Hauptbild
Semperoper mit Uraufführung einer Kinderoper. Foto: Lieberwirth
Regisseurin Nemirova fürchtet um Zukunft der Opernhäuser. Foto: Lieberwirth
Hauptrubrik
Banner Full-Size

21. September 2021: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

Autor
Publikationsdatum
Body

Bellinis «Norma» erstmals seit 110 Jahren wieder an der Semperoper +++ Viele Besucher bei Thüringer Bachwochen - Veranstalter zufrieden +++ Stiftung Frauenkirche Dresden plant 120 Konzerte 2022 +++ Katharina Thalbach inszeniert "Aida" an der Semperoper Dresden +++ Heinz Rudolf Kunze und Lichtkunst - Magdeburger Domfestspiele starten +++ Gewandhausorchester holt verschobenes Mahler-Festival 2023 nach

Bellinis «Norma» erstmals seit 110 Jahren wieder an der Semperoper

Dresden (dpa/sn) - Die Oper «Norma» von Vincenzo Bellini (1801-1835) ist erstmals seit 110 Jahren wieder an der Semperoper Dresden zu erleben. Bellinis bekanntestes Werk hat am 2. Oktober Premiere und eröffnet zugleich den Reigen an Neuinszenierungen in dieser Saison, teilte die Sächsische Staatsoper am Dienstag mit. Die Inszenierung besorgt Peter Konwitschny. Die Spanierin Yolanda Auyanet gibt ihr Hausdebüt in der Titelpartie. Die Sängerin hatte in dieser Rolle bereits international für Aufsehen gesorgt. Die musikalische Leitung hat der Italiener Gaetano d'Espinosa, der früher als Geiger in der Sächsischen Staatskapelle spielte. «Norma» wurde 1831 in Mailand uraufgeführt.

Die Semperoper hatte für die neue Spielzeit 15 Neuproduktionen angekündigt, darunter einige Stücke, die wegen der Corona-Pandemie bisher nicht aufgeführt werden konnten.

 

Viele Besucher bei Thüringer Bachwochen - Veranstalter zufrieden

Erfurt (dpa/th) - Rund 4000 Gäste haben während der verkürzten Thüringer Bachwochen den rund 30 Konzerten im Freistaat gelauscht. «Nach dem Ausfall 2020 und 2021 war diese Sonderausgabe der Bachwochen für uns ein erster Schritt zurück zur Normalität», sagte Festivalleiter Christoph Drescher vor dem Abschlusskonzert am Dienstag. Trotz unverändert spürbarer Unsicherheiten habe man großen Zuspruch erfahren. «Mit einer Auslastung von 80 Prozent ist das Festival deutlich besser gelaufen als erwartet.»

Die Thüringer Bachwochen sind nach eigenen Angaben das größte Musikfestival Thüringens. Mit der Spezialisierung auf Barockmusik und die Aufführung der Werke Johann Sebastian Bachs an den authentischen Bachstätten zieht das Festival jährlich Fans nach Eisenach, Dornheim, Mühlhausen, Arnstadt und Weimar sowie Erfurt und Wechmar.

«Die Nachfrage nach Karten war zumeist weit höher, als wir unter Pandemie-Bedingungen anbieten konnten, zwei Drittel der Konzerte waren ausverkauft», so Drescher. In den vergangenen Tagen kamen demnach für die Konzerte Reisegruppen aus ganz Deutschland, den Niederlanden und Spanien nach Thüringen gereist. Das sei eine deutliche Ermutigung - auch für das Festival im kommenden Jahr, welches «dann hoffentlich wieder zur gewohnten Zeit rund um Ostern stattfinden wird». Im kommenden Jahr feiern die Thüringer Bachwochen ihr 30-jähriges Jubiläum. Das Festival soll vom 8. April bis 1. Mai 2022 stattfinden. Das Programm wird Anfang November veröffentlicht.

Nach der pandemiebedingten Absage des Festivals rund um Ostern gab es seit dem 8. September ein verkürztes Bachwochen-Programm. Am Dienstagabend geht das Festival mit dem Abschlusskonzert des New Yorker Ensembles «Roomful of Teeth» in Erfurt zu Ende.

