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Alle Artikel kategorisiert unter »Brigitte Fassbaender«
Betrogen vom alten Körper – Uraufführung der Kammeroper „Blühen“ in Frankfurts Bockenheimer Depot
23.01.23 (Wolf-Dieter Peter) -
Hoffentlich löst das Werk keinen shit storm aus, wird zum Skandalon und bringt alle Beteiligten in Bedrängnis… Da schreibt schon dieser Nobelpreisträger Thomas Mann 1953 eine Novelle über „die Betrogene“ – und dann greifen zwei lebende Männer mitten im Gender-Zeitalter den Stoff auf! Wer denkt da nicht an den Amanda-Gorman-Skandal? Librettist Händl Klaus und Komponist Vito Žuraj formen nämlich sogar Monatsblutung und Eisprung zur Kammeroper – da kann nur ein gnädiger Tod das Ende bilden!
Kein Gerücht – Brigitte Fassbaender inszeniert in Meiningen Rossinis „Der Barbier von Sevilla“
23.10.22 (Joachim Lange) -
Mit dem „Barbier von Sevilla“ ist Gioachino Rossini ganz bei sich. Zumindest bei dem, der Amüsement garantiert. Es gibt ja auch den ernsteren, der auf große Oper aus war. Hier ist er noch der Meister der aufs Publikum zurollenden Orchestercrescendi, der eingängig melodischen Arien mit Ohrwurmqualität, der zungenbrecherisch flotten Parlandi bis an die Grenze des technisch Möglichen.
Menschen und Götter gefühlt ganz nahe – Brigitte Fassbaenders „Walküre“-Inszenierung in Erl
10.07.22 (Wolf-Dieter Peter) -
Was wären Festspiele ohne Wagner – und Wagner: das bedeutet in vielen Theatern Überwältigung durch die Musik aus dem Orchestergraben und fulminante Aktion auf der hochtechnisierten Bühne dahinter. Im Erler Passionsspielhaus ist dieses Verhältnis umgedreht: Hinten das Orchester auf einer hohen Tribüne, durch einen Gazevorhang zu ahnen; eine breite Spielfläche, direkt vor dem Publikum, mit sehr begrenzten technischen Möglichkeiten. Genau daraus hat die Wagner- und „Walküre“-erfahrene Brigitte Fassbaender faszinierenden Gewinn gezogen – und Ovationen geerntet.
Klangsinnarm und harmlos: Benjamin Brittens „A Midsummer Night‘s Dream“ in Frankfurt
13.05.22 (Dieter David Scholz) -
Zum fünften Mal führt Brigitte Fassbaender Regie bei Brittens „A Midsummer Night‘s Dream“. Die Realisation an der im Bockenheimer Depot der Frankfurter Oper bleibt blass: „da ist nichts Gespenstisches, Subversives, Freches zugange“, findet unser Kritiker Dieter David Scholz. Das liege auch im „allzu vorsichtigen Dirigat des britischen Frankfurt-Debütanten Geoffrey Paterson, das ohne dramatisches Temperament Kraft und gestalterische Chuzpe die Musik Brittens weitgehend teilnahmslos buchstabiert.“
Vom Elend aller Ungleichheit II – Brigitte Fassbaender inszeniert den Beginn des „Ring“ bei den Festspielen Erl
12.07.21 (Wolf-Dieter Peter) -
Irgendwie „Top of the Pops“ oder „Ein Festspiel nach dem Festspiel“: der viel zu sehr im Schatten von PR- und Marketing-Preisen stehende, von über 150 unabhängigen Kritikern verliehene „Preis der deutschen Schallplattenkritik“, genauer die „Nachtigall“, der jährlich verliehene Ehrenpreis für das Lebenswerk, ging nach zwei corona-verhinderten Terminen nun im Anschluss an ihre „Rheingold“-Premiere an Brigitte Fassbaender – erneuter Jubel – doch die Gefeierte wollte ihn nur im kleineren Kreis der Premierenfeier entgegennehmen!
Anklage mit Mozart – „La Clemenza di Tito“ als politische Attacke an der Oper Genf
21.02.21 (Wolf-Dieter Peter) -
Als Opernstadt hat bislang noch Zürich die Nase vorn. Doch unter Intendant Aviel Cahn will die Oper Genf künftig neben der Fülle von Weltorganisationen wie UNO, ILO, CERN, IKRK, WHO, IAO, IOM, ISO, IEC, ITU, WIPO, WMO, WOSM und WTO eine Rolle spielen. Dass einerseits hier 1920 der Völkerbund begann, andererseits heute das hinterfragenswerte internationale Bankengeschäft mit einem dubiosen „Freeport“ agiert, mag bei Cahns Engagement von Milo Rau an die Oper hereingespielt haben.
Liebenswürdige Randnotiz
31.10.20 (Juan Martin Koch) -
Die gute (oder schlechte?) Nachricht vorweg: Nein – die Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts muss nicht umgeschrieben werden. Joachim Raffs komische Oper „Dame Kobold“ erwies sich bei ihrer mutmaßlich ersten Wiederaufführung seit der Weimarer Premiere von 1870 lediglich als liebenswürdige Randnotiz der Theaterhistorie.
Mittlerer komödiantischer Drive: Joachim Raffs „Dame Kobold“ am Theater Regensburg
25.10.20 (Juan Martin Koch) -
In der Regie Brigitte Fassbaenders brachte das Theater Regensburg mit Joachim Raffs komischer Oper „Dame Kobold“ nach einer Calderón-Vorlage eine ausgesprochene Rarität auf die Bühne. Eine Sensation kann unser Kritiker Juan Martin Koch nicht vermelden, immerhin aber eine liebenswürdige Randnotiz der Theaterhistorie.
Groteske ohne Biss – Henzes „Der junge Lord“ im Münchner Gärtnerplatztheater
24.05.19 (Wolf-Dieter Peter) -
Die verblendet-blinde Anbetung von Status und Image: ein schönes Thema für „München“ als „Fall“. Und wenn dann noch zwei Künstlergrößen wie Hans Werner Henze und Ingeborg Bachmann für Musik und Text stehen, alles von Brigitte Fassbaender auf die Bühne gebracht wird - dann sollte das ein entlarvender Spiegel für die schicke Weltstadt mit Herz werden – hoffte Kritiker Wolf-Dieter Peter.
