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Alle Artikel kategorisiert unter »François-Xavier Roth«
Bechers Bilanz – April 2023 – Musik oder Nichts
03.05.23 (Christoph Becher) -
Die Symphonien von Dmitrij Schostakowitsch scheinen gegen den russischen Angriffskrieg gefeit. Dies gilt zwar für nahezu alle russischen und sowjetischen Komponisten, wie selbst „Krieg und Frieden“ an der Bayerischen Staatsoper gezeigt hat, aber Schostakowitsch behauptet sich mit seiner Ambiguität von Anpassung und beißender Kritik besser als andere gegen jede Vereinnahmung. Im April habe ich in wenigen Tagen gleich drei seiner Symphonien im Konzertsaal hören können – und am Ende des Monats den Beginn des Festivals ACHT BRÜCKEN. Musik für Köln.
Auf Nicht-Linien zum Blackout – Wagners „Lohengrin“ in einer verquasten Neudeutung im Münchner Nationaltheater
04.12.22 (Wolf-Dieter Peter) -
2004 hätte der ungarische Regisseur Kornél Mundruczó … doch da hat er eine Überschreibung der germanischen Sagen als „Nibelungen-Wohnpark“ in Budapest inszeniert… Aber parallel zum EU-Beitritt seiner Heimat hätte er in der dortigen Staatsoper die sensationelle, schneidend kühne und politisch unbequeme Neudeutung des „Lohengrin“ durch die damals zu Recht als Regie-Hoffnung eingestufte Katharina Wagner und ihren herausragenden Dramaturgen Robert Sollich erleben können. Dann wäre wohl etwas Anderes herausgekommen als…
Personalia 2022/11
27.10.22 (nmz-red) -
Jakub Hrůša wird Musikdirektor des Royal Opera House London +++ François-Xavier Roth wird Chef des SWR-Symphonieorchesters +++ Neues Team beim Forum Zeitgenössischer Musik Leipzig +++ Jazzpreis Baden-Württemberg an Jakob Manz
Amsterdams Nederlandse Opera wagt Rudi Stephans „Die ersten Menschen“
16.08.21 (Wolf-Dieter Peter) -
Wie vieles andere hat auch die Kunst durch das Gute Bestand und dann Wert durch das Außergewöhnliche. Das gilt explizit für den 1915 mit 28 Jahren durch den Ersten Weltkrieg ums Leben gekommenen Rudi Stephan und seine Kompositionen. Seine einzige Oper wurde erst fünf Jahre nach seinem Tod uraufgeführt und gilt seither als „schwierige Rarität“. In der arte-Mediathek ist diese Besonderheit des Repertoires nun in der neuen Amsterdamer Inszenierung greifbar.
Kölner Konzert vorm Lockdown: „Bach war angestellt, aber Mozart war Freelancer!“
03.11.20 (Regine Müller) -
In der Kölner Philharmonie hat am Abend vor dem zweiten Lockdown ein blitzartig organisiertes Benefizkonzert zugunsten der von den Maßnahmen besonders betroffenen freien Szene stattgefunden, gedacht als Signal der Solidarität. Vier Ensembles, die in exemplarischer Weise für die einzigartige Vielfalt der Kölner Musikszene stehen, teilten sich unter den gebührenden Abständen die Bühne im vorschriftsmäßig nur schütter gefüllten Saal.
Das Programm gibt’s erst am Ausgang
28.02.20 (Alexander Kleinschrodt) -
Für Ensembles und Institutionen des Musikbetriebs kann das Beethoven-Jahr 2020 ein echtes Problem sein. Man muss mit, selbst man nicht will, man gerät unter Zugzwang, obwohl nicht klar ist, wohin es gehen soll. Noch so mustergültige Aufführungen von Beethovens Werken bestätigen doch nur seinen kanonischen Status, und die jetzt viel beschworene Modernität Beethovens, wie kann sie mehr werden, als nur eine Behauptung? Mögliche Antwort auf dieses Problem: eine Akademie.
Sinfonie der tausend Toten
06.06.19 (Rainer Nonnenmann) -
Die einen schippern aus Langeweile zum Jux übers Meer, die anderen treibt es aus Elend unter Lebensgefahr aufs Wasser. Hier beschweren sich Touristen über mangelnden Service auf einem Kreuzfahrtschiff, dort hört man einzelne Worte und dann ganze Schilderungen von Bootsflüchtlingen. Die schöne bunte Urlaubswelt bekommt Risse und hinein dringt eben das, was sich zur gleichen Zeit am selben Ort abspielt: Das Schicksal von Menschen, die einer Existenz in Armut, Hunger, Krieg und Folter übers Mittelmeer nach Europa zu entfliehen suchen. Auf dem Orchesterpodium der Kölner Philharmonie herrscht schließlich ein Gedränge wie von Flüchtlingen auf einem viel zu engen Schiff. Die Bühne wird zum Boot, in dem alle sitzen, auf Gedeih und Verderb.
Zimmermann-Oper „Die Soldaten“ an den Uraufführungsort Köln zurückgekehrt
03.05.18 (Georg Beck) -
Man fieberte mit. Wofür man noch nicht einmal Kölner sein musste. Schadete freilich auch nicht, wenn es so war. Man freute sich einfach, dass diese gebeutelte Stadt, in der so vieles versinkt – das Stadtarchiv im bröseligen U-Bahn-Untergrund, die Oper in einer etatlöcherreißenden Permanent-Baustelle, jüngst der 1. Fußball-Club in der Zweitklassigkeit –, man freute sich, dass diese Stadt, offenbar doch noch groß denken, groß handeln kann. Freute sich mit und für den „Leitungsstab“ der Oper Köln, spürte den erhöhten Pulsschlag ihres Dramaturgen Georg Kehren, wenn dieser, nicht ohne Stolz, vorrechnete: „Nach 53 Jahren wieder zurück am Ausgangspunkt!“