 

Stiftung Frauenkirche Dresden plant 120 Konzerte 2022

Auch in der Dresdner Frauenkirche hat die Corona-Pandemie über Monate für ungewöhnliche Stille gesorgt. Aktuell wird wieder musiziert, mit Einschränkungen - die Stiftung setzt auf 2022.

Dresden (dpa/sn) - Nach den pandemiebedingten Beschränkungen will die Dresdner Frauenkirche 2022 auch musikalisch wieder stark präsent sein. Für das nächste Jahr sind mehr als 120 Konzerte geplant. «Musik bringt Menschen zueinander, deshalb steht das neue Konzertprogramm für mich unter dem Begriff «Zusammen»», sagte Artistic Director Daniel Hope am Dienstag in Dresden. Dabei werden ein Bogen von Bach bis Bernstein, Schütz bis Schönberg, Praetorius bis Pärt geschlagen.

2020 war das Konzertpublikum coronabedingt auf etwa ein Viertel reduziert, wie die Geschäftsführerin der Stiftung Frauenkirche, Maria Noth, sagte. Nach etwas verhaltendem Juni und Juli normalisiere sich der Besucherzuspruch. Aktuell darf sie wegen der Abstandsregelungen nur etwa zur Hälfte gefüllt werden, es stehen maximal 700 von 1600 Plätze zur Verfügung. «Wir wollen und hoffen, dass die Menschen zurückkommen», sagte Hope. «Wir Musiker brauchen das Publikum, wir spielen nicht für uns.»

Für 2022 angekündigt sind renommierte Solisten und Ensembles ebenso wie Nachwuchskünstler - vom Züricher Kammerorchester, dem Windsbacher Knabenchor und dem Alma Mahler Chamber Orchestra über Solisten wie Klarinettist Ib Hausmann, den Geigern Hugo Ticciati und Bomsori Kim sowie Blockflötist Maurice Steger bis zu Opus-Klassikpreisträger Simon Höfele (Trompete) oder Tschaikowski-Wettbewerb-Preisträger Yibai Chen (Cello).

Die Komponisten Michael Praetorius und Heinrich Schütz prägen die Kirchenmusik. «Diese Musik ist zeitlose Ewigkeit, in der Frauenkirche erfährt sie eine lebendige Klangauthentizität», sagte Kantor Matthias Grünert. Werke der beiden «Dresdner Meister der Spätrenaissance» erklingen im Gottesdienst ebenso wie im Konzert. Und auch die coronabedingt unterbrochene Aufführungstradition großer Werke wie Bachs Johannespassion, h-Moll-Messe und Weihnachtsoratorium, Mozarts Requiem und Händels Messias soll wieder aufgenommen werden. Geplant sind zudem Familien- und Konzerte für junge Ohren.

Die Stiftung kooperiert im Musikbereich unter anderem mit dem Heinrich Schütz Musikfest und den Dresdner Musikfestspielen, der Sächsischen Staatskapelle und der Dresdner Philharmonie sowie den Dresdner Schulkonzerten. Der Ticketvorverkauf für die meisten Veranstaltungen beginnt an diesem Mittwoch, die Preise liegen nach Angaben der Stiftung zwischen 8 Euro bei Orgelkonzerten und 89 Euro bei großen Orchesteraufführungen.

 

Katharina Thalbach inszeniert "Aida" an der Semperoper Dresden

Berlin/Dresden (dpa/sn) - Die Schauspielerin und Regisseurin Katharina Thalbach kann nach eigenen Worten ohne Musik nicht mehr sein. Die Corona-Pandemie sei für sie sehr hart gewesen, sie habe diese Zeit aber mit dem TV-Sender Arte «sehr schön rumbekommen», sagte die 67-Jährige am Dienstag bei einer Online-Pressekonferenz des europäischen Kultursenders zum Programm «Arte Opera» für die neue Spielzeit. Sie habe sich sehr viele Opernproduktionen im Fernsehen angeschaut: «Das hat mich doch sehr beglückt.»

