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Aktuelle Veranstaltungen in Bochum, Radebeul, Neustrelitz und Berin

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25.10.23: Veranstaltungen aktuell +++ Veranstaltungen

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Dresdner Sinfoniker: «Long Distance Call» - Konzert verbindet Bochum und Radebeul +++ The Famous Door On Swing Street: Musical-Premiere in Neustrelitz zur Musikwelt der 1930er Jahre +++ Brian Eno mit Orchester in Berlins Philharmonie gefeiert

«Long Distance Call» - Konzert verbindet Bochum und Radebeul

Radebeul/Bochum - Eine Sternstunde für die Musik: Die Dresdner Sinfoniker machen das Planetarium Bochum und die Sternwarte Radebeul zur Bühne und verbinden die Schauplätze bei zwei Auftritten. «An beiden Orten begrüßen wir ein Publikum, das das Konzert medial und in Echtzeit jeweils von der anderen Perspektive erleben kann», teilte das Ensemble am Mittwoch mit. Während bei den Konzerten am 3. und 4. November in der ersten Hälfte jeweils ein jazziges Duo getrennt musiziert, verschmelzen die Musikerinnen und Musiker später in einer vom Pianisten Andreas Gundlach geführten Improvisation zu einem Ensemble.

«Ton und Bild werden 500 Kilometer weit übertragen und jeweils in die Kuppeln der beiden Planetarien projiziert. Die Signalverzögerungen zwischen den Städten wurden durch eine von Alexander Carôt und den Dresdner Sinfonikern entwickelten Übertragungstechnik auf ein Minimum reduziert», hieß es. Dadurch könnten die Musikerinnen und Musiker aufeinander reagieren, als säßen sie im selben Raum. Die Konzerte finden im Rahmen des Dive-Festivals für immersive Künste statt. Immersive Kunst ist ein neuer Trend und nutzt die Möglichkeiten der digitalen Technik. Mit Hilfe von Videoprojektionen, Sound und Musik soll der Betrachter quasi in eine andere Welt eintauchen.

Die Dresdner Sinfoniker sind ein Ensemble für zeitgenössische Musik. Der Hornist Markus Rindt hatte das Orchester 1998 zusammen mit dem Komponisten Sven Helbig gegründet. Es setzt sich aus Künstlern der Freien Szene und Musikern namhafter Orchester aus dem In- und Ausland zusammen. Oft ging es bei den Projekten auch um politische Themen. 2013 führten die Sinfoniker mit arabischen Kollegen im Westjordanland die «Symphony for Palestine» auf, 2017 protestierten sie musikalisch an der Grenze zwischen Mexiko und den USA gegen die vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump geplante Mauer. Zuletzt sorgten sie in Dresden, Hamburg und in Griechenland mit «Himmelskonzerten» für Schlagzeilen. Dabei spielen Alphorn-Bläser und andere Musiker an exponierten Stellen wie auf den Dächern von Hochhäusern.

 

Musical-Premiere in Neustrelitz zur Musikwelt der 1930er Jahre

Neustrelitz - Das erste Stück der neuen Spielzeit nimmt die Besucher des Theaters in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) mit in die Musikwelt der 1930er Jahre in New York. An diesem Samstag hat das Musical «The Famous Door On Swing Street» im Großen Haus Premiere, wie Wenke Frankiw, Sprecherin der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz, am Mittwoch sagte. Es sei die erste Aufführung dieses Musicals im Osten Deutschlands seit der Uraufführung des Stückes im Oktober 2020 im bayerischen Fürth.

In dem Musical von Thilo Wolf stolpert eine junge Frau durch eine Geheimtür eines Plattenladens und landet in der New Yorker Swing Street der 30er Jahre. In Neustrelitz wird eine neue Inszenierung des Stückes vom amerikanischen Sänger und Tänzer Gaines Hall für großes Orchester, Jazzband und Chor aufgeführt. Die musikalische Leitung übernimmt der Autor Wolf. Die Hauptrolle spielt die aus Österreich stammende Sängerin Laura Scherwitzl.

Die Theater und Orchester GmbH ist mit rund 200 Beschäftigten eine von vier großen Bühnen im Nordosten. Sie hatte in der vergangenen Spielzeit rund 90 000 Zuschauer und damit etwa drei Viertel des Besucherniveaus wie vor der Corona-Zeit erreicht.

 

Brian Eno mit Orchester in Berlins Philharmonie gefeiert

Berlin - Der britische Musiker Brian Eno hat sein jüngstes Projekt in der Berliner Philharmonie vorgestellt. Der 75-Jährige, einst Mitbegründer von Roxy Music, ist seit Jahrzehnten für seine musikalische Experimentierfreude bekannt. Mit dem Orchester Baltic Sea Philharmonic unter Kristjan Järvi präsentierte er am Dienstagabend «Ships» und andere Kompositionen. Dafür gab es viel Jubel und anhaltenden Applaus.

Das Projekt war erst am Samstag im Teatro La Fenice von Venedig uraufgeführt worden. Dort wurde Eno im Rahmen der Musik-Biennale mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Der britische Künstler gilt in der Szene seit Jahrzehnten als überaus experimentier- und innovationsfreudig. Mit Keyboard und Synthesizer prägte er bis zu seinem Ausstieg nach zwei Alben maßgeblich Sound und Stil von Roxy Music. Sein 1978 veröffentlichtes Album «Ambient 1: Music for Airports» markiert den Ausgangspunkt der Ambient-Welle.

Eno ist mit minimalistischen, überwiegend instrumentalen Stücken ein Pionier dieser Musik. Als Soundtüftler arbeitete er über die Jahrzehnte für einzelne Songs, Alben und Projekte etwa mit den Talking Heads und U2 zusammen sowie mit Laurie Anderson, Coldplay, David Bowie, John Cale, David Byrne und Grace Jones. Seine Lichtinstallationen und Kunstwerke waren zu sehen bei der Biennale in Venedig, in St. Petersburg, Peking, Rio de Janeiro, Sydney und im Berliner Gropius Bau.

Das etwa 90-minütige «Ships»-Projekt, von Eno für Venedig entwickelt, ist eine orchestrale Adaption seines 2016 erschienenen Soloalbums «The Ship» im Ambient-Stil und weiterer Kompositionen. Für das Konzert sicherte er sich neben dem Orchester die Unterstützung des Schauspielers Peter Serafinowicz, des Gitarristen Leo Abrahams sowie des Multiinstrumentalisten und Software-Designers Peter Chilvers.

Während das Orchester im vorderen Bereich der Bühne überwiegend stehend agiert, hat sich Eno für seine häufig instrumental eingesetzten Gesangsparts mehr im Hintergrund platziert. Bei den wenigen Ansagen entschuldigt er sich für eine Erkältung. Die veränderte Stimme solle bitte als neue Interpretation des Songs wahrgenommen werden.

Konzerte sind noch in Paris und Utrecht geplant. Die Musikerinnen und Musiker des Baltic Sea Philharmonic stammen aus zehn nordeuropäischen Ländern. Neben Auftritten beim Usedomer Musikfestival tourt das Orchester und geht für Aufnahmen ins Studio.

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