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Alle Artikel kategorisiert unter »Sebastian Kohlhepp«

Mit Ecken und Kanten – „Così fan tutte“ an der Bayerischen Staatsoper

27.10.22 (Wolf-Dieter Peter) -
Der Bayerischen Staatsoper steht wohl ein Empörungssturm bevor: Schon ein Werk mit dem Titel „Così fan tutte“ zu spielen – wo das „e“ eben nur Frauen meint! Dazu nur weißhäutige Figuren, alle ohne Gender-Trans-Bi-Nonbinär…! Die Handlung von einem alten, weißen Mann angetrieben! Chor-Begeisterung für das Militär! Product-Placement durch den Automobil-Partner der Oper! – Das alles muss wie jüngst am Gärtnerplatztheater einen bundesweiten shit-storm auslösen: Neo-Moral-Richter auf ins Netz! Nieder mit der einhelligen Begeisterung dafür!

Halt a‘ Marthaler-Kollasch: Eine Musik-Montage von 1915 bis 1935 als „Giuditta“ an der Bayerischen Staatsoper

19.12.21 (Wolf-Dieter Peter) -
„Freunde, das Leben ist lebenswert“ und Richard Tauber, dieses hinreißende Weib Giuditta und Lehár selbst am Pult in der Wiener Staatsoper – das war 1934. „Die Münchner Neuinszenierung verbindet und verblendet dieses Werk mit anderen künstlerischen Reaktionen auf die damalige Zeit von Kollegen Lehárs, nicht als Demontage. Nein, Montage! Christoph Marthalers Radikalität bedeutet radikale Poetisierung. So landet das Stück bei uns im Heute“ erklärt Dramaturg Malte Ubenauf zur Neuinszenierung.

Osterfestspiele Salzburg im Herbst – Neue Farben, anderes Licht

04.11.21 (Michael Ernst) -
Österreich tickt anders als Deutschland. Ganz anders. Nicht nur in der Politik, sondern auch in der Kultur. Fortschreitender Pest-Werte zum Trotz wird das kulturelle Leben (noch) hochgehalten und geht es nicht nur um stadtfestige und weihnachtsmärktige Risikofaktoren à la Brot und Spiele, sondern um bestens abgesicherte Veranstaltungen, die – hier freilich im Hochpreisniveau – dem Publikum etwas bieten und den ausübenden Künstlerinnen und Künstlern eine Spielfläche geben sollen.

Operetten-Tristan mit Happy-End – Die Bayerische Staatsoper mit Lehárs „Schön ist die Welt“

19.01.21 (Wolf-Dieter Peter) -
Auch das Unterhaltungstheater kann „Opium fürs Volk“ sein. Exzellentes Beispiel: Zwei junge Adelige sollen standesgemäß verheiratet werden; beide haben eigene Vorstellungen von Liebe und Ehe – und verlieben sich inkognito doch ineinander. All das umjubelt am 3. Dezember 1930 im Berliner Metropol-Theater: ein Jahr nach Beginn der Weltwirtschaftskrise, während die Nazi-Schläger dabei sind, die Republik kaputt zu prügeln. Unser Kritiker Wolf-Dieter Peter prüfte, ob das von Franz Lehár gemischte Rauschgift „Schön ist die Welt“ heute noch wirkt.

Bach liebte Pan – Impressionen vom Leipziger Bachfest 2019

25.06.19 (Roland H. Dippel) -
Nach zwanzig Jahren seines Bestehens war das Bachfest Leipzig umfangreich wie nie. Die internationalen Interessenbekundungen waren ebenso unerschöpflich wie die Fülle des Programm-Angebots vom 14. bis zum 23. Juni. Hochkarätige und regionale Spitzenensembles, Open Air, Crossover, Exkursionen mit fachkundiger Begleitung, zyklische Schwerpunkte, Fachveranstaltungen. Hier konnte jeder nach seiner Bach-Façon selig werden. Roland H. Dippel berichtet.

Bruch mit Traditionen: Die „Meistersinger“ von Salzburg

16.04.19 (Michael Ernst) -
Bleiben die Osterfestspiele Salzburg in sächsischer Hand? Der aktuelle Jahrgang wird wagnerhaft von der Dresdner Staatskapelle unter deren Chefdirigent Christian Thielemann bespielt, „Die Meistersinger von Nürnberg“ haben als Musikfest mit Botschaft einen fulminanten Auftakt gesetzt – und die weitere Zukunft ist (k)ein Thema? Eine Beobachtung von Michael Ernst.

Medea als schrilles Küchendrama – Cherubinis „Medea“ an der Oper Stuttgart

04.12.17 (Wolf-Dieter Peter) -
Sie hat ihre Heimat bestohlen und verraten; sie hat den Bruder zerstückelt; sie hat mit dem geliebten Mann zwei uneheliche Kinder; sie wird verlassen und gedemütigt; sie lässt die neue Nebenbuhlerin in Flammen aufgehen; sie ermordet ihre eigenen Kinder… diese Megäre namens Medea gibt es von Luigi Cherubini vertont mit französischen Dialogen sowie mit nachkomponierten Rezitativen auf Italienisch und Deutsch. In Stuttgart wurde ein neuer Zugang zu diesem antiken Tragödienhorror gesucht.

Mit der Leichtigkeit der Regie – Händels „Ariodante“ an der Oper Stuttgart

06.03.17 (Georg Rudiger) -
Einer nach dem anderen kommen sie zu Händels Ouvertüre an die Bühnenrampe. Sie tragen Jogginghose und Boxermantel. Wie bei einer Casting-Show hat sich jede und jeder eine individuelle Choreographie überlegt und inszeniert den kleinen Auftritt mit coolen Gesten. Ein Videowürfel präsentiert die Namen der Kandidaten. Am Ende stehen die Sieben in einer Reihe und lassen sich feiern. Erst zur Gavotte legen sie ihre Klamotten ab und ziehen sich um für ihre eigentliche Rolle. Georg Friedrich Händels „Ariodante“ beginnt an der Stuttgarter Staatsoper ungewöhnlich poppig.

Die Leichtigkeit des Skandals – Philippe Boesmans „Reigen“ an der Oper Stuttgart

26.04.16 (Georg Rudiger) -
Ein Skandalstück ist Arthur Schnitzlers 1920 in Berlin uraufgeführte Komödie „Reigen“, die zehn sexuelle Begegnungen von Mann und Frau beschreibt, schon lange nicht mehr. Sex außerhalb der Ehe ist in Deutschland längst kein Aufreger mehr, sondern gesellschaftliche Normalität. Dennoch hat Schnitzlers ernüchternde Sicht auf die Liebe in Zeiten des Online-Datings nichts an Aktualität verloren. Dies ist am Stuttgarter Opernhaus zu erleben, wo nun 23 Jahre nach ihrer Brüsseler Uraufführung Philippe Boesmans gleichnamige Oper (Libretto: Luc Bondy) anlässlich des 80. Geburtstags des belgischen Komponisten Premiere hatte.

Berenike und der Friseur – Jommellis „Vologeso” wird in Stuttgart, Paisiellos „Barbier” im Theater an der Wien präsentiert

17.02.15 (Frieder Reininghaus) -
Unser Kritiker Frieder Reininghaus weist auf zwei Ausgrabungen aus der Operngeschichte hin. In Stuttgart gab es Niccolò Jommellis „Berenike, Königin von Armenien“ und im Theater an der Wien Giovanni Paisiellos „Barbier von Sevilla“. Ob es sich gelohnt hat und was das wirklich ausgegraben und wie inszeniert wurde, hier in der länderüberschreitenden Doppelkritik.
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