Thalbach inszeniert im März 2022 Verdis «Aida» an der Semperoper Dresden. Die musikalische Leitung hat Christian Thielemann. Sie komme sich bei Oper wie eine Archäologin vor und versuche ein Werk zu entdecken. «Ich bin ja nicht wie die großen Kollegen von mir eine ausgebildete Opernregisseurin, sondern ich bin ja eine Quereinsteigerin - gut, jetzt schon seit 20 Jahren.» Sie habe nicht nein sagen können, als Thielemann sie gefragt habe. Auch Thielemann mache «Aida» zum ersten Mal. «Dann dachte ich: Was ist das für eine Chance, zusammen mit Thielemann die 'Aida' zu entdecken.»

Thalbach will die Arbeit an der Inszenierung im Januar beginnen. Ich bin aufgeregt, ich bin total nervös (...) Ich hoffe, Thielemann hilft mir», bekannte die Künstlerin. Auf jeden Fall wolle sie bei ihrer Inszenierung auch Ballett auf die Bühne bringen. Das sei der einzige Streitpunkt mit Thielemann gewesen. Er habe das Ballett für überflüssig gehalten.

 

Heinz Rudolf Kunze und Lichtkunst - Magdeburger Domfestspiele starten

Magdeburg (dpa/sa) - In Magdeburg werden am Dienstag (19.30 Uhr) die Domfestspiele eröffnet. Die 13. Ausgabe der Festspielreihe rund um das Wahrzeichen der Landeshauptstadt steht unter anderem im Zeichen des Jubiläums «900 Jahre Prämonstratenserorden». Anlässlich der Eröffnung musiziert das montalbâne Ensemble - ein Zusammenschluss von Musikern mit Spezialisierung auf mittelalterliche Musik. Ihr Konzert trägt den Titel «Gregorianik meets Gotik». Mit seinem neuen Soloprogramm «Wie der Name schon sagt» gastiert Heinz Rudolf Kunze am Mittwoch im Dom.

Ebenfalls Teil der Festspiele sind ein Orgelkonzert mit Hans Fagius sowie Konzerte des Duos Jerusalem - der Preisträger des Bundeswettbewerbs «Jugend musiziert» und des Saxophonquartetts der Berliner Philharmoniker. Letztere ehren den argentinischen Komponisten Astor Piazolla (1921-1992), dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum hundertsten Mal jährt. Die 13. Domfestspiele enden an diesem Sonntag mit einem Festgottesdienst.

Eingebettet in die Domfestspiele wird Video- und Lichtkünstler Stefan Haberkorn vom 22. bis 24. September das Westportal zur Projektionsfläche für seine Kunst machen. «Magdeburg in Light» startet jeweils um 21.00 und 22.00 Uhr.

 

Gewandhausorchester holt verschobenes Mahler-Festival 2023 nach

Leipzig (dpa/sn) - Während des Mahler Festivals 2023 sollen in Leipzig alle Sinfonien von Gustav Mahler erklingen. Zusammen mit anderen Werken des Komponisten werden sie von zehn Weltklasseorchestern interpretiert. Das Gewandhausorchester unter der Leitung von Kapellmeister Andris Nelsons wird die 2. und 8. zum Programm beisteuern, wie das Gewandhaus am Montag zur Vorstellung des Programms mitteilte. Das Mahler Festival hätte eigentlich 2021 stattfinden wollen, wurde aber wegen der Corona-Pandemie auf den 11. bis 29. Mai 2023 verlegt.

Unter anderem werden das Budapest Festival Orchestra, das Royal Concertgebouw Orchestra aus den Niederlanden und das City of Birmingham Symphony Orchestra erwartet. Auch die Sächsische Staatskapelle unter der Leitung von Christian Thielemann wird sich an der Gestaltung des Festivals beteiligen. Neben den großen Orchesterwerken stehen unter anderem auch Liederabende, Kammer- und Orgelmusik sowie Klavierabende mit Igor Levit und Michael Wollny auf dem Programm.

Gustav Mahler (1860-1911) wirkte zwei Jahre in Leipzig. Er komponierte seine 1. Sinfonie in der Stadt und dirigierte nach Angaben des Gewandhauses fast 200 Aufführungen des Orchesters.

Autor