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Alle Artikel kategorisiert unter »Kulturpolitik«
Nachhilfe
19.01.20 (Juan Martin Koch) -
Mit dem Fragezeichen und dem Untertitel dieses Buches suggeriert der Autor – erfahrener Musikpädagoge und Wissenschaftler – zweierlei: Die Orchesterlandschaft ist erstens ein entscheidender Faktor für die „Musiknation Deutschland“ und sie ist zweitens immerhin so gefährdet, dass sie eines Plädoyers in Buchform bedarf. Dem mag man angesichts der einzigartigen Orchesterdichte und -qualität sowie immer wieder drohender Fusionen und Erosionen gerne zustimmen, und doch baut sich bei der Lektüre zunehmend ein weiteres imaginäres Fragezeichen auf: Denn für wen Werner-Jensen dieses Buch eigentlich geschrieben hat, wird nie so recht klar.
Ent-Bindung
02.12.19 (Theo Geißler) -
Eine feine Sentenz: Musik verbindet. Nur gut, dass solche These die zu verbindenden Personen, Institutionen oder Gegenstände reichlich unbenannt lässt. Sonst müssten wir jetzt auch mal auf die so genannte Große Koalition zu sprechen kommen. Sie hat sich rein klanglich vor allem durch Disharmonie profiliert. Aber auch die ist bekanntlich Klang. Und so erfreute es trotz grummelnden Gemurres des Hinterbänkler-Chores, dass eine Art bedingungsloser Grundrente gemäß des unterschriebenen Koalitionsvertrages der recht unterschiedlichen Koalitionäre CDU, CSU und SPD in Berlin zustande zu kommen scheint. Vielleicht kommt sie ja auch zahllosen unter prekären Bedingungen arbeitenden Musikern/-innen und Musikpädagogen/-innen zugute.
Prollitik und Verantwortung
25.10.19 (Martin Hufner) -
Die FDP und ihr Verhältnis zur (Musik)-Kultur – kannste streichen. Begründung: Unfähigkeit. Was war passiert? Die FDP-Fraktion im Frankfurter Römer stellte einen Etat-Antrag zum Produkthaushalt: „Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen: Der Zuschuss in Höhe von 22.000 Euro für das Archiv Frau und Musik e. V. (Haushaltsentwurf 2019, Band 2, S. 1400) wird gestrichen.“ Eine „Begründung“ haben sie gleich mitgeliefert: „Im Hinblick auf die notwendige weitere Konsolidierung des städtischen Haushaltes sollten die Mittel für Archiv Frau und Musik e. V. zugunsten anderer Aufgaben verwendet werden.“ Klingt logisch und nachvollziehbar, oder?
Eine Gattung wird zu Grabe getragen
06.09.19 (Bojan Budisavljevic) -
Hier wird nicht lang gefackelt, und sofort ist klar, wo es langgehen soll. So heißt es im allerersten Satz eines als Geleitwort getarnten Gutachtens: „Die Oper ist eine Institution.“ Der Sargnagel sitzt. „Addio del passato“, und das ganze Genre, eine über vierhundertjährige Kunst mit unzähligen opera wird, weil als schwindsüchtig, defizitär und überhaupt überlebt befunden, zu Grabe getragen. Das Werk wird hinabgestoßen, und es steht auf: das Handwerk, die Praxis, eben das Musiktheater. So, zugegeben sehr verkürzt, Dorothea Lübbe in ihrer, an Cage angelehnt mit „Europeras“ betitelten Hildesheimer Dissertation, die einen historischen wie aktuellen Systemvergleich von Deutschland und Frankreich liefern will und zugleich mit Fallbeispielen Perspektiven auf künstlerische Innovation und Kulturpolitik entwirft. Und Letzteres verheißt nichts anderes, als dass es auch um Budgets gehen und Verteilungskämpfe geben soll.
Kurz-Schluss – Wie ich einmal (vergeblich) versuchte, das deutsche Bildungssystem wenigstens an internationale Standards heranzuführen
25.08.19 (Theo Geißler) -
Was waren das für gemütliche Zeiten in meiner dörflichen Zwergschule Mitte der 1950er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. 39 Schüler, drei Klassenstufen in einem Raum. Zum Einschwingen in den Stundenrhythmus – die Bayernhymne. Dann grell quietschende Schiefertafeln, Sütterlin als Zweitschrift, ein Setzkasten, in dem dauernd die E‘s fehlten. Strenge Lehrerinnen, versiert mit dem Tatzenstock Schülerhändchen Hornhaut anzutrainieren. Strenge Lehrer, schnell bei der Hand wenn es galt, mit dem Lineal gestochen scharfe Scheitel zu ziehen oder aufmerksame Stille durch Kopfnuss-Verteilen zu erzielen. Früh begann also die charakterliche Bildung, die intellektuelle folgte dank zweier Ehrenrunden im Gymnasium und dem 20-semestrigen Germanistik- und Philosophiestudium mit immerhin eingeschränktem Abschluss. Sonst wäre aus mir schier gar nichts geworden. Ich brauchte einfach Zeit.
Nachhaltige Förderung anstelle kurzfristiger Projekte
30.05.19 (Luisa Mergel) -
Bei der „dialog.Pop“ am 29. und 30. April trafen sich über 100 Vertreter/-innen von Clubs, Festivals und Förderprogrammen sowie aus der Politik, um über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Popmusikförderung zu referieren und zu diskutieren. Am Ende der Konferenz einigten sie sich auf eine mutige Abschlussforderung: Jährlich 100 Millionen Euro Investitionsmittel für den Livemusik-Sektor seien nötig.
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