaft. Witziges steht neben Einfallslosem, genialisch Aufblitzendes neben Banalitäten. Ebenfalls ungewöhnlich, aber überragend ist Daniel Barenboims musikalische Interpretation.
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