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Alle Artikel kategorisiert unter »Dieter Richter«

Vokaler Glanz vor romantischer Kulisse – In Meiningen inszeniert der Ex-Intendant „Lohengrin“

23.04.22 (Joachim Lange) -
Was Richard Wagners „Lohengrin“ betrifft, so liegt Meiningen nicht nur geographisch ungefähr auf dem Weg zwischen Weimar und Bayreuth. In Weimar sorgte Franz Liszt 1850 für die Uraufführung der romantischen Nie-sollst-du-mich-befragen-Oper. Da war Wagner den Obrigkeiten noch verdächtig und quasi auf der Flucht vor der sächsischen Polizei. Als ein Vierteljahrhundert später mit des bayrischen Königs und des Reichskanzlers Hilfe sein Festspielhaus auf dem Grünen Hügel in Bayreuth stand, er zum Überkomponisten seines ganzen Jahrhunderts aufgestiegen war, gehörte „Lohengrin“ natürlich zu den Stücke, die der Meister sich selbst durchgehen ließ und für den Werkekanon der Festspiele vorsah.

Wo Beziehungsträume hochkochen – „Carmen“ am Musiktheater im Revier Gelsenkirchen

Vor über zwanzig Jahren verlegte Regisseur Dietrich W. Hilsdorf am Essener Aalto-Theater Georges Bizets „Carmen“ von Spanien in die direkte Nachbarschaft: nach Gelsenkirchen! Das Stück spielte dort in irgend einer schäbigen Eckkneipe. Jetzt inszeniert Rahel Thiel die „Carmen“ im Gelsenkirchener Musiktheater – und die Handlung kehrt zurück an ihren ursprünglichen Ort: nach Spanien! Aber ohne große Folklore und mediterranen Budenzauber.

Die Wolga, der Müll und der Tod – „Katja Kabanova“ endlich in Innsbruck

29.05.21 (Roland H. Dippel) -
Jetzt – in der sich lockernden Pandemie – könnte man spielen. Aber nach drei Vorstellungen von Leoš Janáčeks „Katja Kabanova“ schließt das Tiroler Landestheater aufgrund der geplanten Innenraumsanierung ab 1. Juni. Die Wiedereröffnung ist für Oktober 2021 geplant. Aufführungen der Innsbrucker Festwochen Alter Musik finden deshalb im Kammertheater und im Haus der Musik statt. Beim dritten Anlauf wurde die erste Aufführung von Janáčeks Oper vor physischem Publikum mit großer Orchesterbesetzung zu einem packenden emotionalen Wechselbad aus Abscheu und Berührtsein.

Theatergeburtstag in Gelsenkirchen mit Janaceks „Die Sache Makropulos“

Das Gelsenkirchener „Musiktheater im Revier“ feiert Jubiläum. Vor sechzig Jahren wurde das Haus am Kennedyplatz eröffnet und zog dank seiner außergewöhnlichen Gestaltung nicht weniger Aufmerksamkeit auf sich als der drei Jahre zuvor in Münster fertiggestellte erste Theaterneubau in der Nachkriegszeit. Das im Wesentlichen auf das Konzept des Architekten Werner Ruhnau zurückgehende Gelsenkirchener Haus lebt von seinem offenen, gläsernen Foyer und damit einer direkten Sichtachse zur Stadt. Legendär sind auch die Foyers mit ihren tiefblauen Schwämmen aus Gips, die von Yves Klein gestaltet wurden.

Böhmische Dörfer, aber in Farbe! Bedřich Smetanas „Verkaufte Braut“ an der Oper Leipzig

17.06.19 (Joachim Lange) -
Bei Opern der großen Tschechen Bedřich Smetana (1824-1884), Antonín Dvořák (1841- 1904) und Leoš Janáček (1854-1928) ist es schon eine ernsthafte Frage, ob man die überhaupt in einer deutschen Übersetzung spielen sollte. Vor allem Janáček hat viel über das Melodische seiner Muttersprache und deren Nähe zur Musik nachgedacht. An der Oper in Leipzig gibt es die 1866 uraufgeführte „Verkaufte Braut“ jetzt in der ziemlich abgehangenen deutschen Text-Fassung von Max Kalbeck aus dem Jahr der deutschsprachigen Erstaufführung der Oper in Wien 1893. Joachim Lange berichtet.

Den Wald gibt es schon wieder nicht – Webers „Der Freischütz“ an der Leipziger Oper

05.03.17 (Roland H. Dippel) -
Die letzte Produktion von Webers „Der Freischütz“ an der Oper Leipzig hatte wenig Glück, bemängelt wurden an der Inszenierung von Guy Joosten zu viel „Schlachthaus“ und „Rotlichtmilieu“. Für die Neuproduktion verspricht die Oper Leipzig jetzt Naturromantik, Liebesromantik, Schauerromantik – versetzt ist dieser Prüfstein der Musiktheater-Regie von „kurz nach Beendigung des dreißigjährigen Kriegs“ beim Textdichter Friedrich Kind in das Jahr 1919, nach dem ersten Weltkrieg. Christian von Götz, mehrfach von der Zeitschrift „Opernwelt“ für Auszeichnungen nominiert, nennt als ihn umtreibende Zentralaspekte „Hexensabbat“, „Teufelspakt als Phantasieprodukt“ und „Dreieckverhältnis“.
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